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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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mit den Mauren ausgezeichnete Dienste geleistet hatte, seine Tochter zur Gemahlin und das zwischen Minho und Duero gelegene Land zum Lehen gegeben hatte. Von dem Hafen Oporto erhielt es den Namen Portugal. Heinrichs Sohn Alfons I. hatte darauf mit Hilfe der Kreuzfahrer, denen sich viele Engländer anschlossen, die Stadt Lissabon erobert, die bisher den Mauren gehörte.

Damals, nicht lange nach dem ersten Kreuzzuge, in welchem Gottfried von Bouillon Jerusalem erobert hatte, galt es auch für eine Art von heiligem Krieg, die pyrenäische Halbinsel von den Ungläubigen zu säubern. Der größte Theil des Landes zwischen dem atlantischen und dem Mittelmeere befand sich ja noch immer unter maurischer Herrschaft. Portugal war der Tummelplatz unzähliger kriegslustiger Abenteurer und fahrender Ritter aller Nationen. Natürlich gab es auch viele Deutsche darunter, die den Ritter von Wolfegg kannten und auf seinen berühmten Kriegernamen die öffentliche Aufmerksamkeit lenkten, sodaß der König seine Dienste mit Begierde annahm, ihm ein Commando gab und ihn sogar zum Truchseß ernannte.

mit den Mauren ausgezeichnete Dienste geleistet hatte, seine Tochter zur Gemahlin und das zwischen Minho und Duero gelegene Land zum Lehen gegeben hatte. Von dem Hafen Oporto erhielt es den Namen Portugal. Heinrichs Sohn Alfons I. hatte darauf mit Hilfe der Kreuzfahrer, denen sich viele Engländer anschlossen, die Stadt Lissabon erobert, die bisher den Mauren gehörte.

Damals, nicht lange nach dem ersten Kreuzzuge, in welchem Gottfried von Bouillon Jerusalem erobert hatte, galt es auch für eine Art von heiligem Krieg, die pyrenäische Halbinsel von den Ungläubigen zu säubern. Der größte Theil des Landes zwischen dem atlantischen und dem Mittelmeere befand sich ja noch immer unter maurischer Herrschaft. Portugal war der Tummelplatz unzähliger kriegslustiger Abenteurer und fahrender Ritter aller Nationen. Natürlich gab es auch viele Deutsche darunter, die den Ritter von Wolfegg kannten und auf seinen berühmten Kriegernamen die öffentliche Aufmerksamkeit lenkten, sodaß der König seine Dienste mit Begierde annahm, ihm ein Commando gab und ihn sogar zum Truchseß ernannte.

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[12/0020] mit den Mauren ausgezeichnete Dienste geleistet hatte, seine Tochter zur Gemahlin und das zwischen Minho und Duero gelegene Land zum Lehen gegeben hatte. Von dem Hafen Oporto erhielt es den Namen Portugal. Heinrichs Sohn Alfons I. hatte darauf mit Hilfe der Kreuzfahrer, denen sich viele Engländer anschlossen, die Stadt Lissabon erobert, die bisher den Mauren gehörte. Damals, nicht lange nach dem ersten Kreuzzuge, in welchem Gottfried von Bouillon Jerusalem erobert hatte, galt es auch für eine Art von heiligem Krieg, die pyrenäische Halbinsel von den Ungläubigen zu säubern. Der größte Theil des Landes zwischen dem atlantischen und dem Mittelmeere befand sich ja noch immer unter maurischer Herrschaft. Portugal war der Tummelplatz unzähliger kriegslustiger Abenteurer und fahrender Ritter aller Nationen. Natürlich gab es auch viele Deutsche darunter, die den Ritter von Wolfegg kannten und auf seinen berühmten Kriegernamen die öffentliche Aufmerksamkeit lenkten, sodaß der König seine Dienste mit Begierde annahm, ihm ein Commando gab und ihn sogar zum Truchseß ernannte.

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/20>, abgerufen am 23.11.2024.