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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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stützung des Rauchmantels geschieht durch die Hölzer bbb. auf wel-
che die Wölbung aufgelegt wird. Eine besondere Sicherung gegen
Feuersgefahr ist bei demselben nicht nöthig, da sie vom Herdfeuer in
der Regel hinlänglich entfernt liegen. Das Rauchfangholz erhält, wie
aus Fig. 248 ersichtlich ist, nach innen eine Abschrägung und nach
außen eine Erhöhung, gegen welche sich das Gewölbe stützt.

Man hat in neuerer Zeit anstatt der von Mauersteinen gewölb-
ten Rauchmäntel solche von Zinkblech angefertigt, welche von Eisen-
stangen getragen werden und auch mit solchen angehängt sind. Sie
sind ungleich leichter als die von Mauersteinen, kosten wenig mehr
und belasten eben wegen ihrer Leichtigkeit die Gebälke weniger, woran
sie gehängt sind, als erstere.

Jn Tafel X. Fig. 257--259 sind 3 verschiedene Anlagen von
Rauchmänteln gezeichnet. Fig. 257 zeigt einen dergleichen wo der
Schornstein in der Ecke liegt. Bei dieser Anordnung brennt das
Feuer immer am besten, weil der Rauch in der Ecke sogleich nach dem
Schornsteine in die Höhe geleitet wird. Allein die Wölbung des
Rauchmantels wird auch zugleich die flachste, weil die Wölbungskante
die Diagonale des Rechtecks ausmacht. Hat man daher keine große
Stockwerkshöhe, so muß man um die Wölbung möglichst klein zu
erhalten, den Herd möglichst kurz anlegen, welches überhaupt immer
das Beste ist.

Fig. 258 zeigt einen Rauchmantel, wo der Schornstein in der
Mitte der Länge des Herdes liegt. Der Rauchmantel wird hier wie
in Fig. 245--247 von 3 Seiten herangewölbt und kann folglich
viel steiler werden als in Fig. 257. Allein das Feuer brennt dann
weniger gut. Dieselbe Bewandniß hat es mit Fig. 259. wo der
Schornstein ganz in der Brandmauer liegt; obgleich auch hier die
Wölbung die beste Steigung erhält.

Vorgelege nennt man die von Mauern eingeschlossenen Räume,
aus welchen in den anstoßenden Zimmern ein oder mehrere Oefen
geheizt werden. Tafel X. Fig. 219 zeigt eine solche Anlage mit ei-
nem Ofen. a. ist der Raum des Vorgeleges, b. der Stubenofen,
c. der Ofenhals durch welchen eingeheizt wird, und d. die Thüröff-
nung welche zu dem Vorgelege führt. Jn dieser Oeffnung wird an
beiden Seiten und oberhalb ein Falz von etwa 1" in die Mauersteine
eingehauen, worein die Vorgelegethür, welche sich auf eingemauerten
Haken bewegt, einschlägt. Die Thür besteht entweder aus Eisenblech
oder gewöhnlicher aus Holz. Jn diesem Falle aber muß sie auf der
innern Seite mit Eisenblech der Feuersgefahr wegen bekleidet werden.

ſtützung des Rauchmantels geſchieht durch die Hölzer bbb. auf wel-
che die Wölbung aufgelegt wird. Eine beſondere Sicherung gegen
Feuersgefahr iſt bei demſelben nicht nöthig, da ſie vom Herdfeuer in
der Regel hinlänglich entfernt liegen. Das Rauchfangholz erhält, wie
aus Fig. 248 erſichtlich iſt, nach innen eine Abſchrägung und nach
außen eine Erhöhung, gegen welche ſich das Gewölbe ſtützt.

Man hat in neuerer Zeit anſtatt der von Mauerſteinen gewölb-
ten Rauchmäntel ſolche von Zinkblech angefertigt, welche von Eiſen-
ſtangen getragen werden und auch mit ſolchen angehängt ſind. Sie
ſind ungleich leichter als die von Mauerſteinen, koſten wenig mehr
und belaſten eben wegen ihrer Leichtigkeit die Gebälke weniger, woran
ſie gehängt ſind, als erſtere.

Jn Tafel X. Fig. 257—259 ſind 3 verſchiedene Anlagen von
Rauchmänteln gezeichnet. Fig. 257 zeigt einen dergleichen wo der
Schornſtein in der Ecke liegt. Bei dieſer Anordnung brennt das
Feuer immer am beſten, weil der Rauch in der Ecke ſogleich nach dem
Schornſteine in die Höhe geleitet wird. Allein die Wölbung des
Rauchmantels wird auch zugleich die flachſte, weil die Wölbungskante
die Diagonale des Rechtecks ausmacht. Hat man daher keine große
Stockwerkshöhe, ſo muß man um die Wölbung möglichſt klein zu
erhalten, den Herd möglichſt kurz anlegen, welches überhaupt immer
das Beſte iſt.

Fig. 258 zeigt einen Rauchmantel, wo der Schornſtein in der
Mitte der Länge des Herdes liegt. Der Rauchmantel wird hier wie
in Fig. 245—247 von 3 Seiten herangewölbt und kann folglich
viel ſteiler werden als in Fig. 257. Allein das Feuer brennt dann
weniger gut. Dieſelbe Bewandniß hat es mit Fig. 259. wo der
Schornſtein ganz in der Brandmauer liegt; obgleich auch hier die
Wölbung die beſte Steigung erhält.

Vorgelege nennt man die von Mauern eingeſchloſſenen Räume,
aus welchen in den anſtoßenden Zimmern ein oder mehrere Oefen
geheizt werden. Tafel X. Fig. 219 zeigt eine ſolche Anlage mit ei-
nem Ofen. a. iſt der Raum des Vorgeleges, b. der Stubenofen,
c. der Ofenhals durch welchen eingeheizt wird, und d. die Thüröff-
nung welche zu dem Vorgelege führt. Jn dieſer Oeffnung wird an
beiden Seiten und oberhalb ein Falz von etwa 1″ in die Mauerſteine
eingehauen, worein die Vorgelegethür, welche ſich auf eingemauerten
Haken bewegt, einſchlägt. Die Thür beſteht entweder aus Eiſenblech
oder gewöhnlicher aus Holz. Jn dieſem Falle aber muß ſie auf der
innern Seite mit Eiſenblech der Feuersgefahr wegen bekleidet werden.

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[255/0265] ſtützung des Rauchmantels geſchieht durch die Hölzer bbb. auf wel- che die Wölbung aufgelegt wird. Eine beſondere Sicherung gegen Feuersgefahr iſt bei demſelben nicht nöthig, da ſie vom Herdfeuer in der Regel hinlänglich entfernt liegen. Das Rauchfangholz erhält, wie aus Fig. 248 erſichtlich iſt, nach innen eine Abſchrägung und nach außen eine Erhöhung, gegen welche ſich das Gewölbe ſtützt. Man hat in neuerer Zeit anſtatt der von Mauerſteinen gewölb- ten Rauchmäntel ſolche von Zinkblech angefertigt, welche von Eiſen- ſtangen getragen werden und auch mit ſolchen angehängt ſind. Sie ſind ungleich leichter als die von Mauerſteinen, koſten wenig mehr und belaſten eben wegen ihrer Leichtigkeit die Gebälke weniger, woran ſie gehängt ſind, als erſtere. Jn Tafel X. Fig. 257—259 ſind 3 verſchiedene Anlagen von Rauchmänteln gezeichnet. Fig. 257 zeigt einen dergleichen wo der Schornſtein in der Ecke liegt. Bei dieſer Anordnung brennt das Feuer immer am beſten, weil der Rauch in der Ecke ſogleich nach dem Schornſteine in die Höhe geleitet wird. Allein die Wölbung des Rauchmantels wird auch zugleich die flachſte, weil die Wölbungskante die Diagonale des Rechtecks ausmacht. Hat man daher keine große Stockwerkshöhe, ſo muß man um die Wölbung möglichſt klein zu erhalten, den Herd möglichſt kurz anlegen, welches überhaupt immer das Beſte iſt. Fig. 258 zeigt einen Rauchmantel, wo der Schornſtein in der Mitte der Länge des Herdes liegt. Der Rauchmantel wird hier wie in Fig. 245—247 von 3 Seiten herangewölbt und kann folglich viel ſteiler werden als in Fig. 257. Allein das Feuer brennt dann weniger gut. Dieſelbe Bewandniß hat es mit Fig. 259. wo der Schornſtein ganz in der Brandmauer liegt; obgleich auch hier die Wölbung die beſte Steigung erhält. Vorgelege nennt man die von Mauern eingeſchloſſenen Räume, aus welchen in den anſtoßenden Zimmern ein oder mehrere Oefen geheizt werden. Tafel X. Fig. 219 zeigt eine ſolche Anlage mit ei- nem Ofen. a. iſt der Raum des Vorgeleges, b. der Stubenofen, c. der Ofenhals durch welchen eingeheizt wird, und d. die Thüröff- nung welche zu dem Vorgelege führt. Jn dieſer Oeffnung wird an beiden Seiten und oberhalb ein Falz von etwa 1″ in die Mauerſteine eingehauen, worein die Vorgelegethür, welche ſich auf eingemauerten Haken bewegt, einſchlägt. Die Thür beſteht entweder aus Eiſenblech oder gewöhnlicher aus Holz. Jn dieſem Falle aber muß ſie auf der innern Seite mit Eiſenblech der Feuersgefahr wegen bekleidet werden.

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/265>, abgerufen am 22.11.2024.