Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.

Bild:
<< vorherige Seite

vnnd alles ziehen vnnd vnderweisen an dir verloh-
ren ist.

Erasmus in Institutione matrimonii.

Jch halt darfür/ es sey nicht ein solch groß Vn-
glück/ wann der Leib stirbt/ als wann man in böser
Ehe lebt: Dann sie haben jhre Teuffel in jrem leben
bey sich/ vnd sind solches vorbotten der ewigen qual.

Idem de pueris statim ac liberal[i]ter in-
stituendis.

Etliche sind von solch vnfreundlichen Geberden/
daß jhre Weiber sie nicht lieben können/ sie sehen
sawer/ wohnen bößlich bey jhnen/ vnnd halten sich
also vnfrenndlich/ daß man meynet/ sie seyen zor-
nig/ wann sie es wol gut meynen/ sie können nicht
freundlich reden/ wann man sie schon anlachet/ so
sehen sie doch sawer ins geloch.

Idem ibidem.

Manche schlügest du ehe zu todt/ als du sie mit
schlägen bessern möchtest. Aber durch freundlich
Vermahnung kanstu sie führen/ wohin du wilt.

Gerson Ser. 24. de Cast.

Trew vnnd freundlicheit macht/ daß ein Mann
seinem Weib gefellet.

Robertus Holrotus.

Ein Weib soll man sanfftmütig vnnd nicht ty-
rannisch regieren. Mit worten vnd nicht mit strei-
chen. Mit Lieb vnd nicht mit Forcht/ Mit süssig-
keit/ vnd nicht mit bitterkeit.

Syr. cap. 4. v. 35.

Sey nit wie ein Löw in deinem Hauß/ vnnd sey
nit ein Wütterich gegen dein Gesinde.
Gewißlich ists/ daß offtmals ein Weib durch
schla-

vnnd alles ziehen vnnd vnderweiſen an dir verloh-
ren iſt.

Eraſmus in Inſtitutione matrimonii.

Jch halt darfuͤr/ es ſey nicht ein ſolch groß Vn-
gluͤck/ wann der Leib ſtirbt/ als wann man in boͤſer
Ehe lebt: Dann ſie haben jhre Teuffel in jrem leben
bey ſich/ vñ ſind ſolches vorbotten der ewigen qual.

Idem de pueris ſtatim ac liberal[i]ter in-
ſtituendis.

Etliche ſind von ſolch vnfreundlichen Geberden/
daß jhre Weiber ſie nicht lieben koͤnnen/ ſie ſehen
ſawer/ wohnen boͤßlich bey jhnen/ vnnd halten ſich
alſo vnfrenndlich/ daß man meynet/ ſie ſeyen zor-
nig/ wann ſie es wol gut meynen/ ſie koͤnnen nicht
freundlich reden/ wann man ſie ſchon anlachet/ ſo
ſehen ſie doch ſawer ins geloch.

Idem ibidem.

Manche ſchluͤgeſt du ehe zu todt/ als du ſie mit
ſchlaͤgen beſſern moͤchteſt. Aber durch freundlich
Vermahnung kanſtu ſie fuͤhren/ wohin du wilt.

Gerſon Ser. 24. de Caſt.

Trew vnnd freundlicheit macht/ daß ein Mann
ſeinem Weib gefellet.

Robertus Holrotus.

Ein Weib ſoll man ſanfftmuͤtig vnnd nicht ty-
ranniſch regieren. Mit worten vnd nicht mit ſtrei-
chen. Mit Lieb vnd nicht mit Forcht/ Mit ſuͤſſig-
keit/ vnd nicht mit bitterkeit.

Syr. cap. 4. v. 35.

