damentirt sind. Die Rauchröhre des letzten Stockwerks (Fig. 221) wird dagegen unmittelbar über dem Vorgelege a. daselbst liegen.
Damit dergleichen Vorgelege-Anlagen nicht zu viel Raum in einem Stockwerke wegnehmen, mache man die Mittelmauern so breit, daß Röhren und Vorgelege darin versteckt werden können, die Mauern müßten also mindestens 25 bis 28 Zoll dick werden. Wo keine Röhren durchgehen brauchen aber alsdann keine vollen Mauern statt- zufinden wie in Fig. 226. die Vertiefung bced.
Fig. 226 zeigt die Vorgelege und Röhrenanlage eines untersten Stockwerkes, Fig. 225 eines darüber liegenden zweiten, Fig. 224 ei- nes über diesem liegenden dritten, und Fig. 224 endlich des 4ten und letzten Stockwerks. Die Röhren der verschiedenen Stockwerke sind immer unter einander fortgezogen, so daß im letzten Stockwerke (Fig. 224) die Röhre bei A. diejenige ist, welche im untersten Stock- werke (Fig. 226) unmittelbar auf dem Vorgelege v. anfängt etc. Sollte aber ein solches Vorgelege in einem Hause von 2 Stockwerken angelegt werden, so würde alles gleich bleiben, und nur das mit gh. in Fig. 225 und mit ik. in Fig. 226 bezeichnete Stück Mauerwerk in dem 1ten und 2ten Stockwerk wegbleiben.
Gleichzeitig ist hier in allen 3 Stockwerken ein großer Kamin F. übereck vorgestellt.
Kommen in einem Hause Corridors vor, so ist es zweckmäßig, die Schornsteine und Vorgelege so anzulegen, daß sie einander gegenüber liegen, damit man die Röhren im Dache leicht zusammenwölben kann. Die Thüren zu Vorgelegen dürfen nicht unter hölzernen Treppen, wenigstens nicht da angelegt werden, wo die Treppe noch nicht eine Höhe von 7--8 Fuß erreicht hat.
Kamine und zwar solche, welche zur Erwärmung der Zimmer dienen, sind von 3 Seiten eingeschlossen und mit einer massiven Decke versehen. Es sind Mauervertiefungen, welche einen gemauerten Fuß- boden haben, auf welchem das Feuer brennt. Der Rauch geht durch einen unmittelbar über dem Kamine befindlichen Schornstein zum Dache hinaus. Sie haben verschiedene Grundrißformen und werden in sehr verschiedenen Größen angelegt. Entweder sind sie länglich viereckig, oder mit abgestumpften Ecken, oder dreieckig, oder halbkreis- förmig. Durch die damit verbundene Holzverschwendung sind sie fast ganz verschwunden und jetzt nur noch im südlichen Europa und in England üblich, wo man jedoch anstatt des Holzes Steinkohlen brennt und sie in sehr kleinen Maaßen (gegen früher) ausführt. Tafel X. Fig. 254. zeigt den Grundriß eines solchen Kamines, worin A. einen
Menzel, der praktische Maurer. 17
damentirt ſind. Die Rauchröhre des letzten Stockwerks (Fig. 221) wird dagegen unmittelbar über dem Vorgelege a. daſelbſt liegen.
Damit dergleichen Vorgelege-Anlagen nicht zu viel Raum in einem Stockwerke wegnehmen, mache man die Mittelmauern ſo breit, daß Röhren und Vorgelege darin verſteckt werden können, die Mauern müßten alſo mindeſtens 25 bis 28 Zoll dick werden. Wo keine Röhren durchgehen brauchen aber alsdann keine vollen Mauern ſtatt- zufinden wie in Fig. 226. die Vertiefung bced.
Fig. 226 zeigt die Vorgelege und Röhrenanlage eines unterſten Stockwerkes, Fig. 225 eines darüber liegenden zweiten, Fig. 224 ei- nes über dieſem liegenden dritten, und Fig. 224 endlich des 4ten und letzten Stockwerks. Die Röhren der verſchiedenen Stockwerke ſind immer unter einander fortgezogen, ſo daß im letzten Stockwerke (Fig. 224) die Röhre bei A. diejenige iſt, welche im unterſten Stock- werke (Fig. 226) unmittelbar auf dem Vorgelege v. anfängt ꝛc. Sollte aber ein ſolches Vorgelege in einem Hauſe von 2 Stockwerken angelegt werden, ſo würde alles gleich bleiben, und nur das mit gh. in Fig. 225 und mit ik. in Fig. 226 bezeichnete Stück Mauerwerk in dem 1ten und 2ten Stockwerk wegbleiben.
Gleichzeitig iſt hier in allen 3 Stockwerken ein großer Kamin F. übereck vorgeſtellt.
