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Menzel, Wolfgang: Die deutsche Literatur. Bd. 2. Stuttgart, 1828.

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Der Papst und der Harlekin,
oder
Briefwechsel Clemens XIV. mit Carl Bertinazzi.
Aus dem Französischen. gr. 12. brosch.

Im Jahr 1720 befanden sich in einem Kloster in Ri¬
mini zwei Knaben, die sich zu inniger Freundschaft verban¬
den. Der eine war der Sohn eines Landmanns aus der
Gegend von St. Angelo in Vado; der andere das Kind
eines Domainen-Verwalters des Königs von Sardinien.
Diese zwei Zöglinge gaben sich gegenseitig das Versprechen,
niemals, was auch immer für ein Schicksal den einen oder
den andern treffen würde, mehr denn zwei Jahre vorüber¬
gehn zu lassen, ohne sich gegenseitig zu schreiben oder zu be¬
suchen. Und beide haben Wort gehalten.

Der eine von diesen Knaben, Namens Lorenz Ganga¬
nelli wurde Professor der Philosophie in Pesaro, Franziska¬
nermönch, (öffentlicher) Lehrer, geistlicher Rath, sofort Car¬
dinal, und zuletzt, unter dem Namen Clemens XIV., Papst.
Der andere, Carl Bertinazzi, hielt sich nach seines Vaters
Tod in Frankreich auf; und, bekannter unter dem Namen
Carlin, ward er einer der besten (Possenreißer) Komiker des
italienischen Lustspiels.

Den Briefwechsel dieser beiden Männer übergeben wir
hiermit dem Publikum.

Zum besseren Verständniß des Lesers muß man in Er¬
innerung bringen, daß dieß derselbe Clemens XIV. der Vor¬
gänger Pius VI. war, welcher im Jahr 1773, aufgefordert
von allen europäischen Fürsten, die zum bourbonischen Hause
gehörten, die Auflösung der Jesuiten aussprach, und nach¬
her von denselben vergiftet ward.


Geheime Denkwürdigkeiten
über
Napoleon und den Hof der Tuilerien
in den Jahren 1799 bis 1604.

Von
Thibaudeau,

Mitglied des Staatsraths jener Zeit.
gr. 8. broschirt.

Unter allen bisher erschienenen Schriften, welche eine
Charakteristik Napoleons und seiner Regierung bezwecken,

Der Papſt und der Harlekin,
oder
Briefwechſel Clemens XIV. mit Carl Bertinazzi.
Aus dem Franzoͤſiſchen. gr. 12. broſch.

Im Jahr 1720 befanden ſich in einem Kloſter in Ri¬
mini zwei Knaben, die ſich zu inniger Freundſchaft verban¬
den. Der eine war der Sohn eines Landmanns aus der
Gegend von St. Angelo in Vado; der andere das Kind
eines Domainen-Verwalters des Koͤnigs von Sardinien.
Dieſe zwei Zoͤglinge gaben ſich gegenſeitig das Verſprechen,
niemals, was auch immer fuͤr ein Schickſal den einen oder
den andern treffen wuͤrde, mehr denn zwei Jahre voruͤber¬
gehn zu laſſen, ohne ſich gegenſeitig zu ſchreiben oder zu be¬
ſuchen. Und beide haben Wort gehalten.

Der eine von dieſen Knaben, Namens Lorenz Ganga¬
nelli wurde Profeſſor der Philoſophie in Peſaro, Franziska¬
nermoͤnch, (oͤffentlicher) Lehrer, geiſtlicher Rath, ſofort Car¬
dinal, und zuletzt, unter dem Namen Clemens XIV., Papſt.
Der andere, Carl Bertinazzi, hielt ſich nach ſeines Vaters
Tod in Frankreich auf; und, bekannter unter dem Namen
Carlin, ward er einer der beſten (Poſſenreißer) Komiker des
italieniſchen Luſtſpiels.

Den Briefwechſel dieſer beiden Maͤnner uͤbergeben wir
hiermit dem Publikum.

Zum beſſeren Verſtaͤndniß des Leſers muß man in Er¬
innerung bringen, daß dieß derſelbe Clemens XIV. der Vor¬
gaͤnger Pius VI. war, welcher im Jahr 1773, aufgefordert
von allen europaͤiſchen Fuͤrſten, die zum bourboniſchen Hauſe
gehoͤrten, die Aufloͤſung der Jeſuiten ausſprach, und nach¬
her von denſelben vergiftet ward.


Geheime Denkwuͤrdigkeiten
uͤber
Napoleon und den Hof der Tuilerien
in den Jahren 1799 bis 1604.

Von
Thibaudeau,

Mitglied des Staatsraths jener Zeit.
gr. 8. broſchirt.

Unter allen bisher erſchienenen Schriften, welche eine
Charakteriſtik Napoleons und ſeiner Regierung bezwecken,

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[0317] Der Papſt und der Harlekin, oder Briefwechſel Clemens XIV. mit Carl Bertinazzi. Aus dem Franzoͤſiſchen. gr. 12. broſch. Im Jahr 1720 befanden ſich in einem Kloſter in Ri¬ mini zwei Knaben, die ſich zu inniger Freundſchaft verban¬ den. Der eine war der Sohn eines Landmanns aus der Gegend von St. Angelo in Vado; der andere das Kind eines Domainen-Verwalters des Koͤnigs von Sardinien. Dieſe zwei Zoͤglinge gaben ſich gegenſeitig das Verſprechen, niemals, was auch immer fuͤr ein Schickſal den einen oder den andern treffen wuͤrde, mehr denn zwei Jahre voruͤber¬ gehn zu laſſen, ohne ſich gegenſeitig zu ſchreiben oder zu be¬ ſuchen. Und beide haben Wort gehalten. Der eine von dieſen Knaben, Namens Lorenz Ganga¬ nelli wurde Profeſſor der Philoſophie in Peſaro, Franziska¬ nermoͤnch, (oͤffentlicher) Lehrer, geiſtlicher Rath, ſofort Car¬ dinal, und zuletzt, unter dem Namen Clemens XIV., Papſt. Der andere, Carl Bertinazzi, hielt ſich nach ſeines Vaters Tod in Frankreich auf; und, bekannter unter dem Namen Carlin, ward er einer der beſten (Poſſenreißer) Komiker des italieniſchen Luſtſpiels. Den Briefwechſel dieſer beiden Maͤnner uͤbergeben wir hiermit dem Publikum. Zum beſſeren Verſtaͤndniß des Leſers muß man in Er¬ innerung bringen, daß dieß derſelbe Clemens XIV. der Vor¬ gaͤnger Pius VI. war, welcher im Jahr 1773, aufgefordert von allen europaͤiſchen Fuͤrſten, die zum bourboniſchen Hauſe gehoͤrten, die Aufloͤſung der Jeſuiten ausſprach, und nach¬ her von denſelben vergiftet ward. Geheime Denkwuͤrdigkeiten uͤber Napoleon und den Hof der Tuilerien in den Jahren 1799 bis 1604. Von Thibaudeau, Mitglied des Staatsraths jener Zeit. gr. 8. broſchirt. Unter allen bisher erſchienenen Schriften, welche eine Charakteriſtik Napoleons und ſeiner Regierung bezwecken,

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Zitationshilfe: Menzel, Wolfgang: Die deutsche Literatur. Bd. 2. Stuttgart, 1828, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_literatur02_1828/317>, abgerufen am 28.11.2024.