Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.sie rieffen/ Hui Schelm/ Hui Schelm/ las das CCIII. Von etlichen vom Adel. ES haben an einem orth etliche vom A- CCIV. Von einem newen Edelmann. EJn reicher Mann kaufft den Adel vmb aber O ij
ſie rieffen/ Hui Schelm/ Hui Schelm/ las das CCIII. Von etlichen vom Adel. ES haben an einem orth etliche vom A- CCIV. Von einem newen Edelmann. EJn reicher Mann kaufft den Adel vmb aber O ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0203" n="195"/> ſie rieffen/ Hui Schelm/ Hui Schelm/ las das<lb/> Kindt hie/ das Kindt laß hie/ wir zerreiſſen<lb/> dich ſonſt. Er aber gab nichts auff die Teuffe-<lb/> liſche troͤw wort/ ging vnbeſchaͤdiget davon/<lb/> vnd gab ſeinem Junckern das Kindt ohnver-<lb/> letzt. Nach etlichen tagen verſchwunden die<lb/> Teufel widerumb/ vnnd gingen der Juncker/<lb/> mit ſeinem gantzẽ Haußgeſind wider darein.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCIII</hi>.</hi> Von etlichen vom Adel.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S haben an einem orth etliche vom A-<lb/> del geſeſſen/ vnnd etliche tag lang<lb/> mit einander geſoffen. Nun begibt<lb/> ſichs/ daß einer vnder jhnen Ploͤtzli-<lb/> chen ſtirbet. Diß trawrig Spectacul gibt<lb/> den andern wenig zuſchaffen/ ſondern laſſen<lb/> dem abgeſtorbenen Gleſer voll Wein ein-<lb/> ſchencken/ als einem der ſchleffet/ ſo offt es an<lb/> jhm kam/ das er trincken ſolte.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCIV</hi>.</hi> Von einem newen Edelmann.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>Jn reicher Mann kaufft den Adel vmb<lb/> Gelt/ ſtellt ſich hernacher ſehr hart<lb/> gegen die vnderthanen/ weil ſie vnge-<lb/> ſatzte dienſte hatten/ muſten thun/ was<lb/> er ſie hieß/ er zog ſie nicht allein auß/ ſondern<lb/> handelt auch noch gar tyrañiſch gegen ſie. Vm̃<lb/> dieſer vrſach willen ſtrafft jhn nicht allein der<lb/> Pfarherr auff der Cantzel/ ſondern auch ſein<lb/> Advocat/ der jhm in Rechts Sachen dienet/<lb/> vnd ſagt: Ob gleich die dienſte vngeſatzt we-<lb/> ren/ vnd die vnderthanen nichts deſto went-<lb/> ger geſchworen hatten/ ſo were doch daſſelb<lb/> des Richters gutduncken heim zu ſtellen. Er<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O ij</fw><fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [195/0203]
ſie rieffen/ Hui Schelm/ Hui Schelm/ las das
Kindt hie/ das Kindt laß hie/ wir zerreiſſen
dich ſonſt. Er aber gab nichts auff die Teuffe-
liſche troͤw wort/ ging vnbeſchaͤdiget davon/
vnd gab ſeinem Junckern das Kindt ohnver-
letzt. Nach etlichen tagen verſchwunden die
Teufel widerumb/ vnnd gingen der Juncker/
mit ſeinem gantzẽ Haußgeſind wider darein.
CCIII. Von etlichen vom Adel.
ES haben an einem orth etliche vom A-
del geſeſſen/ vnnd etliche tag lang
mit einander geſoffen. Nun begibt
ſichs/ daß einer vnder jhnen Ploͤtzli-
chen ſtirbet. Diß trawrig Spectacul gibt
den andern wenig zuſchaffen/ ſondern laſſen
dem abgeſtorbenen Gleſer voll Wein ein-
ſchencken/ als einem der ſchleffet/ ſo offt es an
jhm kam/ das er trincken ſolte.
CCIV. Von einem newen Edelmann.
EJn reicher Mann kaufft den Adel vmb
Gelt/ ſtellt ſich hernacher ſehr hart
gegen die vnderthanen/ weil ſie vnge-
ſatzte dienſte hatten/ muſten thun/ was
er ſie hieß/ er zog ſie nicht allein auß/ ſondern
handelt auch noch gar tyrañiſch gegen ſie. Vm̃
dieſer vrſach willen ſtrafft jhn nicht allein der
Pfarherr auff der Cantzel/ ſondern auch ſein
Advocat/ der jhm in Rechts Sachen dienet/
vnd ſagt: Ob gleich die dienſte vngeſatzt we-
ren/ vnd die vnderthanen nichts deſto went-
ger geſchworen hatten/ ſo were doch daſſelb
des Richters gutduncken heim zu ſtellen. Er
aber
O ij
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