Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

Bild:
<< vorherige Seite

fugen xy. und vw., muß immer die eine, xy., mit der innern
Mauer geradlinig zusammentreffen, während dies mit der andern Fuge
vw. nicht stattfinden darf. Letztere muß vielmehr jedesmal um eine
halbe Steinbreite gegen die zweite innere Mauerkante xt. zurückge-
setzt werden. Jn der folgenden Schicht B. trifft dann umgekehrt die
Fuge vw. mit der innern Mauerkante zusammen, und die andere
xy. wird eingezogen. Nur durch strenge Beobachtung dieser Regel,
die übrigens für alle Mauerstärken gilt, kann man verhüten daß nicht
Fuge auf Fuge zu stehen komme. Durch das Einziehen der genann-
ten Stoßfugen werden in den Ecken beider Schichten die Dreiquar-
tierstücke qq. erforderlich, an welchen sich dann in der einen Front
ein Strecker und in der andern ein Läufer anschließen.

So wie die beiden Schichten A. B. einen Blockverband bilden,
so geben alle vier Schichten, wenn sie nach der Ordnung A. B. C. D.,
A. B. C. D.
etc. über einander liegen, in beiden Fronten einen Kreuz-
verband. Hier, wie bei dem Blockverbande, wechselt immer eine Streck-
schicht mit einer Laufschicht ab, dergestalt daß die Stoßfugen sämmt-
licher Streckschichten (A. und C.) lothrecht über einander treffen; die
Stoßfugen einer jeden Laufschicht (B. D.) dagegen, immer auf die
Mitte der Läufer in den zunächst liegenden Laufschichten zu stehen kom-
men. Die Stoßfugen der Laufschicht D. z. B. treffen verlängert auf die
Mitte der Läufer in der Schicht B., was dadurch bewirkt wird, daß
man in der Laufschicht D., neben den beiden in der Ecke befindlichen
Dreiquartierstücken qq., zuerst einen Strecker s. legt und hiernach die
Schicht mit Läufern fortsetzt, während in der andern Läuferschicht B.,
neben den Dreiquartieren qq., unmittelbar die Läufer folgen. Dasselbe
gilt für die aus Läufern bestehenden Fronten der Schichten A. und C.

Taf. III. Fig. 66 A. bis 66 D. zeigt, wie bei einer Mauer von der
Stärke eines Steines, sowohl der Blockverband als auch der Kreuz-
verband, noch auf eine andere Art richtig construirt werden kann, so
daß, wenn die beiden Schichten A. B. beständig unter einander ab-
wechseln, ein Blockverband entsteht, und daß sich ein richtiger Kreuz-
verband ergiebt, wenn alle vier Schichten dieser Figur, nach der Ord-
nung A. B. C. D. A. B. C. D. etc. über einander zu liegen kommen. Die
Verschiedenheit in der Anordnung besteht nur darin, daß hier halbe
Steine q. in den Ecken angewendet sind, während in Fig. 65 A. bis
D. Dreiquartiere gebraucht wurden. Uebrigens finden hier dieselben
praktischen Regeln und Bemerkungen Anwendung, die bei der vorigen
Construction gegeben wurden.

Taf. III. Fig. 67 A. bis D. Die beiden Steinschichten A. und

fugen xy. und vw., muß immer die eine, xy., mit der innern
Mauer geradlinig zuſammentreffen, während dies mit der andern Fuge
vw. nicht ſtattfinden darf. Letztere muß vielmehr jedesmal um eine
halbe Steinbreite gegen die zweite innere Mauerkante xt. zurückge-
ſetzt werden. Jn der folgenden Schicht B. trifft dann umgekehrt die
Fuge vw. mit der innern Mauerkante zuſammen, und die andere
xy. wird eingezogen. Nur durch ſtrenge Beobachtung dieſer Regel,
die übrigens für alle Mauerſtärken gilt, kann man verhüten daß nicht
Fuge auf Fuge zu ſtehen komme. Durch das Einziehen der genann-
ten Stoßfugen werden in den Ecken beider Schichten die Dreiquar-
tierſtücke qq. erforderlich, an welchen ſich dann in der einen Front
ein Strecker und in der andern ein Läufer anſchließen.

