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Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.

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in diesen schweren Kriegsläuften Geld gebrauche, und
wölle er, der Jesuit, Allens machen. Solches wäre auch
beschehen, und hätte die Kaiserliche Majestät nicht blos
meinen Adelsbrief renoviret, besondern auch die Ehren¬
erklärung S. f. G. des Herzogen confirmiret, so daß er
nunmehro männiglich Red und Antwort von wegen sei¬
ner Braut stehen könne, wie nachgehends von wegen sei¬
ner Frauen. Und als er nunmehro die Acta aus sei¬
nem Busen herfürzog und mir selbige in die Hand gab
sprach er: aber jetzunder muß Er mir auch einen Ge¬
fallen thun Ehre Abraham, nämblich mich morgen, wo
ich mit meiner Braut zu Gottes Tisch zu gehen ver¬
hoffe, mit seinem Töchterlein einmal für allemahlen ab¬
zukündigen, und nachgehends schon übermorgen zu trauen.
Sage Er nit Nein hiezu, denn mein Pfarrer, Ehre Phi¬
lippus
spricht, daß solches bei Adlichen in Pommern
nicht ungebräuchlich, wannenhero ich auch zum Montage
die Hochzeit in meiner Burg allbereits angesaget, als
wohin wir fahren wollen und wo ich auch mein Bei¬
lager zu halten gedenke. Gegen solches Ansuchen hätte
nun mancherlei zu moniren gehabt, insonderheit, daß er
zu Ehren der heiligen Dreieinigkeit sich wöllte dreimal
kündigen lassen, wie es der Brauch ist, und mit seiner
Hochzeit annoch warten, aber da ich meim Töchterlein
ansah, daß sie auch gern recht bald Hochzeit hätt, in¬
maßen sie seufzeln und so roth wie ein Scharlaken wurde,
kunnt ich es ihnen nicht abschlagen, sondern versprach
Allens, was sie wollten. Hierauf vermahnete sie Beide

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in dieſen ſchweren Kriegsläuften Geld gebrauche, und
wölle er, der Jeſuit, Allens machen. Solches wäre auch
beſchehen, und hätte die Kaiſerliche Majeſtät nicht blos
meinen Adelsbrief renoviret, beſondern auch die Ehren¬
erklärung S. f. G. des Herzogen confirmiret, ſo daß er
nunmehro männiglich Red und Antwort von wegen ſei¬
ner Braut ſtehen könne, wie nachgehends von wegen ſei¬
ner Frauen. Und als er nunmehro die Acta aus ſei¬
nem Buſen herfürzog und mir ſelbige in die Hand gab
ſprach er: aber jetzunder muß Er mir auch einen Ge¬
fallen thun Ehre Abraham, nämblich mich morgen, wo
ich mit meiner Braut zu Gottes Tiſch zu gehen ver¬
hoffe, mit ſeinem Töchterlein einmal für allemahlen ab¬
zukündigen, und nachgehends ſchon übermorgen zu trauen.
Sage Er nit Nein hiezu, denn mein Pfarrer, Ehre Phi¬
lippus
ſpricht, daß ſolches bei Adlichen in Pommern
nicht ungebräuchlich, wannenhero ich auch zum Montage
die Hochzeit in meiner Burg allbereits angeſaget, als
wohin wir fahren wollen und wo ich auch mein Bei¬
lager zu halten gedenke. Gegen ſolches Anſuchen hätte
nun mancherlei zu moniren gehabt, inſonderheit, daß er
zu Ehren der heiligen Dreieinigkeit ſich wöllte dreimal
kündigen laſſen, wie es der Brauch iſt, und mit ſeiner
Hochzeit annoch warten, aber da ich meim Töchterlein
anſah, daß ſie auch gern recht bald Hochzeit hätt, in¬
maßen ſie ſeufzeln und ſo roth wie ein Scharlaken wurde,
kunnt ich es ihnen nicht abſchlagen, ſondern verſprach
Allens, was ſie wollten. Hierauf vermahnete ſie Beide

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[289/0305] in dieſen ſchweren Kriegsläuften Geld gebrauche, und wölle er, der Jeſuit, Allens machen. Solches wäre auch beſchehen, und hätte die Kaiſerliche Majeſtät nicht blos meinen Adelsbrief renoviret, beſondern auch die Ehren¬ erklärung S. f. G. des Herzogen confirmiret, ſo daß er nunmehro männiglich Red und Antwort von wegen ſei¬ ner Braut ſtehen könne, wie nachgehends von wegen ſei¬ ner Frauen. Und als er nunmehro die Acta aus ſei¬ nem Buſen herfürzog und mir ſelbige in die Hand gab ſprach er: aber jetzunder muß Er mir auch einen Ge¬ fallen thun Ehre Abraham, nämblich mich morgen, wo ich mit meiner Braut zu Gottes Tiſch zu gehen ver¬ hoffe, mit ſeinem Töchterlein einmal für allemahlen ab¬ zukündigen, und nachgehends ſchon übermorgen zu trauen. Sage Er nit Nein hiezu, denn mein Pfarrer, Ehre Phi¬ lippus ſpricht, daß ſolches bei Adlichen in Pommern nicht ungebräuchlich, wannenhero ich auch zum Montage die Hochzeit in meiner Burg allbereits angeſaget, als wohin wir fahren wollen und wo ich auch mein Bei¬ lager zu halten gedenke. Gegen ſolches Anſuchen hätte nun mancherlei zu moniren gehabt, inſonderheit, daß er zu Ehren der heiligen Dreieinigkeit ſich wöllte dreimal kündigen laſſen, wie es der Brauch iſt, und mit ſeiner Hochzeit annoch warten, aber da ich meim Töchterlein anſah, daß ſie auch gern recht bald Hochzeit hätt, in¬ maßen ſie ſeufzeln und ſo roth wie ein Scharlaken wurde, kunnt ich es ihnen nicht abſchlagen, ſondern verſprach Allens, was ſie wollten. Hierauf vermahnete ſie Beide 19

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Zitationshilfe: Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meinhold_bernsteinhexe_1843/305>, abgerufen am 25.11.2024.