Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.sprach alle gantz fertig. Was geschicht aber/ er wird CLXXXII. Von einem Sältzer vnd einer Marpurgischen Magd. AVff ein zeit kam ein Sältzer gen Marpurg Von
ſprach alle gantz fertig. Was geſchicht aber/ er wird CLXXXII. Von einem Saͤltzer vnd einer Marpurgiſchen Magd. AVff ein zeit kam ein Saͤltzer gen Marpurg Von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0186" n="162"/> ſprach alle gantz fertig. Was geſchicht aber/ er wird<lb/> in Franckreich Kranck/ darumb ſprach er zu ſeinem<lb/> Dollmetſcher er ſolte doch zu jrem Hoſpite gehen/<lb/> vnd jhn bitten daß er jhm ein par Krebs wolte zu be-<lb/> reiten. Der Stiel wuſte nit was ein Krebs in Fran<lb/> tzoͤſicher ſprach hieſſe/ gehet er zum Hausherꝛn/ felt<lb/> vor demſelben nider auff ſeine Hånde vnnd Knie<lb/> kreucht baald hinderſich/ dan kreucht er vorſich wie<lb/> ein Krebs/ vnnd ſpricht: Lieber Herꝛ wirth/ mein<lb/> Herꝛ wolte gern ſolche dinger eſſen die hinderſich vñ<lb/> vorſich kriechen. Der Wirth verſtund wz er damit<lb/> wolte/ vnd brachte ſie dem Junckern zu wegen. Sei-<lb/> ne diener hetten jn geſehen wie er ſo wol Dollmet-<lb/> ſchen konte/ ſagten ſolches jhrm Herꝛen da ward ein<lb/> groß gelechter drauß/ vnd ward der Juncker durch<lb/> das Krebs eſſen wider geſund.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CLXXXII.</hi></hi> Von einem Saͤltzer vnd<lb/> einer Marpurgiſchen Magd.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Vff ein zeit kam ein Saͤltzer gen Marpurg<lb/> Saltz zuverkauffen/ als vmb den nun Saͤltzer<lb/> her viel frawen Volck ſtunde/ vnnd ein jeg-<lb/> lich es wolte die erſte ſein der er zumeſſen ſolte.<lb/> Sihe da wie ſie ſich dringen ſo felt der Karn vor-<lb/> nen nider/ vnnd kompt einer Magd vnder die Klei-<lb/> der/ vnd hebt die Kleider mit auff/ da ſtehet die gute<lb/> dirn da/ mit einem bloſſen bauch. Der Saͤltzer<lb/> leufft zu nimpt ſeinen gruͤnen Huet/ vnnd ſturtzt jhr<lb/> jhn vor den (ich weiß nicht was vor einen)<lb/> Bart/ ſolchen zu bedecken. Wie er den Huet ſo vor<lb/> helt/ (eben wie man biß weilen die Voͤgel zuſtur-<lb/><hi rendition="#c">tzet vnd faͤhet) hat er kaum alles koͤnnen be-<lb/> decken/ welches billich ſolte bedeckt<lb/> werden.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Von</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [162/0186]
ſprach alle gantz fertig. Was geſchicht aber/ er wird
in Franckreich Kranck/ darumb ſprach er zu ſeinem
Dollmetſcher er ſolte doch zu jrem Hoſpite gehen/
vnd jhn bitten daß er jhm ein par Krebs wolte zu be-
reiten. Der Stiel wuſte nit was ein Krebs in Fran
tzoͤſicher ſprach hieſſe/ gehet er zum Hausherꝛn/ felt
vor demſelben nider auff ſeine Hånde vnnd Knie
kreucht baald hinderſich/ dan kreucht er vorſich wie
ein Krebs/ vnnd ſpricht: Lieber Herꝛ wirth/ mein
Herꝛ wolte gern ſolche dinger eſſen die hinderſich vñ
vorſich kriechen. Der Wirth verſtund wz er damit
wolte/ vnd brachte ſie dem Junckern zu wegen. Sei-
ne diener hetten jn geſehen wie er ſo wol Dollmet-
ſchen konte/ ſagten ſolches jhrm Herꝛen da ward ein
groß gelechter drauß/ vnd ward der Juncker durch
das Krebs eſſen wider geſund.
CLXXXII. Von einem Saͤltzer vnd
einer Marpurgiſchen Magd.
AVff ein zeit kam ein Saͤltzer gen Marpurg
Saltz zuverkauffen/ als vmb den nun Saͤltzer
her viel frawen Volck ſtunde/ vnnd ein jeg-
lich es wolte die erſte ſein der er zumeſſen ſolte.
Sihe da wie ſie ſich dringen ſo felt der Karn vor-
nen nider/ vnnd kompt einer Magd vnder die Klei-
der/ vnd hebt die Kleider mit auff/ da ſtehet die gute
dirn da/ mit einem bloſſen bauch. Der Saͤltzer
leufft zu nimpt ſeinen gruͤnen Huet/ vnnd ſturtzt jhr
jhn vor den (ich weiß nicht was vor einen)
Bart/ ſolchen zu bedecken. Wie er den Huet ſo vor
helt/ (eben wie man biß weilen die Voͤgel zuſtur-
tzet vnd faͤhet) hat er kaum alles koͤnnen be-
decken/ welches billich ſolte bedeckt
werden.
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