Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796."nigstens doch ein scheinbares Vermögen zu "Liebes Mädchen! spottest du meiner? Jch "Und doch seh ich die Unmöglichkeit nicht, B 5
„nigſtens doch ein ſcheinbares Vermoͤgen zu „Liebes Maͤdchen! ſpotteſt du meiner? Jch „Und doch ſeh ich die Unmoͤglichkeit nicht, B 5
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„nigſtens doch ein ſcheinbares Vermoͤgen zu
„erwerben ſuchſt; dann bin ich und eine rei-
„che Ausſteuer dein.“
„Liebes Maͤdchen! ſpotteſt du meiner? Jch
„und Vermoͤgen? — Du ſo lange warten,
„bis ich, — der ich nun zum Bettler gewor-
„den! — mich wieder zum reichen Mann
„hinaufgeſchwungen haͤtte? — Welch ein
„Einfall?“
„Und doch ſeh ich die Unmoͤglichkeit nicht,
„die du drinnen findeſt. Der Ruf nennt dich
„einen Mann, der ſeine Handlungsgeſchaͤfte
„verſteht. Wenn dein Gluͤck zeither und
„hier nicht bluͤhte, wer ſpricht dir die Hoff-
„nung kuͤnftig und anderwaͤrts ab?
„— Mit zwanzig Thalern ging mein Groß-
„vater nach Oſtindien, mit ſieben Tonnen
„Goldes kam er zuruͤck. Dort iſt die Gold-
„grube der Europaͤer; ſelbſt Einfaͤltige wer-
„den allda reich; und dir, den Erfahrung
„und Liebe beſeelen, ſollte dies unmoͤglich
„ſeyn?“
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Zitationshilfe: | Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/33>, abgerufen am 30.07.2024. |