Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.erschüttert wird; allein da es mehr Mühe und Zeit kostet, unterbleibt Nunmehr werden die Lehrbogen hhh. (Fig. 92. u. 94.) für die Auch die Lehrbogen der Kappen kommen aus gleichen Gründen 13 *
erſchüttert wird; allein da es mehr Mühe und Zeit koſtet, unterbleibt Nunmehr werden die Lehrbogen hhh. (Fig. 92. u. 94.) für die Auch die Lehrbogen der Kappen kommen aus gleichen Gründen 13 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0205" n="195"/> erſchüttert wird; allein da es mehr Mühe und Zeit koſtet, unterbleibt<lb/> es gewöhnlich.</p><lb/> <p>Nunmehr werden die Lehrbogen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">hhh.</hi></hi> (Fig. 92. u. 94.) für die<lb/> einzuwölbenden Kappen aufgeſtellt, die man aus einzelnen Brettſtücken<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MN.</hi></hi> (Fig. 87.) erſt vorreißt und dann ausſchneidet. Zu dem Ende<lb/> wird ein Brettſtück <hi rendition="#aq">O.</hi> genau in der Mitte eines andern Brettes <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MN.</hi></hi><lb/> und rechtwinklig darauf befeſtigt, und der Mittelpunkt <hi rendition="#aq">P.</hi> bemerkt, aus<lb/> welchem der Kreisbogen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MN.</hi></hi> mit einem ſogenannten Kreuzzirkel vor-<lb/> geriſſen wird (vergl. §. 38. 2.). Da die Lehrbogen der Kappen hoch<lb/> über dem Kellerpflaſter zu ſtehen kommen, ſo iſt für jede Kappe ein<lb/> beſonderes Gerüſt erforderlich, das aus zwei Reihen Kreuzholzſtielen<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">kk.</hi></hi> (Fig. 94. u. Fig. 92.), und darüber gelegten Holmen oder Räh-<lb/> men <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ii.</hi></hi> gebildet wird, worauf die Lehrbogen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">hh.</hi></hi> ruhen. Ueber den<lb/> Lehrbogen kommt dann die Verſchalung von ſchlechten Brettern oder<lb/> Latten, quer über die Kappenlehrbogen. Das oberſte Brett derſelben<lb/> im Scheitel wird an die Lehrbogen feſtgenagelt, damit dieſelben nicht<lb/> umfallen können, wenn man mit der Wölbung bis an dieſe Nägel<lb/> gekommen iſt, werden ſie ausgezogen und der Schluß eingewölbt.</p><lb/> <p>Auch die Lehrbogen der Kappen kommen aus gleichen Gründen<lb/> wie die der Gurtbogen, auf Keile zu ſtehen. Die beſte Art die Kap-<lb/> pen zu wölben iſt die auf den Schwalbenſchwanz, wie in Fig. 89.<lb/> bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">QQ.</hi></hi> angegeben iſt. Vier Maurer fangen dabei in den 4 Ecken<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">mm. ll.</hi></hi> gleichzeitig zu wölben an, wodurch die Arbeit beſſer geför-<lb/> dert wird, als wenn nur 2 Maurer zugleich anfangen, damit alle<lb/> Wölbſchichten im Scheitel der Kappe, oder in der Mittellinie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">EF.</hi></hi><lb/> zum Schluß kommen. Hat man (mit 2 Maurern) den Anfang in<lb/> beiden Ecken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ll.</hi></hi> und das Gewölbe ſo weit fertig gemacht, daß ſeine<lb/> Spitzen die Mittellinie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AB.</hi></hi> berühren, ſo kann man die beiden andern<lb/> Ecken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">mm.</hi></hi> nachholen, und wenn auch dieſer Gewölbetheil die Linie<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AB.</hi></hi> erreicht hat, ſo bleibt in der Mitte noch ein verſchobenes Viereck,<lb/> das aber durch fortgeſetzte Arbeit immer kleiner wird, bis das Ge-<lb/> wölbe zuletzt ganz zum Schluſſe kommt. Die Maurer ſtehen bei die-<lb/> ſer Arbeit <hi rendition="#g">auf</hi> der Schalung. Bei dem Wölben der Gurten ſtehen<lb/> ſie zur Seite. <hi rendition="#g">Nicht ſo gut,</hi> wiewohl leichter auszuführen, iſt die<lb/> Wölbungsart nach der Länge des Gewölbes (wie bei einem Tonnen-<lb/> gewölbe), welche Fig. 89. bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">RR.</hi></hi> vorgeſtellt iſt. Bei dieſer Art<lb/> zu wölben ſtehen die Maurer auf einem beſondern Gerüſt zwiſchen<lb/> den Lehrbogen, und deswegen können letztere nicht auf einmal ver-<lb/> ſchalt werden, ſondern man legt vorläufig an jeder Seite nur ein Paar<lb/> <fw place="bottom" type="sig">13 *</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [195/0205]
erſchüttert wird; allein da es mehr Mühe und Zeit koſtet, unterbleibt
es gewöhnlich.
