ßere Ansicht, B. der Durchschnitt durch die Mitte und C. die in- nere Ansicht.
Diese Art der Fenstersturze sind bei gewöhnlichen Maaßen eben so stark, wie die in Fig. 140. vorgestellten, und man gewinnt dabei den Vortheil, die Fensterzarge ohne die geringste Schwierigkeit ein- setzen zu können, und den Vortheil eines besseren Ansehens, als wenn der äußere und innere Sturz verschieden sind.
Fig. 142. Ein auf beiden Seiten scheitrechter Fenstersturz, in einer 21/2 Stein starken Mauer. A. die äußere Ansicht, B. der Durch- schnitt, C. die innere Ansicht.
Oberhalb des Sturzes ist durch den Vorsprung der Steine ab. (in Fig. A. und B.) die Fensterbekrönung angegeben, welche beim Ab- putz der Mauerfront, zugleich mit den übrigen Theilen der Fensterein- fassung, nach der Lehre (Chablone) in Putz gezogen wird.
Fig. 143. zeigt die Anordnung eines Fenstersturzes, wo die Seiteneinfassung und der Sturz aus Werkstücken bestehen. A. die äu- ßere Ansicht, B. den Querdurchschnitt, C. die innere Ansicht.
Der Sturz wird aus zwei übereinander gelegten Sandsteinstücken a. und b. gebildet, wovon das untere a. an beiden Enden auf den ebenfalls aus Sandstein gefertigten Seiteneinfassungen cc. aufliegt, und mit diesen das Fenstergewände bildet. Das obere Stück b. dient als Fenstergesims, und wird von dem Steinmetz nach gegebener Chablone ausgearbeitet.
Ueber diesem aus Haustein gefertigten Sturz ist der flache Ab- lastebogen dd. in der Mauer eingewölbt, welcher zum Zweck hat, den Sturz von der Last des Mauerwerks, welches darauf steht, zu befreien. Der übrige Theil des Mauerwerks ist scheitrecht überwölbt, damit auch im Jnnern ein gerader Fenstersturz entstehe.
Fig. 144. Bei dem hier gezeichneten Fenstersturze findet außer- halb ein scheitrechter, innerhalb aber ein flacher Kreisbogen statt, wel- cher Letztere aber durch ein eingelegtes Bohlenstück gerade ausgegli- chen wird. A. ist die äußere Ansicht, B. der Querschnitt und C. die innere Ansicht. Der im Jnnern angebrachte flache Bogen muß so hoch über der Unterkante des äußern geraden Sturzes anfangen, daß nicht blos ein hinreichend großer Fensteranschlag, sondern auch noch für das Bohlstück aa. Platz übrig bleibt, welches in einer Stärke von etwa 4 Zoll aus gesundem Eichenholz angefertigt und nach der Breite der Fensteröffnung eingesetzt wird. Die untere Ansicht dieses eingesetzten Bohlenstückes kann entweder gerohrt und geputzt werden,
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ßere Anſicht, B. der Durchſchnitt durch die Mitte und C. die in- nere Anſicht.
Dieſe Art der Fenſterſturze ſind bei gewöhnlichen Maaßen eben ſo ſtark, wie die in Fig. 140. vorgeſtellten, und man gewinnt dabei den Vortheil, die Fenſterzarge ohne die geringſte Schwierigkeit ein- ſetzen zu können, und den Vortheil eines beſſeren Anſehens, als wenn der äußere und innere Sturz verſchieden ſind.
Fig. 142. Ein auf beiden Seiten ſcheitrechter Fenſterſturz, in einer 2½ Stein ſtarken Mauer. A. die äußere Anſicht, B. der Durch- ſchnitt, C. die innere Anſicht.
Oberhalb des Sturzes iſt durch den Vorſprung der Steine ab. (in Fig. A. und B.) die Fenſterbekrönung angegeben, welche beim Ab- putz der Mauerfront, zugleich mit den übrigen Theilen der Fenſterein- faſſung, nach der Lehre (Chablone) in Putz gezogen wird.
Fig. 143. zeigt die Anordnung eines Fenſterſturzes, wo die Seiteneinfaſſung und der Sturz aus Werkſtücken beſtehen. A. die äu- ßere Anſicht, B. den Querdurchſchnitt, C. die innere Anſicht.
Der Sturz wird aus zwei übereinander gelegten Sandſteinſtücken a. und b. gebildet, wovon das untere a. an beiden Enden auf den ebenfalls aus Sandſtein gefertigten Seiteneinfaſſungen cc. aufliegt, und mit dieſen das Fenſtergewände bildet. Das obere Stück b. dient als Fenſtergeſims, und wird von dem Steinmetz nach gegebener Chablone ausgearbeitet.
