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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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heldenmäßigen Aussehens, das den Männern Achtung gebot und den Damen gar oft Liebesqualen bereitete.

Als die kleine Schaar nach mehr als zweijährigen Wanderungen nach Tarascon im südlichen Frankreich gekommen war, wurde dort ein groß Turnier abgehalten, bei dem sich Graf Albrecht besonders auszeichnete und sämmtliche Gegner aus dem Felde schlug. Die Ritter und Herren, die sich aus allen Nachbarreichen eingefunden hatten, waren alle seines Lobes voll. Unter ihnen befand sich auch ein portugiesischer Grande, der eine hohe Stellung am Hofe zu Lissabon einnahm. Er sagte bei seiner Verabschiedung zum Grafen von Werdenberg:

"Mein König weiß die Tapferkeit zu schätzen und ist den Deutschen, deren es viele in seinem Lande giebt, besonders hold. Ihr solltet nicht versäumen, auch Lissabon einen Besuch abzustatten. Ich will dem König von Euch erzählen, und es gäbe kein Begehren, das er Euch abschlagen würde."

Obwohl hoch erfreut, das zu hören, ließ sich Graf Albrecht in seinen aufgestellten Reiseplänen nicht stören, sondern zog über die Pyrenäen nach Spanien, wo er ein

heldenmäßigen Aussehens, das den Männern Achtung gebot und den Damen gar oft Liebesqualen bereitete.

Als die kleine Schaar nach mehr als zweijährigen Wanderungen nach Tarascon im südlichen Frankreich gekommen war, wurde dort ein groß Turnier abgehalten, bei dem sich Graf Albrecht besonders auszeichnete und sämmtliche Gegner aus dem Felde schlug. Die Ritter und Herren, die sich aus allen Nachbarreichen eingefunden hatten, waren alle seines Lobes voll. Unter ihnen befand sich auch ein portugiesischer Grande, der eine hohe Stellung am Hofe zu Lissabon einnahm. Er sagte bei seiner Verabschiedung zum Grafen von Werdenberg:

„Mein König weiß die Tapferkeit zu schätzen und ist den Deutschen, deren es viele in seinem Lande giebt, besonders hold. Ihr solltet nicht versäumen, auch Lissabon einen Besuch abzustatten. Ich will dem König von Euch erzählen, und es gäbe kein Begehren, das er Euch abschlagen würde.“

Obwohl hoch erfreut, das zu hören, ließ sich Graf Albrecht in seinen aufgestellten Reiseplänen nicht stören, sondern zog über die Pyrenäen nach Spanien, wo er ein

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[57/0065] heldenmäßigen Aussehens, das den Männern Achtung gebot und den Damen gar oft Liebesqualen bereitete. Als die kleine Schaar nach mehr als zweijährigen Wanderungen nach Tarascon im südlichen Frankreich gekommen war, wurde dort ein groß Turnier abgehalten, bei dem sich Graf Albrecht besonders auszeichnete und sämmtliche Gegner aus dem Felde schlug. Die Ritter und Herren, die sich aus allen Nachbarreichen eingefunden hatten, waren alle seines Lobes voll. Unter ihnen befand sich auch ein portugiesischer Grande, der eine hohe Stellung am Hofe zu Lissabon einnahm. Er sagte bei seiner Verabschiedung zum Grafen von Werdenberg: „Mein König weiß die Tapferkeit zu schätzen und ist den Deutschen, deren es viele in seinem Lande giebt, besonders hold. Ihr solltet nicht versäumen, auch Lissabon einen Besuch abzustatten. Ich will dem König von Euch erzählen, und es gäbe kein Begehren, das er Euch abschlagen würde.“ Obwohl hoch erfreut, das zu hören, ließ sich Graf Albrecht in seinen aufgestellten Reiseplänen nicht stören, sondern zog über die Pyrenäen nach Spanien, wo er ein

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/65>, abgerufen am 23.11.2024.