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Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.

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nicht Jhnen unmöglich gemacht. An meinen
Händen klebt kein Menschenblut. Geraubt
hab' ich oft, gemordet nie. Mehrmals sah
ich zu; doch nie gern; half nie mit; sezte
mich nicht selten dagegen. Nach fremder Habe
ließ ich freilich ziemlich oft mir gelüsten. Doch
dann wären Sie warlich kein Rechtsgelehrter,
wenn Sie so etwas nicht zu entschuldigeu
wüßten!"

Wenigstens will ich thun, was mir möglich
ist! darauf geb' ich dir hiermit Hand und
Wort.

Jeßanack hielt beides. Durch seine Ver-
theidigung
, und als diese nicht ganz hin-
reichen wollte, durch seine Vorbitte, blieb
von der ganzen Bande dieser Einzige am Le-
ben, und kam mit einer sehr mäßigen Leibes-
strafe durch, da es die Uebrigen alle mit ih-
rem Halse büßen mußten.



nicht Jhnen unmoͤglich gemacht. An meinen
Haͤnden klebt kein Menſchenblut. Geraubt
hab' ich oft, gemordet nie. Mehrmals ſah
ich zu; doch nie gern; half nie mit; ſezte
mich nicht ſelten dagegen. Nach fremder Habe
ließ ich freilich ziemlich oft mir geluͤſten. Doch
dann waͤren Sie warlich kein Rechtsgelehrter,
wenn Sie ſo etwas nicht zu entſchuldigeu
wuͤßten!“

Wenigſtens will ich thun, was mir moͤglich
iſt! darauf geb' ich dir hiermit Hand und
Wort.

Jeßanack hielt beides. Durch ſeine Ver-
theidigung
, und als dieſe nicht ganz hin-
reichen wollte, durch ſeine Vorbitte, blieb
von der ganzen Bande dieſer Einzige am Le-
ben, und kam mit einer ſehr maͤßigen Leibes-
ſtrafe durch, da es die Uebrigen alle mit ih-
rem Halſe buͤßen mußten.



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[140/0148] nicht Jhnen unmoͤglich gemacht. An meinen Haͤnden klebt kein Menſchenblut. Geraubt hab' ich oft, gemordet nie. Mehrmals ſah ich zu; doch nie gern; half nie mit; ſezte mich nicht ſelten dagegen. Nach fremder Habe ließ ich freilich ziemlich oft mir geluͤſten. Doch dann waͤren Sie warlich kein Rechtsgelehrter, wenn Sie ſo etwas nicht zu entſchuldigeu wuͤßten!“ Wenigſtens will ich thun, was mir moͤglich iſt! darauf geb' ich dir hiermit Hand und Wort. Jeßanack hielt beides. Durch ſeine Ver- theidigung, und als dieſe nicht ganz hin- reichen wollte, durch ſeine Vorbitte, blieb von der ganzen Bande dieſer Einzige am Le- ben, und kam mit einer ſehr maͤßigen Leibes- ſtrafe durch, da es die Uebrigen alle mit ih- rem Halſe buͤßen mußten.

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Zitationshilfe: Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/148>, abgerufen am 27.11.2024.