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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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des fortwährenden donnerähnlichen Getoses der Fluthen und des Sturmes nicht verstehen konnte. Er ließ sich auf's Knie neben ihr nieder.

"Ich bin Euer Unglück," sagte die zum Tode Geängstigte, indem sie Werdenberg mit zitternden Händen am Arme faßte. "Ich bin an Allem schuld: werft mich wie den, der Unglück bringt, aus dem Schiffe hinaus!"

"Macht Euch nicht so thörichte Vorwürfe!" erwiderte der Graf. "Der Sturm wird sich wieder legen und uns nichts anhaben. Süßes, geliebtes Mädchen, - es giebt keine noch so schreckliche Gefahr, die ich nicht zu bestehen wünschte, wenn ich Euch damit helfen, Euch glücklich machen könnte!"

Da ließ sich ein furchtbarer Krach vernehmen, daß das Fahrzeug erdröhnte; gleich darauf folgte ein zweiter, wie wenn der Blitz im Walde einen Eichbaum fällt. Das Fahrzeug schien sich zu spalten und neigte sich auf eine Seite, als ob es umschlagen sollte. Die Angstrufe der Schiffsleute ließen das Schlimmste befürchten.

Der Mast war umgerissen und ein bedeutendes Stück der oberen Schiffswand eingebrochen. Die Wogen, welche

des fortwährenden donnerähnlichen Getoses der Fluthen und des Sturmes nicht verstehen konnte. Er ließ sich auf’s Knie neben ihr nieder.

„Ich bin Euer Unglück,“ sagte die zum Tode Geängstigte, indem sie Werdenberg mit zitternden Händen am Arme faßte. „Ich bin an Allem schuld: werft mich wie den, der Unglück bringt, aus dem Schiffe hinaus!“

„Macht Euch nicht so thörichte Vorwürfe!“ erwiderte der Graf. „Der Sturm wird sich wieder legen und uns nichts anhaben. Süßes, geliebtes Mädchen, – es giebt keine noch so schreckliche Gefahr, die ich nicht zu bestehen wünschte, wenn ich Euch damit helfen, Euch glücklich machen könnte!“

Da ließ sich ein furchtbarer Krach vernehmen, daß das Fahrzeug erdröhnte; gleich darauf folgte ein zweiter, wie wenn der Blitz im Walde einen Eichbaum fällt. Das Fahrzeug schien sich zu spalten und neigte sich auf eine Seite, als ob es umschlagen sollte. Die Angstrufe der Schiffsleute ließen das Schlimmste befürchten.

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[147/0155] des fortwährenden donnerähnlichen Getoses der Fluthen und des Sturmes nicht verstehen konnte. Er ließ sich auf’s Knie neben ihr nieder. „Ich bin Euer Unglück,“ sagte die zum Tode Geängstigte, indem sie Werdenberg mit zitternden Händen am Arme faßte. „Ich bin an Allem schuld: werft mich wie den, der Unglück bringt, aus dem Schiffe hinaus!“ „Macht Euch nicht so thörichte Vorwürfe!“ erwiderte der Graf. „Der Sturm wird sich wieder legen und uns nichts anhaben. Süßes, geliebtes Mädchen, – es giebt keine noch so schreckliche Gefahr, die ich nicht zu bestehen wünschte, wenn ich Euch damit helfen, Euch glücklich machen könnte!“ Da ließ sich ein furchtbarer Krach vernehmen, daß das Fahrzeug erdröhnte; gleich darauf folgte ein zweiter, wie wenn der Blitz im Walde einen Eichbaum fällt. Das Fahrzeug schien sich zu spalten und neigte sich auf eine Seite, als ob es umschlagen sollte. Die Angstrufe der Schiffsleute ließen das Schlimmste befürchten. Der Mast war umgerissen und ein bedeutendes Stück der oberen Schiffswand eingebrochen. Die Wogen, welche

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/155>, abgerufen am 23.11.2024.