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Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ihm die Hände, er verdient es, und morgen sei die Loosung: Aufs Schiff und den Soldatenrock angezogen!

Fahrt nur nicht so über mich her! rief der Kornergeorg, dessen Ton bisher immer kühl war, im Affect Wendelin zu, während ein böser Blick aus seinem Auge hervorblitzte. Ihr wißt, daß ich unschuldig gehängt worden wäre, wenn sich nicht Gott meiner erbarmt hätte. Ja, ja, Gott; der Müller ist nur das Werkzeug in einer höheren Hand gewesen. Habt Ihr je gehört, daß etwas Aehnliches vorgekommen? Was ist noch ein Wunder, wenn das, was ich erlebt, keines ist? Mischt Euch nicht ins Gespräch, ich habe es mit dem Müller nur zu thun, nicht mit Euch. Ihr habt mich nicht gerettet. Wäre es nach Euerm Kopfe gegangen, so war ein Unschuldiger gehängt.

Verzeiht ihm, meinte der Müller begütigend, er wollte Euch keine Kränkung anthun.

Das fehlte auch noch! sagte Kornergeorg. Von ihm ließe ich es mir nicht gefallen. Ich bin wohl auch nur ein Knecht, aber Gott hat mir einen guten Kopf verliehen. Wer weiß, was aus mir geworden wäre, wenn das Unglück nicht von Kindheit an hinter meinen Fersen her wäre. Vielleicht ist es jetzt mit meinem bösen Schicksale vorbei. Wer das bestanden hat, was ich in den letzten Wochen bestanden, wer solchen Todesschweiß geschwitzt -- ja, ich kann sagen, was Keiner sagen kann, Keiner auf Erden -- wer, wie ich, muthig

ihm die Hände, er verdient es, und morgen sei die Loosung: Aufs Schiff und den Soldatenrock angezogen!

Fahrt nur nicht so über mich her! rief der Kornergeorg, dessen Ton bisher immer kühl war, im Affect Wendelin zu, während ein böser Blick aus seinem Auge hervorblitzte. Ihr wißt, daß ich unschuldig gehängt worden wäre, wenn sich nicht Gott meiner erbarmt hätte. Ja, ja, Gott; der Müller ist nur das Werkzeug in einer höheren Hand gewesen. Habt Ihr je gehört, daß etwas Aehnliches vorgekommen? Was ist noch ein Wunder, wenn das, was ich erlebt, keines ist? Mischt Euch nicht ins Gespräch, ich habe es mit dem Müller nur zu thun, nicht mit Euch. Ihr habt mich nicht gerettet. Wäre es nach Euerm Kopfe gegangen, so war ein Unschuldiger gehängt.

Verzeiht ihm, meinte der Müller begütigend, er wollte Euch keine Kränkung anthun.

Das fehlte auch noch! sagte Kornergeorg. Von ihm ließe ich es mir nicht gefallen. Ich bin wohl auch nur ein Knecht, aber Gott hat mir einen guten Kopf verliehen. Wer weiß, was aus mir geworden wäre, wenn das Unglück nicht von Kindheit an hinter meinen Fersen her wäre. Vielleicht ist es jetzt mit meinem bösen Schicksale vorbei. Wer das bestanden hat, was ich in den letzten Wochen bestanden, wer solchen Todesschweiß geschwitzt — ja, ich kann sagen, was Keiner sagen kann, Keiner auf Erden — wer, wie ich, muthig

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:41:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_hoeft_1910/31>, abgerufen am 27.11.2024.