Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.der Geyer aß/ die Hand zu rück zu ziehen. Solcher Hermannus Schopperus in Speculo vi- Nicht füll dich also mit speiß auß/ daß man nicht Sume vinum modice, modico natura fouetur, Das ist/ Brauch den Wein mässig/ dann die Natur wirt Ambros. in Hexaemero. Du meydest das Fasten/ vnnd suchest Artzney/ Cornel. Celsus. Vielmals werden grosse schwachheiten durch Idem. Vnmessigkeit ist ein Vrsacherin der schwach- Philip. Melanch. Dem viertägigen Fieber soll man kein Artzney Idem.
der Geyer aß/ die Hand zu ruͤck zu ziehen. Solcher Hermannus Schopperus in Speculo vi- Nicht fuͤll dich alſo mit ſpeiß auß/ daß man nicht Sume vinum modice, modico natura fouetur, Das iſt/ Brauch den Wein maͤſſig/ dann die Natur wirt Ambroſ. in Hexaemero. Du meydeſt das Faſten/ vnnd ſucheſt Artzney/ Cornel. Celſus. Vielmals werden groſſe ſchwachheiten durch Idem. Vnmeſſigkeit iſt ein Vrſacherin der ſchwach- Philip. Melanch. Dem viertaͤgigen Fieber ſoll man kein Artzney Idem.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <cit> <quote><pb facs="#f0264" n="240"/> der Geyer aß/ die Hand zu ruͤck zu ziehen. Solcher<lb/> Lucullus pflegte ſeinem Knecht lieber zu folgen/<lb/> als jhm ſelbſten.</quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Hermannus Schopperus in Speculo vi-<lb/> tæ aulicæ pag.</hi> 352.</hi> </p><lb/> <p>Nicht fuͤll dich alſo mit ſpeiß auß/ daß man nicht<lb/> darfuͤr halte/ du ſeyeſt vnder den Schweinen erzo-<lb/> gen worden. Dann alſo ſagt ein Poet: <hi rendition="#aq">Ne viuas vt<lb/> edas, ſed edas vt viuere poſſis.</hi> Du ſolt nicht leben<lb/> das du jſſeſt/ ſondern du ſolt eſſen/ das du lebẽ koͤn-<lb/> neſt. Dann es iſt ein ſchand den Leib alſo erfuͤllen/<lb/> daß man dauon gleichſam auffgeblaſen gehet. Jn<lb/> einem Kloſter (deren man heutiges tags wenig<lb/> findet) hab ich geſehen/ daß die Geiſtliche Bruͤder<lb/> vaſt auff ein jede Kanten geſchrieben haben:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Sume vinum modice, modico natura fouetur,</hi> </quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c">Das iſt/</hi> </p><lb/> <cit> <quote>Brauch den Wein maͤſſig/ dann die Natur wirt<lb/> durch meſſigkeit erhalten.</quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Ambroſ. in Hexaemero.</hi> </hi> </p><lb/> <cit> <quote>Du meydeſt das Faſten/ vnnd ſucheſt Artzney/<lb/> gleich als ob jrgend ein groͤſſer Artzney moͤcht ge-<lb/> funden werden.</quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Cornel. <hi rendition="#i">C</hi>elſus.</hi> </hi> </p><lb/> <cit> <quote>Vielmals werden groſſe ſchwachheiten durch<lb/> ruhe vnd meſſigkeit geheilet.</quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Idem.</hi> </hi> </p><lb/> <cit> <quote>Vnmeſſigkeit iſt ein Vrſacherin der ſchwach-<lb/> heiten/ vnd erhalterin der Artzte.</quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Philip. Melanch.</hi> </hi> </p><lb/> <cit> <quote>Dem viertaͤgigen Fieber ſoll man kein Artzney<lb/> brauchen/ ohn allein meſſiges leben.</quote> </cit><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Idem.</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [240/0264]
der Geyer aß/ die Hand zu ruͤck zu ziehen. Solcher
Lucullus pflegte ſeinem Knecht lieber zu folgen/
als jhm ſelbſten.
Hermannus Schopperus in Speculo vi-
tæ aulicæ pag. 352.
Nicht fuͤll dich alſo mit ſpeiß auß/ daß man nicht
darfuͤr halte/ du ſeyeſt vnder den Schweinen erzo-
gen worden. Dann alſo ſagt ein Poet: Ne viuas vt
edas, ſed edas vt viuere poſſis. Du ſolt nicht leben
das du jſſeſt/ ſondern du ſolt eſſen/ das du lebẽ koͤn-
neſt. Dann es iſt ein ſchand den Leib alſo erfuͤllen/
daß man dauon gleichſam auffgeblaſen gehet. Jn
einem Kloſter (deren man heutiges tags wenig
findet) hab ich geſehen/ daß die Geiſtliche Bruͤder
vaſt auff ein jede Kanten geſchrieben haben:
Sume vinum modice, modico natura fouetur,
Das iſt/
Brauch den Wein maͤſſig/ dann die Natur wirt
durch meſſigkeit erhalten.
Ambroſ. in Hexaemero.
Du meydeſt das Faſten/ vnnd ſucheſt Artzney/
gleich als ob jrgend ein groͤſſer Artzney moͤcht ge-
funden werden.
Cornel. Celſus.
Vielmals werden groſſe ſchwachheiten durch
ruhe vnd meſſigkeit geheilet.
Idem.
Vnmeſſigkeit iſt ein Vrſacherin der ſchwach-
heiten/ vnd erhalterin der Artzte.
Philip. Melanch.
Dem viertaͤgigen Fieber ſoll man kein Artzney
brauchen/ ohn allein meſſiges leben.
Idem.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |