Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.Fig. 203 zeigt Grundriß und Längendurchschnitt einer etwas Fig. 204 zeigt den Grundriß, Fig. 205 den Querdurchschnitt Fig. 207 zeigt den Grundriß und Fig. 208 den Durchschnitt Dergleichen Wendeltreppen sind jetzt wenig üblich, ihr größter Die Treppen vor den Gebäuden, welche man Freitreppen nennt, Man belegt dergleichen Freitreppen gewöhnlich mit steinernen Fig. 203 zeigt Grundriß und Längendurchſchnitt einer etwas Fig. 204 zeigt den Grundriß, Fig. 205 den Querdurchſchnitt Fig. 207 zeigt den Grundriß und Fig. 208 den Durchſchnitt Dergleichen Wendeltreppen ſind jetzt wenig üblich, ihr größter Die Treppen vor den Gebäuden, welche man Freitreppen nennt, Man belegt dergleichen Freitreppen gewöhnlich mit ſteinernen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0245" n="235"/> <p>Fig. 203 zeigt Grundriß und Längendurchſchnitt einer etwas<lb/> größeren Treppe mit denſelben Bezeichnungen, wie vorhin. Zwei der<lb/> Ruheplätze ſind mit Kuppeln im viereckigen Raume, einer mit einer<lb/> böhmiſchen Kappe und einer mit einer Kreuzkappe eingewölbt, um die<lb/> 3 Formen von Gewölben zu zeigen, welche ſich hierzu am beſten eignen.</p><lb/> <p>Fig. 204 zeigt den Grundriß, Fig. 205 den Querdurchſchnitt<lb/> und Fig. 206 den Uebereckdurchſchnitt einer großen maſſiven Treppe.<lb/> Die Treppenarme ſind mit Stichkappen, die Ruheplätze mit ſteigenden<lb/> Kreuzkappen verſehen.</p><lb/> <p>Fig. 207 zeigt den Grundriß und Fig. 208 den Durchſchnitt<lb/> einer kreisrunden Wendeltreppe. Die Gewölbe bewegen ſich ſpiralför-<lb/> mig um die in der Mitte befindliche Spindel. Dieſe Spindel welche<lb/> etwa 6 — 8 Zoll Durchmeſſer hat, wird aus Formſteinen aufgemauert,<lb/> welche mit dem Gewölbe verbunden werden. Wird der lichte Durch-<lb/> meſſer einer ſolchen Wendeltreppe kleiner als 7 Fuß, ſo wird ſie zu<lb/> eng und unbequem. Eben ſo muß man die Eintheilung der Stufen<lb/> in der Art treffen, daß ihre Breite auf dem in Fig. 207. in der<lb/> Mitte gezeichneten Kreiſe geſchieht, weil ſie ſonſt zu ſchmal werden.</p><lb/> <p>Dergleichen Wendeltreppen ſind jetzt wenig üblich, ihr größter<lb/> Vortheil beſteht darin, daß ſie wenig Raum einnehmen; übrigens<lb/> ſind ſie für unſere häuslichen Bedürfniſſe nicht eben bequem und am<lb/> wenigſten zum Transport von Meubeln, weshalb ſie nur für ſolche<lb/> Zwecke zu verwenden ſein würden, wo es auf ſchnelle Communica-<lb/> tion ankommt.</p><lb/> <p>Die Treppen vor den Gebäuden, welche man Freitreppen nennt,<lb/> werden in der Regel auch maſſiv angelegt. Wenn ſie nur aus einigen<lb/> Stufen beſtehen, werden ſie <hi rendition="#g">nicht</hi> unterwölbt, ſondern erhalten nur ein<lb/> etwa 1½ Fuß tiefes Fundament, und die erforderliche Aufmauerung<lb/> zum Auflegen der Stufen. Die ſchönſten und bequemſten dieſer Trep-<lb/> pen ſind ſolche, welche gerade aufgehend zwiſchen 2 gemauerten Wangen<lb/> liegen und ſich an einen unmittelbar vor der Hausthüre befindlichen<lb/> Ruheplatz anſchließen. Werden dergleichen Freitreppen hoch herausge-<lb/> baut, ſo erhalten ſie Unterwölbungen und gewöhnlich auch Eingänge<lb/> nach den Erdgeſchoſſen oder Kellern, welche Anordnungen jedoch be-<lb/> greiflicher Weiſe unendlich verſchieden ſein können, im Ganzen aber im-<lb/> mer dem was wir bei den gewölbten Treppen erwähnten, folgen werden.</p><lb/> <p>Man belegt dergleichen Freitreppen gewöhnlich mit ſteinernen<lb/> Blockſtufen und die Ruheplätze derſelben mit in Cement gelegten<lb/> Steinflieſen, damit keine Näſſe eindringen kann.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [235/0245]
