Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.Allendorff in Hessen mit dem Schwert gerich- Lucanus, CLXVII. Von Michael Fursten- stenwald einem Narren. DJeser Narr hat einen Vatter gehabt Hüner
Allendorff in Heſſen mit dem Schwert gerich- Lucanus, CLXVII. Von Michael Furſten- ſtenwald einem Narꝛen. DJeſer Narr hat einen Vatter gehabt Huͤner
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0164" n="156"/> Allendorff in Heſſen mit dem Schwert gerich-<lb/> ter worden vnd ſein Weib mit ruten geſteupt.<lb/> Heiſſet das nicht beides Gott im Himmel/<lb/> vnnd die Menſchen auff Erden ſchendlichen<lb/> vnderſtehen zu betrigen? Darumb haben<lb/> beide Keyſer Honorius vnd Theodoſius recht<lb/> geſchloſſen/ das die Tauff nicht ſoll reiteriret<lb/> werden/ wo das geſchehe/ vnnd ein Prieſter<lb/> daruber ergriffen/ ſoll er neben dem jenigen/<lb/> welcher ſolche that begangen (ſo er der ſtraff<lb/> wegen alters faͤhig) ſambt dem ſo den andern<lb/> dazu beredt/ zugleich geſtrafft werden:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#et">Lucanus,</hi><lb/> Nulla fides, pierasque viris, qui caſtra ſequun-<lb/> tur.<lb/><hi rendition="#et">Lotichius lib. 1. Eleg. 1.</hi><lb/> Quam miſerum eſt rigido cum milite ducere<lb/> vitam,<lb/> Qui putat armata cuncta licere manu.</hi> </quote> </cit> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CLXVII.</hi></hi> Von Michael Furſten-<lb/> ſtenwald einem Narꝛen.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jeſer Narr hat einen Vatter gehabt<lb/> gleiches Namens/ ein erbarer vnnd<lb/> gehertzter Mann/ ein erfarner Be-<lb/> cker/ zu Caſſel in Heſſen/ vnnd da-<lb/> ſelbſt ein Fenreich/ als offt Krigsknecht ge-<lb/> gen den Feindt auffgemannt wurden. Dieſer<lb/> Narr hat auff eine zeit junge Huͤnlein/ in ſei-<lb/> nes Vatters Hauß geſehen vnnd ſeinen Vat-<lb/> ter anfangen zu fragen/ wo her doch die kleine<lb/> Voͤglein kommen theten. Darauff der Vatter<lb/> geantwortet. Mein Sohn dieſe Huͤnlein wer-<lb/> den gebruͤtet auß den Eyern/ vber welchen die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Huͤner</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0164]
Allendorff in Heſſen mit dem Schwert gerich-
ter worden vnd ſein Weib mit ruten geſteupt.
Heiſſet das nicht beides Gott im Himmel/
vnnd die Menſchen auff Erden ſchendlichen
vnderſtehen zu betrigen? Darumb haben
beide Keyſer Honorius vnd Theodoſius recht
geſchloſſen/ das die Tauff nicht ſoll reiteriret
werden/ wo das geſchehe/ vnnd ein Prieſter
daruber ergriffen/ ſoll er neben dem jenigen/
welcher ſolche that begangen (ſo er der ſtraff
wegen alters faͤhig) ſambt dem ſo den andern
dazu beredt/ zugleich geſtrafft werden:
Lucanus,
Nulla fides, pierasque viris, qui caſtra ſequun-
tur.
Lotichius lib. 1. Eleg. 1.
Quam miſerum eſt rigido cum milite ducere
vitam,
Qui putat armata cuncta licere manu.
CLXVII. Von Michael Furſten-
ſtenwald einem Narꝛen.
DJeſer Narr hat einen Vatter gehabt
gleiches Namens/ ein erbarer vnnd
gehertzter Mann/ ein erfarner Be-
cker/ zu Caſſel in Heſſen/ vnnd da-
ſelbſt ein Fenreich/ als offt Krigsknecht ge-
gen den Feindt auffgemannt wurden. Dieſer
Narr hat auff eine zeit junge Huͤnlein/ in ſei-
nes Vatters Hauß geſehen vnnd ſeinen Vat-
ter anfangen zu fragen/ wo her doch die kleine
Voͤglein kommen theten. Darauff der Vatter
geantwortet. Mein Sohn dieſe Huͤnlein wer-
den gebruͤtet auß den Eyern/ vber welchen die
Huͤner
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |