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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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Wenn er an die erste Zusammenkunft mit der Prinzessin und an alle späteren Begegnungen zurückdachte, glaubte er, daß er blind gewesen sei, ihre erst schüchtern, dann immer muthiger hervortretende Gegenliebe nicht gemerkt zu haben. Ihr sonderbares Benehmen beim Abschiede vor dem versammelten Hof schien ihm wie das Vorspiel der Flucht, zu welcher sie von der Verzweiflung getrieben wurde, als sie ihn für immer zu verlieren glaubte. Seiner jetzigen Auslegung nach waren die Aufträge, die sie ihm mitzugeben hatte und doch nicht bezeichnen konnte, die Geschichte von dem byzantinischen Maler und dem Bilde, nur Vorwände und die letzten Auskunftsmittel, um sich an den Scheidenden anzuklammern.

Das Herz zum Ueberfließen voll, setzte er sich eines Tages neben seinen treuen Thomas auf das Verdeck.

Thomas hatte, seit er die zwei unbekannten Frauen in die Kajüte seines Herrn geführt, von der weiteren Entwickelung der Dinge nichts gehört und sich darum nicht gekümmert, da er bald nach dem Auslaufen heftig von der Seekrankheit befallen war. Zwar seit Kurzem von derselben befreit, fühlte er sich doch noch immer matt und hinfällig.

Wenn er an die erste Zusammenkunft mit der Prinzessin und an alle späteren Begegnungen zurückdachte, glaubte er, daß er blind gewesen sei, ihre erst schüchtern, dann immer muthiger hervortretende Gegenliebe nicht gemerkt zu haben. Ihr sonderbares Benehmen beim Abschiede vor dem versammelten Hof schien ihm wie das Vorspiel der Flucht, zu welcher sie von der Verzweiflung getrieben wurde, als sie ihn für immer zu verlieren glaubte. Seiner jetzigen Auslegung nach waren die Aufträge, die sie ihm mitzugeben hatte und doch nicht bezeichnen konnte, die Geschichte von dem byzantinischen Maler und dem Bilde, nur Vorwände und die letzten Auskunftsmittel, um sich an den Scheidenden anzuklammern.

Das Herz zum Ueberfließen voll, setzte er sich eines Tages neben seinen treuen Thomas auf das Verdeck.

Thomas hatte, seit er die zwei unbekannten Frauen in die Kajüte seines Herrn geführt, von der weiteren Entwickelung der Dinge nichts gehört und sich darum nicht gekümmert, da er bald nach dem Auslaufen heftig von der Seekrankheit befallen war. Zwar seit Kurzem von derselben befreit, fühlte er sich doch noch immer matt und hinfällig.

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[81/0089] Wenn er an die erste Zusammenkunft mit der Prinzessin und an alle späteren Begegnungen zurückdachte, glaubte er, daß er blind gewesen sei, ihre erst schüchtern, dann immer muthiger hervortretende Gegenliebe nicht gemerkt zu haben. Ihr sonderbares Benehmen beim Abschiede vor dem versammelten Hof schien ihm wie das Vorspiel der Flucht, zu welcher sie von der Verzweiflung getrieben wurde, als sie ihn für immer zu verlieren glaubte. Seiner jetzigen Auslegung nach waren die Aufträge, die sie ihm mitzugeben hatte und doch nicht bezeichnen konnte, die Geschichte von dem byzantinischen Maler und dem Bilde, nur Vorwände und die letzten Auskunftsmittel, um sich an den Scheidenden anzuklammern. Das Herz zum Ueberfließen voll, setzte er sich eines Tages neben seinen treuen Thomas auf das Verdeck. Thomas hatte, seit er die zwei unbekannten Frauen in die Kajüte seines Herrn geführt, von der weiteren Entwickelung der Dinge nichts gehört und sich darum nicht gekümmert, da er bald nach dem Auslaufen heftig von der Seekrankheit befallen war. Zwar seit Kurzem von derselben befreit, fühlte er sich doch noch immer matt und hinfällig.

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/89>, abgerufen am 23.11.2024.