Kommen in einem Hauſe Corridors vor, ſo iſt es zweckmäßig, die Schornſteine und Vorgelege ſo anzulegen, daß ſie einander gegenüber liegen, damit man die Röhren im Dache leicht zuſammenwölben kann. Die Thüren zu Vorgelegen dürfen nicht unter hölzernen Treppen, wenigſtens nicht da angelegt werden, wo die Treppe noch nicht eine Höhe von 7—8 Fuß erreicht hat.
Kamine und zwar ſolche, welche zur Erwärmung der Zimmer dienen, ſind von 3 Seiten eingeſchloſſen und mit einer maſſiven Decke verſehen. Es ſind Mauervertiefungen, welche einen gemauerten Fuß- boden haben, auf welchem das Feuer brennt. Der Rauch geht durch einen unmittelbar über dem Kamine befindlichen Schornſtein zum Dache hinaus. Sie haben verſchiedene Grundrißformen und werden in ſehr verſchiedenen Größen angelegt. Entweder ſind ſie länglich viereckig, oder mit abgeſtumpften Ecken, oder dreieckig, oder halbkreis- förmig. Durch die damit verbundene Holzverſchwendung ſind ſie faſt ganz verſchwunden und jetzt nur noch im ſüdlichen Europa und in England üblich, wo man jedoch anſtatt des Holzes Steinkohlen brennt und ſie in ſehr kleinen Maaßen (gegen früher) ausführt. Tafel X. Fig. 254. zeigt den Grundriß eines ſolchen Kamines, worin A. einen
Menzel, der praktiſche Maurer. 17
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damentirt ſind. Die Rauchröhre des letzten Stockwerks (Fig. 221)
wird dagegen unmittelbar über dem Vorgelege a. daſelbſt liegen.
Damit dergleichen Vorgelege-Anlagen nicht zu viel Raum in
einem Stockwerke wegnehmen, mache man die Mittelmauern ſo breit,
daß Röhren und Vorgelege darin verſteckt werden können, die Mauern
müßten alſo mindeſtens 25 bis 28 Zoll dick werden. Wo keine
Röhren durchgehen brauchen aber alsdann keine vollen Mauern ſtatt-
zufinden wie in Fig. 226. die Vertiefung bced.
Fig. 226 zeigt die Vorgelege und Röhrenanlage eines unterſten
Stockwerkes, Fig. 225 eines darüber liegenden zweiten, Fig. 224 ei-
nes über dieſem liegenden dritten, und Fig. 224 endlich des 4ten
und letzten Stockwerks. Die Röhren der verſchiedenen Stockwerke
ſind immer unter einander fortgezogen, ſo daß im letzten Stockwerke
(Fig. 224) die Röhre bei A. diejenige iſt, welche im unterſten Stock-
werke (Fig. 226) unmittelbar auf dem Vorgelege v. anfängt ꝛc.
Sollte aber ein ſolches Vorgelege in einem Hauſe von 2 Stockwerken
angelegt werden, ſo würde alles gleich bleiben, und nur das mit gh.
in Fig. 225 und mit ik. in Fig. 226 bezeichnete Stück Mauerwerk
in dem 1ten und 2ten Stockwerk wegbleiben.
Gleichzeitig iſt hier in allen 3 Stockwerken ein großer Kamin
F. übereck vorgeſtellt.
Kommen in einem Hauſe Corridors vor, ſo iſt es zweckmäßig, die
Schornſteine und Vorgelege ſo anzulegen, daß ſie einander gegenüber
liegen, damit man die Röhren im Dache leicht zuſammenwölben kann.
Die Thüren zu Vorgelegen dürfen nicht unter hölzernen Treppen,
wenigſtens nicht da angelegt werden, wo die Treppe noch nicht eine
Höhe von 7—8 Fuß erreicht hat.
Kamine und zwar ſolche, welche zur Erwärmung der Zimmer
dienen, ſind von 3 Seiten eingeſchloſſen und mit einer maſſiven Decke
verſehen. Es ſind Mauervertiefungen, welche einen gemauerten Fuß-
boden haben, auf welchem das Feuer brennt. Der Rauch geht durch
einen unmittelbar über dem Kamine befindlichen Schornſtein zum
Dache hinaus. Sie haben verſchiedene Grundrißformen und werden
in ſehr verſchiedenen Größen angelegt. Entweder ſind ſie länglich
viereckig, oder mit abgeſtumpften Ecken, oder dreieckig, oder halbkreis-
förmig. Durch die damit verbundene Holzverſchwendung ſind ſie faſt
ganz verſchwunden und jetzt nur noch im ſüdlichen Europa und in
England üblich, wo man jedoch anſtatt des Holzes Steinkohlen brennt
und ſie in ſehr kleinen Maaßen (gegen früher) ausführt. Tafel X.
Fig. 254. zeigt den Grundriß eines ſolchen Kamines, worin A. einen
Menzel, der praktiſche Maurer. 17
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/267>, abgerufen am 28.07.2024.
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