keit und diese Bothschaft waren nur eine Kriegslist, um Pedros Mund so lange zu schließen, bis er das Gift getrunken habe, welches der Kammerdiener in einer Flasche Wein ihm zustecken sollte. Des Morgens, als die Hinrichtung vor sich gehen sollte, fand man den Verbrecher todt auf der Streu. Alle glaubten, er habe sich selbst vergiftet, um ei- nem schmählichern Tode vorzubeugen. Auf Albemanen rieth wieder Niemand.
Kaum ein paar Tage darauf erhielt er auch vom zweiten Banditen, Leonardo, der sich zu Pavia befand, einen Brief mit der Bitte: Jhm eine Summe von funfzig Dukaten, wo- mit er sich aus großer Verlegenheit zu ziehen gedenke, zu verehren, oder wenigstens vorzu- strecken. Albemane nahm auf dieses Begehren keine Rücksicht. Leonardo schrieb daher aber- mals, und drohte sogar, jenen Mord des Ba- rentano anzugeben, wenn er die begehrte Summe nicht sobald als möglich erhalte. Denn es gelte ihm (so waren seine Worte) in dieser
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keit und dieſe Bothſchaft waren nur eine Kriegsliſt, um Pedros Mund ſo lange zu ſchließen, bis er das Gift getrunken habe, welches der Kammerdiener in einer Flaſche Wein ihm zuſtecken ſollte. Des Morgens, als die Hinrichtung vor ſich gehen ſollte, fand man den Verbrecher todt auf der Streu. Alle glaubten, er habe ſich ſelbſt vergiftet, um ei- nem ſchmaͤhlichern Tode vorzubeugen. Auf Albemanen rieth wieder Niemand.
Kaum ein paar Tage darauf erhielt er auch vom zweiten Banditen, Leonardo, der ſich zu Pavia befand, einen Brief mit der Bitte: Jhm eine Summe von funfzig Dukaten, wo- mit er ſich aus großer Verlegenheit zu ziehen gedenke, zu verehren, oder wenigſtens vorzu- ſtrecken. Albemane nahm auf dieſes Begehren keine Ruͤckſicht. Leonardo ſchrieb daher aber- mals, und drohte ſogar, jenen Mord des Ba- rentano anzugeben, wenn er die begehrte Summe nicht ſobald als moͤglich erhalte. Denn es gelte ihm (ſo waren ſeine Worte) in dieſer
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keit und dieſe Bothſchaft waren nur eine
Kriegsliſt, um Pedros Mund ſo lange zu
ſchließen, bis er das Gift getrunken habe,
welches der Kammerdiener in einer Flaſche
Wein ihm zuſtecken ſollte. Des Morgens,
als die Hinrichtung vor ſich gehen ſollte, fand
man den Verbrecher todt auf der Streu. Alle
glaubten, er habe ſich ſelbſt vergiftet, um ei-
nem ſchmaͤhlichern Tode vorzubeugen. Auf
Albemanen rieth wieder Niemand.
Kaum ein paar Tage darauf erhielt er auch
vom zweiten Banditen, Leonardo, der ſich zu
Pavia befand, einen Brief mit der Bitte:
Jhm eine Summe von funfzig Dukaten, wo-
mit er ſich aus großer Verlegenheit zu ziehen
gedenke, zu verehren, oder wenigſtens vorzu-
ſtrecken. Albemane nahm auf dieſes Begehren
keine Ruͤckſicht. Leonardo ſchrieb daher aber-
mals, und drohte ſogar, jenen Mord des Ba-
rentano anzugeben, wenn er die begehrte
Summe nicht ſobald als moͤglich erhalte. Denn
es gelte ihm (ſo waren ſeine Worte) in dieſer
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Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/385>, abgerufen am 24.11.2024.
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