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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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(Stiele), welche stumpf (ohne Schwelle) auf das gemauerte Funda-
ment gestellt und oben mit einem Rähm (Platte, Holm) verbunden sind.
Diese Stiele werden so aufgestellt, daß sie nach vollendetem Guß mit-
ten
in den Mauern zu stehen kommen. Auf den Rähm legt man
die Dachbalken. An die senkrechten Stiele befestigt man oben und
unten kleine Holzklötze mit Nägeln, so daß diese Klötze mit den Stie-
len zusammen die Stärke der Mauer ausmachen. Sollte z. B. eine
Mauer 12 Zoll dick werden, so müssen Stiele und Klötze zusammen
14 Zoll stark sein, da nämlich noch 2 Zoll davon für die Stärke
der Schalungsbretter verbleiben müssen. Die senkrechten Stiele stelle
man in Entfernungen von 6 Fuß, und wo ein Fenster oder eine
Thüre trifft, mindestens einen Fuß von der lichten Oeffnung ab in
das Mauerwerk. Alsdann nagle man senkrecht an die Klötze der
Stiele Bretter, und gegen diese senkrechte Bretter nagle man auf ihrer
innern Seite (nach der Mauer zu) wagerechte geseimte Bretter, eines
auf das andere, aber nicht alle auf einmal, sondern auf jeder Seite
der Mauer zuvörderst ein oder zwei Bretter hoch, zwischen welchen
der Guß beginnt und welches dann die unterste Gußschicht ausmacht.
Jst diese vollendet, so stellt man wieder wagerechte Bretter auf die
unteren und gießt die zweite Schicht u. s. w., bis man die Höhe eines
Stockwerks erreicht hat. Hat man die Mauerspeise zwischen die Bret-
ter gegossen, so packt man kleine Steine, Ziegelbrocken und dergleichen
in den Guß, wodurch viel Mörtel erspart wird.

Die mit der Mauer gleich breiten Thür- und Fensterrähme, aus
ohngefähr zwei Zoll dicken Bohlen, paßt man während des Fortschrit-
tes der Arbeit ein, und befestigt sie mit angenagelten Brettern an die
senkrechten Bretter vor den Stielen. Nachdem das Mauerwerk 3--4
Wochen getrocknet hat, werden zuerst mit Behutsamkeit die senkrechten
Bretter abgenommen, und dann die wagerechten ebenfalls entfernt,
und die gegossenen Mauern stehen fertig da.

Man kann das Dach entweder vor Anfang des Gusses fertig
eindecken, oder man kann es auch nachher eindecken, der Erfinder
stimmt für Letzteres. Jn letzterem Falle muß man aber die Guß-
mauern durch darauf gelegte Bretter gegen Regengüsse schützen.

Das Verhältniß zur Bereitung der Kalkspeise kann verschieden
sein, und beruht sehr auf des Kalkes und Sandes Beschaffenheit.
Die im Allgemeinen bisher am besten und anwendbarsten befundenen
Portionen bestehen aus 4 Theilen Sand

1 - Kalk und

11/2 - Wasser.

(Stiele), welche ſtumpf (ohne Schwelle) auf das gemauerte Funda-
ment geſtellt und oben mit einem Rähm (Platte, Holm) verbunden ſind.
Dieſe Stiele werden ſo aufgeſtellt, daß ſie nach vollendetem Guß mit-
ten
in den Mauern zu ſtehen kommen. Auf den Rähm legt man
die Dachbalken. An die ſenkrechten Stiele befeſtigt man oben und
unten kleine Holzklötze mit Nägeln, ſo daß dieſe Klötze mit den Stie-
len zuſammen die Stärke der Mauer ausmachen. Sollte z. B. eine
Mauer 12 Zoll dick werden, ſo müſſen Stiele und Klötze zuſammen
14 Zoll ſtark ſein, da nämlich noch 2 Zoll davon für die Stärke
der Schalungsbretter verbleiben müſſen. Die ſenkrechten Stiele ſtelle
man in Entfernungen von 6 Fuß, und wo ein Fenſter oder eine
Thüre trifft, mindeſtens einen Fuß von der lichten Oeffnung ab in
das Mauerwerk. Alsdann nagle man ſenkrecht an die Klötze der
Stiele Bretter, und gegen dieſe ſenkrechte Bretter nagle man auf ihrer
innern Seite (nach der Mauer zu) wagerechte geſeimte Bretter, eines
auf das andere, aber nicht alle auf einmal, ſondern auf jeder Seite
der Mauer zuvörderſt ein oder zwei Bretter hoch, zwiſchen welchen
der Guß beginnt und welches dann die unterſte Gußſchicht ausmacht.
Jſt dieſe vollendet, ſo ſtellt man wieder wagerechte Bretter auf die
unteren und gießt die zweite Schicht u. ſ. w., bis man die Höhe eines
Stockwerks erreicht hat. Hat man die Mauerſpeiſe zwiſchen die Bret-
ter gegoſſen, ſo packt man kleine Steine, Ziegelbrocken und dergleichen
in den Guß, wodurch viel Mörtel erſpart wird.

