Mendel, Gregor: Versuche über Pflanzen-Hybriden. In: Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brünn 4 (1866), S. 3-47.Bei diesen beiden Versuchen erhält man gewöhnlich aus jeder [Tabelle] Als Extreme in der Vertheilung der beiden Samen-Merkmale an Diese beiden Versuche sind wichtig für die Feststellung der mitt- Bei diesen beiden Versuchen erhält man gewöhnlich aus jeder [Tabelle] Als Extreme in der Vertheilung der beiden Samen-Merkmale an Diese beiden Versuche sind wichtig für die Feststellung der mitt- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0024" n="13"/> <p>Bei diesen beiden Versuchen erhält man gewöhnlich aus jeder<lb/> Hülse beiderlei Samen. Bei gut ausgebildeten Hülsen, welche durch-<lb/> schnittlich 6 bis 9 Samen enthielten, kam es öfters vor, dass sämmt-<lb/> liche Samen rund (Versuch 1) oder sämmtliche gelb (Versuch 2) wa-<lb/> ren; hingegen wurden mehr als 5 kantige oder 5 grüne in einer Hülse<lb/> niemals beobachtet. Es scheint keinen Unterschied zu machen, ob die<lb/> Hülse sich früher oder später an der Hybride entwickelt, ob sie der<lb/> Hauptaxe oder einer Nebenaxe angehört. An einigen wenigen Pflanzen<lb/> kamen in den zuerst gebildeten Hülsen nur einzelne Samen zur Ent-<lb/> wicklung, und diese besassen dann ausschliesslich das eine der beiden<lb/> Merkmale; in den später gebildeten Hülsen blieb jedoch das Verhält-<lb/> niss normal. So wie in einzelnen Hülsen, ebenso variirt die Verthei-<lb/> lung der Merkmale auch bei einzelnen Pflanzen. Zur Veranschaulichung<lb/> mögen die ersten 10 Glieder aus beiden Versuchsreihen dienen:</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Als Extreme in der Vertheilung der beiden Samen-Merkmale an<lb/><hi rendition="#g">einer</hi> Pflanze wurden beobachtet bei dem 1. Versuche 43 runde und<lb/> nur 2 kantige, ferner 14 runde und 15 kantige Samen. Bei dem 2.<lb/> Versuche 32 gelbe und nur 1 grüner Same, aber auch 20 gelbe und<lb/> 19 grüne.</p><lb/> <p>Diese beiden Versuche sind wichtig für die Feststellung der mitt-<lb/> leren Verhältnisszahlen, weil sie bei einer geringeren Anzahl von Ver-<lb/> suchspflanzen sehr bedeutende Durchschnitte möglich machen. Bei der<lb/> Abzählung der Samen wird jedoch, namentlich beim 2. Versuche, einige<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0024]
Bei diesen beiden Versuchen erhält man gewöhnlich aus jeder
Hülse beiderlei Samen. Bei gut ausgebildeten Hülsen, welche durch-
schnittlich 6 bis 9 Samen enthielten, kam es öfters vor, dass sämmt-
liche Samen rund (Versuch 1) oder sämmtliche gelb (Versuch 2) wa-
ren; hingegen wurden mehr als 5 kantige oder 5 grüne in einer Hülse
niemals beobachtet. Es scheint keinen Unterschied zu machen, ob die
Hülse sich früher oder später an der Hybride entwickelt, ob sie der
Hauptaxe oder einer Nebenaxe angehört. An einigen wenigen Pflanzen
kamen in den zuerst gebildeten Hülsen nur einzelne Samen zur Ent-
wicklung, und diese besassen dann ausschliesslich das eine der beiden
Merkmale; in den später gebildeten Hülsen blieb jedoch das Verhält-
niss normal. So wie in einzelnen Hülsen, ebenso variirt die Verthei-
lung der Merkmale auch bei einzelnen Pflanzen. Zur Veranschaulichung
mögen die ersten 10 Glieder aus beiden Versuchsreihen dienen:
Als Extreme in der Vertheilung der beiden Samen-Merkmale an
einer Pflanze wurden beobachtet bei dem 1. Versuche 43 runde und
nur 2 kantige, ferner 14 runde und 15 kantige Samen. Bei dem 2.
Versuche 32 gelbe und nur 1 grüner Same, aber auch 20 gelbe und
19 grüne.
Diese beiden Versuche sind wichtig für die Feststellung der mitt-
leren Verhältnisszahlen, weil sie bei einer geringeren Anzahl von Ver-
suchspflanzen sehr bedeutende Durchschnitte möglich machen. Bei der
Abzählung der Samen wird jedoch, namentlich beim 2. Versuche, einige
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