Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.Fünftes Capitel. Der Rath des Mönchs. Wie die Freude über die Siege in ganz Portugal allgemein war, so war es auch die Trauer um den tapferen, verdienten Anführer. Der König hatte die Absicht, dem geschiedenen Helden ein feierliches Leichenbegängniß zu veranstalten, und beauftragte Arbogast, den Leichnam nach Lissabon zu bringen, wo sich jetzt der Hof aufhielt. Arbogast war seit dem Tode seines Oheims ein anderer Mensch geworden. Sein ganzes Aussehen war wie verwandelt, sein ganzes inneres Wesen verstört. Mit Mühe war er zum Sprechen zu bringen; er aß und trank kaum so viel, um das Leben zu fristen. Tiefsinnig begleitete er den Wagen, welcher die irdischen Ueberreste seines Oheims enthielt, alle Ansprache des kleinen Häufleins, das den Zug bildete, ängstlich vermeidend. Fünftes Capitel. Der Rath des Mönchs. Wie die Freude über die Siege in ganz Portugal allgemein war, so war es auch die Trauer um den tapferen, verdienten Anführer. Der König hatte die Absicht, dem geschiedenen Helden ein feierliches Leichenbegängniß zu veranstalten, und beauftragte Arbogast, den Leichnam nach Lissabon zu bringen, wo sich jetzt der Hof aufhielt. Arbogast war seit dem Tode seines Oheims ein anderer Mensch geworden. Sein ganzes Aussehen war wie verwandelt, sein ganzes inneres Wesen verstört. Mit Mühe war er zum Sprechen zu bringen; er aß und trank kaum so viel, um das Leben zu fristen. Tiefsinnig begleitete er den Wagen, welcher die irdischen Ueberreste seines Oheims enthielt, alle Ansprache des kleinen Häufleins, das den Zug bildete, ängstlich vermeidend. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0041" n="33"/> <div n="2"> <head>Fünftes Capitel.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head><hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Der Rath des Mönchs</hi></hi>.</head><lb/> <p>Wie die Freude über die Siege in ganz Portugal allgemein war, so war es auch die Trauer um den tapferen, verdienten Anführer. Der König hatte die Absicht, dem geschiedenen Helden ein feierliches Leichenbegängniß zu veranstalten, und beauftragte Arbogast, den Leichnam nach Lissabon zu bringen, wo sich jetzt der Hof aufhielt.</p> <p>Arbogast war seit dem Tode seines Oheims ein anderer Mensch geworden. Sein ganzes Aussehen war wie verwandelt, sein ganzes inneres Wesen verstört. Mit Mühe war er zum Sprechen zu bringen; er aß und trank kaum so viel, um das Leben zu fristen. Tiefsinnig begleitete er den Wagen, welcher die irdischen Ueberreste seines Oheims enthielt, alle Ansprache des kleinen Häufleins, das den Zug bildete, ängstlich vermeidend.</p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0041]
Fünftes Capitel.
Der Rath des Mönchs.
Wie die Freude über die Siege in ganz Portugal allgemein war, so war es auch die Trauer um den tapferen, verdienten Anführer. Der König hatte die Absicht, dem geschiedenen Helden ein feierliches Leichenbegängniß zu veranstalten, und beauftragte Arbogast, den Leichnam nach Lissabon zu bringen, wo sich jetzt der Hof aufhielt.
Arbogast war seit dem Tode seines Oheims ein anderer Mensch geworden. Sein ganzes Aussehen war wie verwandelt, sein ganzes inneres Wesen verstört. Mit Mühe war er zum Sprechen zu bringen; er aß und trank kaum so viel, um das Leben zu fristen. Tiefsinnig begleitete er den Wagen, welcher die irdischen Ueberreste seines Oheims enthielt, alle Ansprache des kleinen Häufleins, das den Zug bildete, ängstlich vermeidend.
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