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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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Theil des Brunnens angelegt werden. Wenn der Brunnen den fe-
sten Boden erreicht hat, so wird ein auf 2 Latten genagelter runder
Boden von 11/4 zölligen Brettern, Fig. 29 f. und Fig. 32 f., in den-
selben hinuntergelassen, und mit einigen großen Steinen beschwert,
damit ihn das Wasser nicht wieder in die Höhe heben kann, und
dann werden einige Karren feiner Kalk und Mauerschutt darauf ge-
worfen. Dieser feine Schutt wird sich durch die Oeffnungen des
Bodens drängen, und wie in Fig. 33. bei gg. zu sehen, alle vor-
handenen Zwischenräume ausfüllen, nachdem wiederum einige Karren
Mörtel und einige Karren Steine hineingeworfen worden. Die Steine
müssen aber nicht zu groß sein, weil sonst Zwischenräume entstehen,
und das Ganze nicht die gehörige Festigkeit erhalten würde. Jst auf
diese Art der Brunnen ausgefüllt, und, sobald man über dem Grund-
wasser bequem arbeiten kann, ordentlich ausgemauert (so daß die
letzte Lage wie bei k. Fig. 33. einige Zoll über der Brunneneinfas-
sung erhoben bleibt, um für das Zusammensetzen der Ausfüllung
einigen Spielraum zu lassen); dann wird der Brunnenpfeiler unge-
fähr 11/2 Fuß hoch, nach dem Profil Fig. 33 i. und dem Grund-
risse Fig. 34., mit großen Steinen übermauert. Auf dieser Lage wird
(Fig. 35 k.) das Mauerwerk eingezogen, und die Pfeiler werden als
Fundamente zu den Bögen 11/2 bis 2 Fuß hoch aufgeführt und ab-
geglichen. Nunmehr werden die Lehrbogen II. (Fig. 33. und 35.)
auf die Ecken der Pfeiler (Fig. 33.) bei m. aufgestellt, welche, wie
es sich von selbst versteht, hierauf wieder weggenommen werden. Als-
dann wölbt man die Bogen nn., auf welchen später das Fundament
zu dem zu erbauenden Gebäude aufgeführt wird. Die Stärke der
Bögen richtet sich nach der zu tragenden Last, so wie hiernach auch
die Weite der Brunnenpfeiler im Lichten. Die Entfernung der letz-
tern wird wieder nach dem Zweck des zu errichtenden Gebäudes be-
stimmt; doch werden sie gemeiniglich unter die Pfeiler oder Schäfte
des Gebäudes, wie der Grundriß Fig. 37. zeigt, angeordnet; auch ist
es gut, bei freistehenden Gebäuden außerhalb der Ecken, Brunnen, wie
eben dieser Grundriß zeigt, und nach dem Durchschnitt Fig. 36. Stre-
bebögen darauf anzubringen.

Zuweilen dringt das Grundwasser so stark zu, daß die Aus-
schöpfung unmöglich wird. Die Ausmauerung kann aber dessenunge-
achtet stattfinden, indem man den eingeschütteten Mörtel und die klei-
neren Steine mit langen Stangen fleißig umrührt, und mit eben die-
sen Stangen die Steine nachher zusammenstampft, um abwechselnd
für die größeren Steine gerade Lager zu verschaffen, deren Zwischen-

Theil des Brunnens angelegt werden. Wenn der Brunnen den fe-
ſten Boden erreicht hat, ſo wird ein auf 2 Latten genagelter runder
Boden von 1¼ zölligen Brettern, Fig. 29 f. und Fig. 32 f., in den-
ſelben hinuntergelaſſen, und mit einigen großen Steinen beſchwert,
damit ihn das Waſſer nicht wieder in die Höhe heben kann, und
dann werden einige Karren feiner Kalk und Mauerſchutt darauf ge-
worfen. Dieſer feine Schutt wird ſich durch die Oeffnungen des
Bodens drängen, und wie in Fig. 33. bei gg. zu ſehen, alle vor-
handenen Zwiſchenräume ausfüllen, nachdem wiederum einige Karren
Mörtel und einige Karren Steine hineingeworfen worden. Die Steine
müſſen aber nicht zu groß ſein, weil ſonſt Zwiſchenräume entſtehen,
und das Ganze nicht die gehörige Feſtigkeit erhalten würde. Jſt auf
dieſe Art der Brunnen ausgefüllt, und, ſobald man über dem Grund-
waſſer bequem arbeiten kann, ordentlich ausgemauert (ſo daß die
letzte Lage wie bei k. Fig. 33. einige Zoll über der Brunneneinfaſ-
ſung erhoben bleibt, um für das Zuſammenſetzen der Ausfüllung
einigen Spielraum zu laſſen); dann wird der Brunnenpfeiler unge-
fähr 1½ Fuß hoch, nach dem Profil Fig. 33 i. und dem Grund-
riſſe Fig. 34., mit großen Steinen übermauert. Auf dieſer Lage wird
(Fig. 35 k.) das Mauerwerk eingezogen, und die Pfeiler werden als
Fundamente zu den Bögen 1½ bis 2 Fuß hoch aufgeführt und ab-
geglichen. Nunmehr werden die Lehrbogen II. (Fig. 33. und 35.)
auf die Ecken der Pfeiler (Fig. 33.) bei m. aufgeſtellt, welche, wie
es ſich von ſelbſt verſteht, hierauf wieder weggenommen werden. Als-
dann wölbt man die Bogen nn., auf welchen ſpäter das Fundament
zu dem zu erbauenden Gebäude aufgeführt wird. Die Stärke der
Bögen richtet ſich nach der zu tragenden Laſt, ſo wie hiernach auch
die Weite der Brunnenpfeiler im Lichten. Die Entfernung der letz-
tern wird wieder nach dem Zweck des zu errichtenden Gebäudes be-
ſtimmt; doch werden ſie gemeiniglich unter die Pfeiler oder Schäfte
des Gebäudes, wie der Grundriß Fig. 37. zeigt, angeordnet; auch iſt
es gut, bei freiſtehenden Gebäuden außerhalb der Ecken, Brunnen, wie
eben dieſer Grundriß zeigt, und nach dem Durchſchnitt Fig. 36. Stre-
bebögen darauf anzubringen.