Ueber dieſem aus Hauſtein gefertigten Sturz iſt der flache Ab- laſtebogen dd. in der Mauer eingewölbt, welcher zum Zweck hat, den Sturz von der Laſt des Mauerwerks, welches darauf ſteht, zu befreien. Der übrige Theil des Mauerwerks iſt ſcheitrecht überwölbt, damit auch im Jnnern ein gerader Fenſterſturz entſtehe.
Fig. 144. Bei dem hier gezeichneten Fenſterſturze findet außer- halb ein ſcheitrechter, innerhalb aber ein flacher Kreisbogen ſtatt, wel- cher Letztere aber durch ein eingelegtes Bohlenſtück gerade ausgegli- chen wird. A. iſt die äußere Anſicht, B. der Querſchnitt und C. die innere Anſicht. Der im Jnnern angebrachte flache Bogen muß ſo hoch über der Unterkante des äußern geraden Sturzes anfangen, daß nicht blos ein hinreichend großer Fenſteranſchlag, ſondern auch noch für das Bohlſtück aa. Platz übrig bleibt, welches in einer Stärke von etwa 4 Zoll aus geſundem Eichenholz angefertigt und nach der Breite der Fenſteröffnung eingeſetzt wird. Die untere Anſicht dieſes eingeſetzten Bohlenſtückes kann entweder gerohrt und geputzt werden,
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ßere Anſicht, B. der Durchſchnitt durch die Mitte und C. die in-
nere Anſicht.
Dieſe Art der Fenſterſturze ſind bei gewöhnlichen Maaßen eben
ſo ſtark, wie die in Fig. 140. vorgeſtellten, und man gewinnt dabei
den Vortheil, die Fenſterzarge ohne die geringſte Schwierigkeit ein-
ſetzen zu können, und den Vortheil eines beſſeren Anſehens, als wenn
der äußere und innere Sturz verſchieden ſind.
Fig. 142. Ein auf beiden Seiten ſcheitrechter Fenſterſturz, in
einer 2½ Stein ſtarken Mauer. A. die äußere Anſicht, B. der Durch-
ſchnitt, C. die innere Anſicht.
Oberhalb des Sturzes iſt durch den Vorſprung der Steine ab.
(in Fig. A. und B.) die Fenſterbekrönung angegeben, welche beim Ab-
putz der Mauerfront, zugleich mit den übrigen Theilen der Fenſterein-
faſſung, nach der Lehre (Chablone) in Putz gezogen wird.
Fig. 143. zeigt die Anordnung eines Fenſterſturzes, wo die
Seiteneinfaſſung und der Sturz aus Werkſtücken beſtehen. A. die äu-
ßere Anſicht, B. den Querdurchſchnitt, C. die innere Anſicht.
Der Sturz wird aus zwei übereinander gelegten Sandſteinſtücken
a. und b. gebildet, wovon das untere a. an beiden Enden auf den
ebenfalls aus Sandſtein gefertigten Seiteneinfaſſungen cc. aufliegt,
und mit dieſen das Fenſtergewände bildet. Das obere Stück b. dient
als Fenſtergeſims, und wird von dem Steinmetz nach gegebener
Chablone ausgearbeitet.
Ueber dieſem aus Hauſtein gefertigten Sturz iſt der flache Ab-
laſtebogen dd. in der Mauer eingewölbt, welcher zum Zweck hat, den
Sturz von der Laſt des Mauerwerks, welches darauf ſteht, zu befreien.
Der übrige Theil des Mauerwerks iſt ſcheitrecht überwölbt, damit auch
im Jnnern ein gerader Fenſterſturz entſtehe.
Fig. 144. Bei dem hier gezeichneten Fenſterſturze findet außer-
halb ein ſcheitrechter, innerhalb aber ein flacher Kreisbogen ſtatt, wel-
cher Letztere aber durch ein eingelegtes Bohlenſtück gerade ausgegli-
chen wird. A. iſt die äußere Anſicht, B. der Querſchnitt und C. die
innere Anſicht. Der im Jnnern angebrachte flache Bogen muß ſo
hoch über der Unterkante des äußern geraden Sturzes anfangen, daß
nicht blos ein hinreichend großer Fenſteranſchlag, ſondern auch noch
für das Bohlſtück aa. Platz übrig bleibt, welches in einer Stärke
von etwa 4 Zoll aus geſundem Eichenholz angefertigt und nach der
Breite der Fenſteröffnung eingeſetzt wird. Die untere Anſicht dieſes
eingeſetzten Bohlenſtückes kann entweder gerohrt und geputzt werden,
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/237>, abgerufen am 28.07.2024.
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