Mendelssohn, Moses: Jerusalem oder über religiöse Macht und Judenthum. Berlin, 1783.keit des gesellschaftlichen Lebens beruhet. Plu- Aber nur von Ferne her muß der Staat len: E 3
keit des geſellſchaftlichen Lebens beruhet. Plu- Aber nur von Ferne her muß der Staat len: E 3
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keit des geſellſchaftlichen Lebens beruhet. Plu-
tarch und Bayle moͤgen immer unterſuchen: ob
ein Staat bey der Atheiſterey nicht beſſer beſte-
hen koͤnne, als beym Aberglauben? moͤgen im-
mer die Plagen berechnen, und vergleichen, die
dem menſchlichen Geſchlechte aus dieſen verſchie-
denen Quellen des Elends bisher entſtanden
ſind, und noch zu entſtehen drohen. Im Grun-
de heißt dieſes nichts anders, als unterſuchen:
ob ein ſchleichendes oder ein hitziges Fieber toͤd-
licher ſey? Seinen Freunden wird man gleich-
wohl keines von beiden anwuͤnſchen. So wird
eine jede buͤrgerliche Geſellſchaft wohl thun,
wenn ſie keines von beiden, weder Fanatismus,
noch Atheiſterey Wurzel ſchlagen und ſich aus-
breiten laͤßt. Der Staatskoͤrper ſiecht und iſt
elend, er mag vom Krebsſchaden aufgerieben,
oder von Fieberhitze verzehrt werden.
Aber nur von Ferne her muß der Staat
hierauf Ruͤckſicht nehmen, und ſelbſt die Lehren
nur mit weiſer Maͤßigung beguͤnſtigen, auf wel-
chen ſeine wahre Gluͤckſeligkeit beruhet, ohne
ſich unmittelbar in irgend eine Streitigkeit zu
miſchen, und durch Autoritaͤt entſcheiden zu wol-
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