Nunmehr werden die Lehrbogen hhh. (Fig. 92. u. 94.) für die
einzuwölbenden Kappen aufgeſtellt, die man aus einzelnen Brettſtücken
MN. (Fig. 87.) erſt vorreißt und dann ausſchneidet. Zu dem Ende
wird ein Brettſtück O. genau in der Mitte eines andern Brettes MN.
und rechtwinklig darauf befeſtigt, und der Mittelpunkt P. bemerkt, aus
welchem der Kreisbogen MN. mit einem ſogenannten Kreuzzirkel vor-
geriſſen wird (vergl. §. 38. 2.). Da die Lehrbogen der Kappen hoch
über dem Kellerpflaſter zu ſtehen kommen, ſo iſt für jede Kappe ein
beſonderes Gerüſt erforderlich, das aus zwei Reihen Kreuzholzſtielen
kk. (Fig. 94. u. Fig. 92.), und darüber gelegten Holmen oder Räh-
men ii. gebildet wird, worauf die Lehrbogen hh. ruhen. Ueber den
Lehrbogen kommt dann die Verſchalung von ſchlechten Brettern oder
Latten, quer über die Kappenlehrbogen. Das oberſte Brett derſelben
im Scheitel wird an die Lehrbogen feſtgenagelt, damit dieſelben nicht
umfallen können, wenn man mit der Wölbung bis an dieſe Nägel
gekommen iſt, werden ſie ausgezogen und der Schluß eingewölbt.
Auch die Lehrbogen der Kappen kommen aus gleichen Gründen
wie die der Gurtbogen, auf Keile zu ſtehen. Die beſte Art die Kap-
pen zu wölben iſt die auf den Schwalbenſchwanz, wie in Fig. 89.
bei QQ. angegeben iſt. Vier Maurer fangen dabei in den 4 Ecken
mm. ll. gleichzeitig zu wölben an, wodurch die Arbeit beſſer geför-
dert wird, als wenn nur 2 Maurer zugleich anfangen, damit alle
Wölbſchichten im Scheitel der Kappe, oder in der Mittellinie EF.
zum Schluß kommen. Hat man (mit 2 Maurern) den Anfang in
beiden Ecken ll. und das Gewölbe ſo weit fertig gemacht, daß ſeine
Spitzen die Mittellinie AB. berühren, ſo kann man die beiden andern
Ecken mm. nachholen, und wenn auch dieſer Gewölbetheil die Linie
AB. erreicht hat, ſo bleibt in der Mitte noch ein verſchobenes Viereck,
das aber durch fortgeſetzte Arbeit immer kleiner wird, bis das Ge-
wölbe zuletzt ganz zum Schluſſe kommt. Die Maurer ſtehen bei die-
ſer Arbeit auf der Schalung. Bei dem Wölben der Gurten ſtehen
ſie zur Seite. Nicht ſo gut, wiewohl leichter auszuführen, iſt die
Wölbungsart nach der Länge des Gewölbes (wie bei einem Tonnen-
gewölbe), welche Fig. 89. bei RR. vorgeſtellt iſt. Bei dieſer Art
zu wölben ſtehen die Maurer auf einem beſondern Gerüſt zwiſchen
den Lehrbogen, und deswegen können letztere nicht auf einmal ver-
ſchalt werden, ſondern man legt vorläufig an jeder Seite nur ein Paar
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