Fig. 203 zeigt Grundriß und Längendurchſchnitt einer etwas
größeren Treppe mit denſelben Bezeichnungen, wie vorhin. Zwei der
Ruheplätze ſind mit Kuppeln im viereckigen Raume, einer mit einer
böhmiſchen Kappe und einer mit einer Kreuzkappe eingewölbt, um die
3 Formen von Gewölben zu zeigen, welche ſich hierzu am beſten eignen.
Fig. 204 zeigt den Grundriß, Fig. 205 den Querdurchſchnitt
und Fig. 206 den Uebereckdurchſchnitt einer großen maſſiven Treppe.
Die Treppenarme ſind mit Stichkappen, die Ruheplätze mit ſteigenden
Kreuzkappen verſehen.
Fig. 207 zeigt den Grundriß und Fig. 208 den Durchſchnitt
einer kreisrunden Wendeltreppe. Die Gewölbe bewegen ſich ſpiralför-
mig um die in der Mitte befindliche Spindel. Dieſe Spindel welche
etwa 6 — 8 Zoll Durchmeſſer hat, wird aus Formſteinen aufgemauert,
welche mit dem Gewölbe verbunden werden. Wird der lichte Durch-
meſſer einer ſolchen Wendeltreppe kleiner als 7 Fuß, ſo wird ſie zu
eng und unbequem. Eben ſo muß man die Eintheilung der Stufen
in der Art treffen, daß ihre Breite auf dem in Fig. 207. in der
Mitte gezeichneten Kreiſe geſchieht, weil ſie ſonſt zu ſchmal werden.
Dergleichen Wendeltreppen ſind jetzt wenig üblich, ihr größter
Vortheil beſteht darin, daß ſie wenig Raum einnehmen; übrigens
ſind ſie für unſere häuslichen Bedürfniſſe nicht eben bequem und am
wenigſten zum Transport von Meubeln, weshalb ſie nur für ſolche
Zwecke zu verwenden ſein würden, wo es auf ſchnelle Communica-
tion ankommt.
Die Treppen vor den Gebäuden, welche man Freitreppen nennt,
werden in der Regel auch maſſiv angelegt. Wenn ſie nur aus einigen
Stufen beſtehen, werden ſie nicht unterwölbt, ſondern erhalten nur ein
etwa 1½ Fuß tiefes Fundament, und die erforderliche Aufmauerung
zum Auflegen der Stufen. Die ſchönſten und bequemſten dieſer Trep-
pen ſind ſolche, welche gerade aufgehend zwiſchen 2 gemauerten Wangen
liegen und ſich an einen unmittelbar vor der Hausthüre befindlichen
Ruheplatz anſchließen. Werden dergleichen Freitreppen hoch herausge-
baut, ſo erhalten ſie Unterwölbungen und gewöhnlich auch Eingänge
nach den Erdgeſchoſſen oder Kellern, welche Anordnungen jedoch be-
greiflicher Weiſe unendlich verſchieden ſein können, im Ganzen aber im-
mer dem was wir bei den gewölbten Treppen erwähnten, folgen werden.
Man belegt dergleichen Freitreppen gewöhnlich mit ſteinernen
Blockſtufen und die Ruheplätze derſelben mit in Cement gelegten
Steinflieſen, damit keine Näſſe eindringen kann.
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