Sey nit wie ein Loͤw in deinem Hauß/ vnnd ſey
nit ein Wuͤtterich gegen dein Geſinde.
Gewiſzlich iſts/ daſz offtmals ein Weib durch
ſchla-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0030" n="26"/>
vnnd alles ziehen vnnd vnderwei&#x017F;en an dir verloh-<lb/>
ren i&#x017F;t.</p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Era&#x017F;mus in In&#x017F;titutione matrimonii.</hi> </hi> </p><lb/>
        <cit>
          <quote>Jch halt darfu&#x0364;r/ es &#x017F;ey nicht ein &#x017F;olch groß Vn-<lb/>
glu&#x0364;ck/ wann der Leib &#x017F;tirbt/ als wann man in bo&#x0364;&#x017F;er<lb/>
Ehe lebt: Dann &#x017F;ie haben jhre Teuffel in jrem leben<lb/>
bey &#x017F;ich/ vn&#x0303; &#x017F;ind &#x017F;olches vorbotten der ewigen qual.</quote>
        </cit><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Idem de pueris &#x017F;tatim ac liberal<supplied>i</supplied>ter in-<lb/>
&#x017F;tituendis.</hi> </hi> </p><lb/>
        <cit>
          <quote>Etliche &#x017F;ind von &#x017F;olch vnfreundlichen Geberden/<lb/>
daß jhre Weiber &#x017F;ie nicht lieben ko&#x0364;nnen/ &#x017F;ie &#x017F;ehen<lb/>
&#x017F;awer/ wohnen bo&#x0364;ßlich bey jhnen/ vnnd halten &#x017F;ich<lb/>
al&#x017F;o vnfrenndlich/ daß man meynet/ &#x017F;ie &#x017F;eyen zor-<lb/>
nig/ wann &#x017F;ie es wol gut meynen/ &#x017F;ie ko&#x0364;nnen nicht<lb/>
freundlich reden/ wann man &#x017F;ie &#x017F;chon anlachet/ &#x017F;o<lb/>
&#x017F;ehen &#x017F;ie doch &#x017F;awer ins geloch.</quote>
        </cit><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Idem ibidem.</hi> </hi> </p><lb/>
        <cit>
          <quote>Manche &#x017F;chlu&#x0364;ge&#x017F;t du ehe zu todt/ als du &#x017F;ie mit<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;gen be&#x017F;&#x017F;ern mo&#x0364;chte&#x017F;t. Aber durch freundlich<lb/>
Vermahnung kan&#x017F;tu &#x017F;ie fu&#x0364;hren/ wohin du wilt.</quote>
        </cit><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Ger&#x017F;on Ser. 24. de Ca&#x017F;t.</hi> </hi> </p><lb/>
        <cit>
          <quote>Trew vnnd freundlicheit macht/ daß ein Mann<lb/>
&#x017F;einem Weib gefellet.</quote>
        </cit><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Robertus Holrotus.</hi> </hi> </p><lb/>
        <cit>
          <quote>Ein Weib &#x017F;oll man &#x017F;anfftmu&#x0364;tig vnnd nicht ty-<lb/>
ranni&#x017F;ch regieren. Mit worten vnd nicht mit &#x017F;trei-<lb/>
chen. Mit Lieb vnd nicht mit Forcht/ Mit &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig-<lb/>
keit/ vnd nicht mit bitterkeit.</quote>
        </cit><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Syr. cap. <hi rendition="#i">4.</hi> v.</hi><hi rendition="#i">3</hi>5.</hi> </p><lb/>
        <cit>
          <quote>Sey nit wie ein Lo&#x0364;w in deinem Hauß/ vnnd &#x017F;ey<lb/>
nit ein Wu&#x0364;tterich gegen dein Ge&#x017F;inde.<lb/>
Gewi&#x017F;zlich i&#x017F;ts/ da&#x017F;z offtmals ein Weib durch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chla-</fw><lb/></quote>
        </cit>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0030] vnnd alles ziehen vnnd vnderweiſen an dir verloh- ren iſt. Eraſmus in Inſtitutione matrimonii. Jch halt darfuͤr/ es ſey nicht ein ſolch groß Vn- gluͤck/ wann der Leib ſtirbt/ als wann man in boͤſer Ehe lebt: Dann ſie haben jhre Teuffel in jrem leben bey ſich/ vñ ſind ſolches vorbotten der ewigen qual. Idem de pueris ſtatim ac liberaliter in- ſtituendis. Etliche ſind von ſolch vnfreundlichen Geberden/ daß jhre Weiber ſie nicht lieben koͤnnen/ ſie ſehen ſawer/ wohnen boͤßlich bey jhnen/ vnnd halten ſich alſo vnfrenndlich/ daß man meynet/ ſie ſeyen zor- nig/ wann ſie es wol gut meynen/ ſie koͤnnen nicht freundlich reden/ wann man ſie ſchon anlachet/ ſo ſehen ſie doch ſawer ins geloch. Idem ibidem. Manche ſchluͤgeſt du ehe zu todt/ als du ſie mit ſchlaͤgen beſſern moͤchteſt. Aber durch freundlich Vermahnung kanſtu ſie fuͤhren/ wohin du wilt. Gerſon Ser. 24. de Caſt. Trew vnnd freundlicheit macht/ daß ein Mann ſeinem Weib gefellet. Robertus Holrotus. Ein Weib ſoll man ſanfftmuͤtig vnnd nicht ty- ranniſch regieren. Mit worten vnd nicht mit ſtrei- chen. Mit Lieb vnd nicht mit Forcht/ Mit ſuͤſſig- keit/ vnd nicht mit bitterkeit. Syr. cap. 4. v. 35. Sey nit wie ein Loͤw in deinem Hauß/ vnnd ſey nit ein Wuͤtterich gegen dein Geſinde. Gewiſzlich iſts/ daſz offtmals ein Weib durch ſchla-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria02_1605
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria02_1605/30
Zitationshilfe: Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria02_1605/30>, abgerufen am 24.11.2024.