So wie die beiden Schichten A. B. einen Blockverband bilden,
ſo geben alle vier Schichten, wenn ſie nach der Ordnung A. B. C. D.,
A. B. C. D.
ꝛc. über einander liegen, in beiden Fronten einen Kreuz-
verband. Hier, wie bei dem Blockverbande, wechſelt immer eine Streck-
ſchicht mit einer Laufſchicht ab, dergeſtalt daß die Stoßfugen ſämmt-
licher Streckſchichten (A. und C.) lothrecht über einander treffen; die
Stoßfugen einer jeden Laufſchicht (B. D.) dagegen, immer auf die
Mitte der Läufer in den zunächſt liegenden Laufſchichten zu ſtehen kom-
men. Die Stoßfugen der Laufſchicht D. z. B. treffen verlängert auf die
Mitte der Läufer in der Schicht B., was dadurch bewirkt wird, daß
man in der Laufſchicht D., neben den beiden in der Ecke befindlichen
Dreiquartierſtücken qq., zuerſt einen Strecker s. legt und hiernach die
Schicht mit Läufern fortſetzt, während in der andern Läuferſchicht B.,
neben den Dreiquartieren qq., unmittelbar die Läufer folgen. Daſſelbe
gilt für die aus Läufern beſtehenden Fronten der Schichten A. und C.

Taf. III. Fig. 66 A. bis 66 D. zeigt, wie bei einer Mauer von der
Stärke eines Steines, ſowohl der Blockverband als auch der Kreuz-
verband, noch auf eine andere Art richtig conſtruirt werden kann, ſo
daß, wenn die beiden Schichten A. B. beſtändig unter einander ab-
wechſeln, ein Blockverband entſteht, und daß ſich ein richtiger Kreuz-
verband ergiebt, wenn alle vier Schichten dieſer Figur, nach der Ord-
nung A. B. C. D. A. B. C. D. ꝛc. über einander zu liegen kommen. Die
Verſchiedenheit in der Anordnung beſteht nur darin, daß hier halbe
Steine q. in den Ecken angewendet ſind, während in Fig. 65 A. bis
D. Dreiquartiere gebraucht wurden. Uebrigens finden hier dieſelben
praktiſchen Regeln und Bemerkungen Anwendung, die bei der vorigen
Conſtruction gegeben wurden.