Zuweilen dringt das Grundwaſſer ſo ſtark zu, daß die Aus-
ſchöpfung unmöglich wird. Die Ausmauerung kann aber deſſenunge-
achtet ſtattfinden, indem man den eingeſchütteten Mörtel und die klei-
neren Steine mit langen Stangen fleißig umrührt, und mit eben die-
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[101/0111] Theil des Brunnens angelegt werden. Wenn der Brunnen den fe- ſten Boden erreicht hat, ſo wird ein auf 2 Latten genagelter runder Boden von 1¼ zölligen Brettern, Fig. 29 f. und Fig. 32 f., in den- ſelben hinuntergelaſſen, und mit einigen großen Steinen beſchwert, damit ihn das Waſſer nicht wieder in die Höhe heben kann, und dann werden einige Karren feiner Kalk und Mauerſchutt darauf ge- worfen. Dieſer feine Schutt wird ſich durch die Oeffnungen des Bodens drängen, und wie in Fig. 33. bei gg. zu ſehen, alle vor- handenen Zwiſchenräume ausfüllen, nachdem wiederum einige Karren Mörtel und einige Karren Steine hineingeworfen worden. Die Steine müſſen aber nicht zu groß ſein, weil ſonſt Zwiſchenräume entſtehen, und das Ganze nicht die gehörige Feſtigkeit erhalten würde. Jſt auf dieſe Art der Brunnen ausgefüllt, und, ſobald man über dem Grund- waſſer bequem arbeiten kann, ordentlich ausgemauert (ſo daß die letzte Lage wie bei k. Fig. 33. einige Zoll über der Brunneneinfaſ- ſung erhoben bleibt, um für das Zuſammenſetzen der Ausfüllung einigen Spielraum zu laſſen); dann wird der Brunnenpfeiler unge- fähr 1½ Fuß hoch, nach dem Profil Fig. 33 i. und dem Grund- riſſe Fig. 34., mit großen Steinen übermauert. Auf dieſer Lage wird (Fig. 35 k.) das Mauerwerk eingezogen, und die Pfeiler werden als Fundamente zu den Bögen 1½ bis 2 Fuß hoch aufgeführt und ab- geglichen. Nunmehr werden die Lehrbogen II. (Fig. 33. und 35.) auf die Ecken der Pfeiler (Fig. 33.) bei m. aufgeſtellt, welche, wie es ſich von ſelbſt verſteht, hierauf wieder weggenommen werden. Als- dann wölbt man die Bogen nn., auf welchen ſpäter das Fundament zu dem zu erbauenden Gebäude aufgeführt wird. Die Stärke der Bögen richtet ſich nach der zu tragenden Laſt, ſo wie hiernach auch die Weite der Brunnenpfeiler im Lichten. Die Entfernung der letz- tern wird wieder nach dem Zweck des zu errichtenden Gebäudes be- ſtimmt; doch werden ſie gemeiniglich unter die Pfeiler oder Schäfte des Gebäudes, wie der Grundriß Fig. 37. zeigt, angeordnet; auch iſt es gut, bei freiſtehenden Gebäuden außerhalb der Ecken, Brunnen, wie eben dieſer Grundriß zeigt, und nach dem Durchſchnitt Fig. 36. Stre- bebögen darauf anzubringen. Zuweilen dringt das Grundwaſſer ſo ſtark zu, daß die Aus- ſchöpfung unmöglich wird. Die Ausmauerung kann aber deſſenunge- achtet ſtattfinden, indem man den eingeſchütteten Mörtel und die klei- neren Steine mit langen Stangen fleißig umrührt, und mit eben die- ſen Stangen die Steine nachher zuſammenſtampft, um abwechſelnd für die größeren Steine gerade Lager zu verſchaffen, deren Zwiſchen-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/111>, abgerufen am 22.11.2024.