Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.für Freuden über solchen Bot außer mir, doch ließ mir *) besonders, privatim. **) Räuber. ***) Auch Micraelius gedenket dieser holländischen Han¬
delsleute, a. a. D. V., S. 171, behauptet aber, die Ursache für Freuden über ſolchen Bot außer mir, doch ließ mir *) beſonders, privatim. **) Räuber. ***) Auch Micraelius gedenket dieſer holländiſchen Han¬
delsleute, a. a. D. V., S. 171, behauptet aber, die Urſache <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0072" n="56"/> für Freuden über ſolchen Bot außer mir, doch ließ mir<lb/> nichtes merken, beſondern feilſchte mit ihme bis auf<lb/> 500 Fl. und ſöllte ich nur mit ins Schloß kommen und<lb/> dorten gleich mein Geld haben. Beſtellete dahero gleich<lb/> bei dem Wirth einen Krug Bier, und vor mein Töch¬<lb/> terlein ein gutes Mittagbrod, und machte mich mit<lb/> dem Mann und der Magd, ſo die Kiſte truge wieder<lb/> ins Schloß auf, bittende: er wölle aber, umb gemeiner<lb/> Verwundrung willen, nichtes nicht von meinem großen<lb/> Seegen zu dem Wirth oder ſonſt zu männiglich hier in<lb/> der Stadt ſagen, und mir mein Geld ſonderlich <note place="foot" n="*)">beſonders, privatim.<lb/></note> auf¬<lb/> zählen, maſſen man auch nit wiſſen könnte ob mir die<lb/> Schnapphanichen <note place="foot" n="**)">Räuber.<lb/></note> nicht unterweges aufpaßten, wenn<lb/> ſie ſolches erführen, welches der Mann auch thät. Denn<lb/> er mürmelte gleich ſeinem Geſellen wieder ins Ohr, wor¬<lb/> auf dieſer ſeinen ledernen Rock aufthät, <hi rendition="#aq">item</hi> ſein Wams<lb/> und ſeine Hoſen, und ſich ein Kätzlein von ſeinem Wanſt<lb/> ſchnallete, ſo trefflich geſpicket war, und er ihme rei¬<lb/> chete. Summa: es währete nit lange, ſo hatte ich mei¬<lb/> nen Reichthumb in der Taſchen, und bate der Mann<lb/> noch überdies, wenn ich wieder Birnſtein hätte, ſölle<lb/> ich ja gen Amſterdamm an ihn ſchreiben, was ich auch<lb/> zu thun verſprach. Aber der gute Kerl iſt, wie ich her¬<lb/> nachmals erfahren in Stettin an der Peſt mit ſeinem<lb/> Geſellen verſtorben, welches ich ihm nicht gewünſchet. <note xml:id="note-0072" next="#note-0073" place="foot" n="***)">Auch <hi rendition="#aq">Micraelius</hi> gedenket dieſer holländiſchen Han¬<lb/> delsleute, a. a. D. V., S. 171, behauptet aber, die Urſache<lb/></note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0072]
für Freuden über ſolchen Bot außer mir, doch ließ mir
nichtes merken, beſondern feilſchte mit ihme bis auf
500 Fl. und ſöllte ich nur mit ins Schloß kommen und
dorten gleich mein Geld haben. Beſtellete dahero gleich
bei dem Wirth einen Krug Bier, und vor mein Töch¬
terlein ein gutes Mittagbrod, und machte mich mit
dem Mann und der Magd, ſo die Kiſte truge wieder
ins Schloß auf, bittende: er wölle aber, umb gemeiner
Verwundrung willen, nichtes nicht von meinem großen
Seegen zu dem Wirth oder ſonſt zu männiglich hier in
der Stadt ſagen, und mir mein Geld ſonderlich *) auf¬
zählen, maſſen man auch nit wiſſen könnte ob mir die
Schnapphanichen **) nicht unterweges aufpaßten, wenn
ſie ſolches erführen, welches der Mann auch thät. Denn
er mürmelte gleich ſeinem Geſellen wieder ins Ohr, wor¬
auf dieſer ſeinen ledernen Rock aufthät, item ſein Wams
und ſeine Hoſen, und ſich ein Kätzlein von ſeinem Wanſt
ſchnallete, ſo trefflich geſpicket war, und er ihme rei¬
chete. Summa: es währete nit lange, ſo hatte ich mei¬
nen Reichthumb in der Taſchen, und bate der Mann
noch überdies, wenn ich wieder Birnſtein hätte, ſölle
ich ja gen Amſterdamm an ihn ſchreiben, was ich auch
zu thun verſprach. Aber der gute Kerl iſt, wie ich her¬
nachmals erfahren in Stettin an der Peſt mit ſeinem
Geſellen verſtorben, welches ich ihm nicht gewünſchet. ***)
*) beſonders, privatim.
**) Räuber.
***) Auch Micraelius gedenket dieſer holländiſchen Han¬
delsleute, a. a. D. V., S. 171, behauptet aber, die Urſache
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