Taf. III. Fig. 67 A. bis D. Die beiden Steinſchichten A. und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0159" n="149"/>
fugen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">xy.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">vw.,</hi></hi> muß immer die eine, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">xy.,</hi></hi> mit der innern<lb/>
Mauer geradlinig zu&#x017F;ammentreffen, während dies mit der andern Fuge<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">vw.</hi></hi> nicht &#x017F;tattfinden darf. Letztere muß vielmehr jedesmal um eine<lb/>
halbe Steinbreite gegen die zweite innere Mauerkante <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">xt.</hi></hi> zurückge-<lb/>
&#x017F;etzt werden. Jn der folgenden Schicht <hi rendition="#aq">B.</hi> trifft dann umgekehrt die<lb/>
Fuge <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">vw.</hi></hi> mit der innern Mauerkante zu&#x017F;ammen, und die andere<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">xy.</hi></hi> wird eingezogen. Nur durch &#x017F;trenge Beobachtung die&#x017F;er Regel,<lb/>
die übrigens für alle Mauer&#x017F;tärken gilt, kann man verhüten daß nicht<lb/>
Fuge auf Fuge zu &#x017F;tehen komme. Durch das Einziehen der genann-<lb/>
ten Stoßfugen werden in den Ecken beider Schichten die Dreiquar-<lb/>
tier&#x017F;tücke <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">qq.</hi></hi> erforderlich, an welchen &#x017F;ich dann in der einen Front<lb/>
ein Strecker und in der andern ein Läufer an&#x017F;chließen.</p><lb/>
          <p>So wie die beiden Schichten <hi rendition="#aq">A. B.</hi> einen Blockverband bilden,<lb/>
&#x017F;o geben alle vier Schichten, wenn &#x017F;ie nach der Ordnung <hi rendition="#aq">A. B. C. D.,<lb/>
A. B. C. D.</hi> &#xA75B;c. über einander liegen, in beiden Fronten einen Kreuz-<lb/>
verband. Hier, wie bei dem Blockverbande, wech&#x017F;elt immer eine Streck-<lb/>
&#x017F;chicht mit einer Lauf&#x017F;chicht ab, derge&#x017F;talt daß die Stoßfugen &#x017F;ämmt-<lb/>
licher Streck&#x017F;chichten (<hi rendition="#aq">A.</hi> und <hi rendition="#aq">C.</hi>) lothrecht über einander treffen; die<lb/>
Stoßfugen einer jeden Lauf&#x017F;chicht (<hi rendition="#aq">B. D.</hi>) dagegen, immer auf die<lb/>
Mitte der Läufer in den zunäch&#x017F;t liegenden Lauf&#x017F;chichten zu &#x017F;tehen kom-<lb/>
men. Die Stoßfugen der Lauf&#x017F;chicht <hi rendition="#aq">D.</hi> z. B. treffen verlängert auf die<lb/>
Mitte der Läufer in der Schicht <hi rendition="#aq">B.,</hi> was dadurch bewirkt wird, daß<lb/>
man in der Lauf&#x017F;chicht <hi rendition="#aq">D.,</hi> neben den beiden in der Ecke befindlichen<lb/>
Dreiquartier&#x017F;tücken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">qq.,</hi></hi> zuer&#x017F;t einen Strecker <hi rendition="#aq">s.</hi> legt und hiernach die<lb/>
Schicht mit Läufern fort&#x017F;etzt, während in der andern Läufer&#x017F;chicht <hi rendition="#aq">B.,</hi><lb/>
neben den Dreiquartieren <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">qq.,</hi></hi> unmittelbar die Läufer folgen. Da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
gilt für die aus Läufern be&#x017F;tehenden Fronten der Schichten <hi rendition="#aq">A.</hi> und <hi rendition="#aq">C.</hi></p><lb/>
          <p>Taf. <hi rendition="#aq">III.</hi> Fig. 66 <hi rendition="#aq">A.</hi> bis 66 <hi rendition="#aq">D.</hi> zeigt, wie bei einer Mauer von der<lb/>
Stärke eines Steines, &#x017F;owohl der Blockverband als auch der Kreuz-<lb/>
verband, noch auf eine andere Art richtig con&#x017F;truirt werden kann, &#x017F;o<lb/>
daß, wenn die beiden Schichten <hi rendition="#aq">A. B.</hi> be&#x017F;tändig unter einander ab-<lb/>
wech&#x017F;eln, ein Blockverband ent&#x017F;teht, und daß &#x017F;ich ein richtiger Kreuz-<lb/>
verband ergiebt, wenn alle vier Schichten die&#x017F;er Figur, nach der Ord-<lb/>
nung <hi rendition="#aq">A. B. C. D. A. B. C. D.</hi> &#xA75B;c. über einander zu liegen kommen. Die<lb/>
Ver&#x017F;chiedenheit in der Anordnung be&#x017F;teht nur darin, daß hier halbe<lb/>
Steine <hi rendition="#aq">q.</hi> in den Ecken angewendet &#x017F;ind, während in Fig. 65 <hi rendition="#aq">A.</hi> bis<lb/><hi rendition="#aq">D.</hi> Dreiquartiere gebraucht wurden. Uebrigens finden hier die&#x017F;elben<lb/>
prakti&#x017F;chen Regeln und Bemerkungen Anwendung, die bei der vorigen<lb/>
Con&#x017F;truction gegeben wurden.</p><lb/>
          <p>Taf. <hi rendition="#aq">III.</hi> Fig. 67 <hi rendition="#aq">A.</hi> bis <hi rendition="#aq">D.</hi> Die beiden Stein&#x017F;chichten <hi rendition="#aq">A.</hi> und<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0159] fugen xy. und vw., muß immer die eine, xy., mit der innern Mauer geradlinig zuſammentreffen, während dies mit der andern Fuge vw. nicht ſtattfinden darf. Letztere muß vielmehr jedesmal um eine halbe Steinbreite gegen die zweite innere Mauerkante xt. zurückge- ſetzt werden. Jn der folgenden Schicht B. trifft dann umgekehrt die Fuge vw. mit der innern Mauerkante zuſammen, und die andere xy. wird eingezogen. Nur durch ſtrenge Beobachtung dieſer Regel, die übrigens für alle Mauerſtärken gilt, kann man verhüten daß nicht Fuge auf Fuge zu ſtehen komme. Durch das Einziehen der genann- ten Stoßfugen werden in den Ecken beider Schichten die Dreiquar- tierſtücke qq. erforderlich, an welchen ſich dann in der einen Front ein Strecker und in der andern ein Läufer anſchließen. So wie die beiden Schichten A. B. einen Blockverband bilden, ſo geben alle vier Schichten, wenn ſie nach der Ordnung A. B. C. D., A. B. C. D. ꝛc. über einander liegen, in beiden Fronten einen Kreuz- verband. Hier, wie bei dem Blockverbande, wechſelt immer eine Streck- ſchicht mit einer Laufſchicht ab, dergeſtalt daß die Stoßfugen ſämmt- licher Streckſchichten (A. und C.) lothrecht über einander treffen; die Stoßfugen einer jeden Laufſchicht (B. D.) dagegen, immer auf die Mitte der Läufer in den zunächſt liegenden Laufſchichten zu ſtehen kom- men. Die Stoßfugen der Laufſchicht D. z. B. treffen verlängert auf die Mitte der Läufer in der Schicht B., was dadurch bewirkt wird, daß man in der Laufſchicht D., neben den beiden in der Ecke befindlichen Dreiquartierſtücken qq., zuerſt einen Strecker s. legt und hiernach die Schicht mit Läufern fortſetzt, während in der andern Läuferſchicht B., neben den Dreiquartieren qq., unmittelbar die Läufer folgen. Daſſelbe gilt für die aus Läufern beſtehenden Fronten der Schichten A. und C. Taf. III. Fig. 66 A. bis 66 D. zeigt, wie bei einer Mauer von der Stärke eines Steines, ſowohl der Blockverband als auch der Kreuz- verband, noch auf eine andere Art richtig conſtruirt werden kann, ſo daß, wenn die beiden Schichten A. B. beſtändig unter einander ab- wechſeln, ein Blockverband entſteht, und daß ſich ein richtiger Kreuz- verband ergiebt, wenn alle vier Schichten dieſer Figur, nach der Ord- nung A. B. C. D. A. B. C. D. ꝛc. über einander zu liegen kommen. Die Verſchiedenheit in der Anordnung beſteht nur darin, daß hier halbe Steine q. in den Ecken angewendet ſind, während in Fig. 65 A. bis D. Dreiquartiere gebraucht wurden. Uebrigens finden hier dieſelben praktiſchen Regeln und Bemerkungen Anwendung, die bei der vorigen Conſtruction gegeben wurden. Taf. III. Fig. 67 A. bis D. Die beiden Steinſchichten A. und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/159
Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/159>, abgerufen am 22.11.2024.