Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.men sey/ ist ohn noth fleissig zu forschen/ das LXXVI. Ein Artzney gegen das Feber. AVff ein zeit Lehret einer in einer hohen Fecana cageti, daphenes, gebare, gedaco. Solche vers/ spricht er Schertzweiß/ sind Von
men ſey/ iſt ohn noth fleiſſig zu forſchen/ das LXXVI. Ein Artzney gegen das Feber. AVff ein zeit Lehret einer in einer hohen Fecana cageti, daphenes, gebare, gedaco. Solche vers/ ſpricht er Schertzweiß/ ſind Von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0074" n="66"/> men ſey/ iſt ohn noth fleiſſig zu forſchen/ das<lb/> aber woͤllet fleiſſig forſchen/ wie ich wider<lb/> moͤcht hinauß kommen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LXXVI</hi>.</hi> Ein Artzney gegen das<lb/> Feber.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Vff ein zeit Lehret einer in einer hohen<lb/> Schulen Dialecticam/ erzehlet vnd er-<lb/> klaͤret die vers/ ſo man vor zeiten in der<lb/> Schulen gebraucht hat:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Fecana cageti, daphenes, gebare, gedaco.<lb/> Gebali ſtant, ſed non ſtant phebas, hecas &<lb/><hi rendition="#et">hedas.</hi></hi> </quote> </cit><lb/> <p>Solche vers/ ſpricht er Schertzweiß/ ſind<lb/> gut gegen das Feber/ wann man ein jedes<lb/> wort auff ein Biſſen Brots ſchreibet/ vnd dem<lb/> Krancken nach einander ein gibt/ alſo/ daß er<lb/> allen tag ein biſſen Brot mit einem wort/ ſo<lb/> darauff geſchrieben/ iſſet. Was geſchiher? Es<lb/> iſt hirbey ein einfeltiger guter geſell/ der mer-<lb/> cket nit/ das es ſchertz war/ ſondern hielt es<lb/> vor ernſt/ als nun nach etlichen tagen ſein die-<lb/> ner/ den er bey ſich hatte/ in ein Feber fiel/ gibt<lb/> er jhm den erſten tag ein ſtick Brot/ vnnd<lb/> ſchreibt darauff das wort Fecana/ vnd ſolches<lb/> thut er biß auff das Sechſte wort Gebali/ da<lb/> ward der Kranck wider geſundt/ andere ſo<lb/> dieſe Artzney gut funden/ folgten ihm nach/<lb/> vnd brachten viel zur geſundheit. Endlich/ da<lb/> diß ſchimpflich werck außbrach/ ließ die<lb/> krafft der Artzney nach. Was kan man hie an-<lb/> ders ſagen/ als der Teuffel hab der armen<lb/> menſchen geſpottet.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Von</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [66/0074]
men ſey/ iſt ohn noth fleiſſig zu forſchen/ das
aber woͤllet fleiſſig forſchen/ wie ich wider
moͤcht hinauß kommen.
LXXVI. Ein Artzney gegen das
Feber.
AVff ein zeit Lehret einer in einer hohen
Schulen Dialecticam/ erzehlet vnd er-
klaͤret die vers/ ſo man vor zeiten in der
Schulen gebraucht hat:
Fecana cageti, daphenes, gebare, gedaco.
Gebali ſtant, ſed non ſtant phebas, hecas &
hedas.
Solche vers/ ſpricht er Schertzweiß/ ſind
gut gegen das Feber/ wann man ein jedes
wort auff ein Biſſen Brots ſchreibet/ vnd dem
Krancken nach einander ein gibt/ alſo/ daß er
allen tag ein biſſen Brot mit einem wort/ ſo
darauff geſchrieben/ iſſet. Was geſchiher? Es
iſt hirbey ein einfeltiger guter geſell/ der mer-
cket nit/ das es ſchertz war/ ſondern hielt es
vor ernſt/ als nun nach etlichen tagen ſein die-
ner/ den er bey ſich hatte/ in ein Feber fiel/ gibt
er jhm den erſten tag ein ſtick Brot/ vnnd
ſchreibt darauff das wort Fecana/ vnd ſolches
thut er biß auff das Sechſte wort Gebali/ da
ward der Kranck wider geſundt/ andere ſo
dieſe Artzney gut funden/ folgten ihm nach/
vnd brachten viel zur geſundheit. Endlich/ da
diß ſchimpflich werck außbrach/ ließ die
krafft der Artzney nach. Was kan man hie an-
ders ſagen/ als der Teuffel hab der armen
menſchen geſpottet.
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