Die mit der Mauer gleich breiten Thür- und Fenſterrähme, aus
ohngefähr zwei Zoll dicken Bohlen, paßt man während des Fortſchrit-
tes der Arbeit ein, und befeſtigt ſie mit angenagelten Brettern an die
ſenkrechten Bretter vor den Stielen. Nachdem das Mauerwerk 3—4
Wochen getrocknet hat, werden zuerſt mit Behutſamkeit die ſenkrechten
Bretter abgenommen, und dann die wagerechten ebenfalls entfernt,
und die gegoſſenen Mauern ſtehen fertig da.

Man kann das Dach entweder vor Anfang des Guſſes fertig
eindecken, oder man kann es auch nachher eindecken, der Erfinder
ſtimmt für Letzteres. Jn letzterem Falle muß man aber die Guß-
mauern durch darauf gelegte Bretter gegen Regengüſſe ſchützen.

Das Verhältniß zur Bereitung der Kalkſpeiſe kann verſchieden
ſein, und beruht ſehr auf des Kalkes und Sandes Beſchaffenheit.
Die im Allgemeinen bisher am beſten und anwendbarſten befundenen
Portionen beſtehen aus 4 Theilen Sand

1 ‒ Kalk und

1½ ‒ Waſſer.

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[126/0136] (Stiele), welche ſtumpf (ohne Schwelle) auf das gemauerte Funda- ment geſtellt und oben mit einem Rähm (Platte, Holm) verbunden ſind. Dieſe Stiele werden ſo aufgeſtellt, daß ſie nach vollendetem Guß mit- ten in den Mauern zu ſtehen kommen. Auf den Rähm legt man die Dachbalken. An die ſenkrechten Stiele befeſtigt man oben und unten kleine Holzklötze mit Nägeln, ſo daß dieſe Klötze mit den Stie- len zuſammen die Stärke der Mauer ausmachen. Sollte z. B. eine Mauer 12 Zoll dick werden, ſo müſſen Stiele und Klötze zuſammen 14 Zoll ſtark ſein, da nämlich noch 2 Zoll davon für die Stärke der Schalungsbretter verbleiben müſſen. Die ſenkrechten Stiele ſtelle man in Entfernungen von 6 Fuß, und wo ein Fenſter oder eine Thüre trifft, mindeſtens einen Fuß von der lichten Oeffnung ab in das Mauerwerk. Alsdann nagle man ſenkrecht an die Klötze der Stiele Bretter, und gegen dieſe ſenkrechte Bretter nagle man auf ihrer innern Seite (nach der Mauer zu) wagerechte geſeimte Bretter, eines auf das andere, aber nicht alle auf einmal, ſondern auf jeder Seite der Mauer zuvörderſt ein oder zwei Bretter hoch, zwiſchen welchen der Guß beginnt und welches dann die unterſte Gußſchicht ausmacht. Jſt dieſe vollendet, ſo ſtellt man wieder wagerechte Bretter auf die unteren und gießt die zweite Schicht u. ſ. w., bis man die Höhe eines Stockwerks erreicht hat. Hat man die Mauerſpeiſe zwiſchen die Bret- ter gegoſſen, ſo packt man kleine Steine, Ziegelbrocken und dergleichen in den Guß, wodurch viel Mörtel erſpart wird. Die mit der Mauer gleich breiten Thür- und Fenſterrähme, aus ohngefähr zwei Zoll dicken Bohlen, paßt man während des Fortſchrit- tes der Arbeit ein, und befeſtigt ſie mit angenagelten Brettern an die ſenkrechten Bretter vor den Stielen. Nachdem das Mauerwerk 3—4 Wochen getrocknet hat, werden zuerſt mit Behutſamkeit die ſenkrechten Bretter abgenommen, und dann die wagerechten ebenfalls entfernt, und die gegoſſenen Mauern ſtehen fertig da. Man kann das Dach entweder vor Anfang des Guſſes fertig eindecken, oder man kann es auch nachher eindecken, der Erfinder ſtimmt für Letzteres. Jn letzterem Falle muß man aber die Guß- mauern durch darauf gelegte Bretter gegen Regengüſſe ſchützen. Das Verhältniß zur Bereitung der Kalkſpeiſe kann verſchieden ſein, und beruht ſehr auf des Kalkes und Sandes Beſchaffenheit. Die im Allgemeinen bisher am beſten und anwendbarſten befundenen Portionen beſtehen aus 4 Theilen Sand 1 ‒ Kalk und 1½ ‒ Waſſer.

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/136>, abgerufen am 27.11.2024.