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Mendelssohn, Moses: Jerusalem oder über religiöse Macht und Judenthum. Berlin, 1783.

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gent, von dem er beherrscht wird, hat es; seit
Anfang seiner Regierung, beständig sein Au-
genmerk seyn lassen, die Menschheit in Glau-
benssachen, in ihr volles Recht einzusetzen. Er
ist der Erste unter den Regenten unsers Jahr-
hunderts, der die weise Maxime, in ihrem gan-
zen Umfange, niemals aus den Augen gelassen:
die Menschen sind für einander geschaffen:
belehre deinen Nächsten, oder ertrage ihn
! *)

Mit
*) Worte meines verewigten Freundes, Hrn. Ise-
lin
, in einem seiner letzten Aufsätze in den Ephe-
meriden der Menschheit
. Das Andenken die-
ses wahren Weisen sollte jedem seiner Zeitgenos-
sen, der Tugend und Wahrheit werthschätzt, un-
vergeßlich seyn. Desio unbegreiflicher ist es mir
selbst, wie ich ihn habe übergehen können, als ich
die wohlthätigen Männer nannte, die in Deutsch-
land zuerst die Grundsätze der uneingeschränkten
Toleranz auszubreiten suchten, ihn der sie in un-
serer Sprache sicherlich früher und lauter, als ir-
gend einer, in ihrem weitesien Umfange lehrte.
Mit Vergnügen schreibe ich hier die Stelle aus
der Anzeige meiner Vorrede K. Manasse, in den
Ephemeriden *) ab, wo dieses erinnert wird,
um
*) Zehntes Stück, Oct. 1782. Seite 429.

gent, von dem er beherrſcht wird, hat es; ſeit
Anfang ſeiner Regierung, beſtaͤndig ſein Au-
genmerk ſeyn laſſen, die Menſchheit in Glau-
bensſachen, in ihr volles Recht einzuſetzen. Er
iſt der Erſte unter den Regenten unſers Jahr-
hunderts, der die weiſe Maxime, in ihrem gan-
zen Umfange, niemals aus den Augen gelaſſen:
die Menſchen ſind fuͤr einander geſchaffen:
belehre deinen Naͤchſten, oder ertrage ihn
! *)

Mit
*) Worte meines verewigten Freundes, Hrn. Iſe-
lin
, in einem ſeiner letzten Aufſaͤtze in den Ephe-
meriden der Menſchheit
. Das Andenken die-
ſes wahren Weiſen ſollte jedem ſeiner Zeitgenoſ-
ſen, der Tugend und Wahrheit werthſchaͤtzt, un-
vergeßlich ſeyn. Deſio unbegreiflicher iſt es mir
ſelbſt, wie ich ihn habe uͤbergehen koͤnnen, als ich
die wohlthaͤtigen Maͤnner nannte, die in Deutſch-
land zuerſt die Grundſaͤtze der uneingeſchraͤnkten
Toleranz auszubreiten ſuchten, ihn der ſie in un-
ſerer Sprache ſicherlich fruͤher und lauter, als ir-
gend einer, in ihrem weiteſien Umfange lehrte.
Mit Vergnuͤgen ſchreibe ich hier die Stelle aus
der Anzeige meiner Vorrede K. Manaſſe, in den
Ephemeriden *) ab, wo dieſes erinnert wird,
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*) Zehntes Stuͤck, Oct. 1782. Seite 429.
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[6/0108] gent, von dem er beherrſcht wird, hat es; ſeit Anfang ſeiner Regierung, beſtaͤndig ſein Au- genmerk ſeyn laſſen, die Menſchheit in Glau- bensſachen, in ihr volles Recht einzuſetzen. Er iſt der Erſte unter den Regenten unſers Jahr- hunderts, der die weiſe Maxime, in ihrem gan- zen Umfange, niemals aus den Augen gelaſſen: die Menſchen ſind fuͤr einander geſchaffen: belehre deinen Naͤchſten, oder ertrage ihn! *) Mit *) Worte meines verewigten Freundes, Hrn. Iſe- lin, in einem ſeiner letzten Aufſaͤtze in den Ephe- meriden der Menſchheit. Das Andenken die- ſes wahren Weiſen ſollte jedem ſeiner Zeitgenoſ- ſen, der Tugend und Wahrheit werthſchaͤtzt, un- vergeßlich ſeyn. Deſio unbegreiflicher iſt es mir ſelbſt, wie ich ihn habe uͤbergehen koͤnnen, als ich die wohlthaͤtigen Maͤnner nannte, die in Deutſch- land zuerſt die Grundſaͤtze der uneingeſchraͤnkten Toleranz auszubreiten ſuchten, ihn der ſie in un- ſerer Sprache ſicherlich fruͤher und lauter, als ir- gend einer, in ihrem weiteſien Umfange lehrte. Mit Vergnuͤgen ſchreibe ich hier die Stelle aus der Anzeige meiner Vorrede K. Manaſſe, in den Ephemeriden *) ab, wo dieſes erinnert wird, um *) Zehntes Stuͤck, Oct. 1782. Seite 429.

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Zitationshilfe: Mendelssohn, Moses: Jerusalem oder über religiöse Macht und Judenthum. Berlin, 1783, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mendelssohn_jerusalem_1783/108>, abgerufen am 23.11.2024.