Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.aber hielt ich meine Hand dafür und weinete also hef¬ IESVS! Pater infelix! Ego cras non magis pallebo rogum aspe¬ *) Er ist sichtbar von einer weiblichen Hand geschrie¬
ben und wahrscheinlich die Originalhandschrift. Siegellack oder Wachs ist aber daran nicht zu bemerken, weshalb ich annehmen möchte, daß er offen überbracht wurde, was bei aber hielt ich meine Hand dafür und weinete alſo hef¬ IESVS! Pater infelix! Ego cras non magis pallebo rogum aspe¬ *) Er iſt ſichtbar von einer weiblichen Hand geſchrie¬
ben und wahrſcheinlich die Originalhandſchrift. Siegellack oder Wachs iſt aber daran nicht zu bemerken, weshalb ich annehmen möchte, daß er offen überbracht wurde, was bei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0244" n="228"/> aber hielt ich meine Hand dafür und weinete alſo hef¬<lb/> tiglich, daß der Amtshaubtmann in einem ſchweren Zorn<lb/> gerith, und fluchend mir befahl ihm zu ſagen, was ſie<lb/> geſchrieben. Verdollmetſchete ihm alſo den Brief, wel¬<lb/> chen ich anhero ſetze, damit man meine Thorheit und<lb/> meines Töchterleins Weisheit daraus erlerne. Es lau¬<lb/> tete aber derſelbe wie folget<note xml:id="note-0244" next="#note-0245" place="foot" n="*)">Er iſt ſichtbar von einer weiblichen Hand geſchrie¬<lb/> ben und wahrſcheinlich die Originalhandſchrift. Siegellack<lb/> oder Wachs iſt aber daran nicht zu bemerken, weshalb ich<lb/> annehmen möchte, daß er offen überbracht wurde, was bei</note>:</p> <floatingText rendition="#et"> <body> <div type="letter"> <p rendition="#c"> <hi rendition="#aq #g">IESVS!</hi> </p><lb/> <p rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Pater infelix!</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Ego cras non magis pallebo rogum aspe¬<lb/> ctura, et rogus non magis erubescet, me sus¬<lb/> cipiens, quam pallui et iterum erubescui, literas<lb/> tuas legens. Quid? et te pium patrem, pium<lb/> servum Domini, ita Satanas sollicitavit, ut com¬<lb/> munionem facias cum inimicis meis et non in¬<lb/> telligas: in tali vita esse mortem, et in tali morte<lb/> vitam? Scilicet si clementissimus Deus Mariae<lb/> Magdalenae aliisque ignovit, ignovit, quia re¬<lb/> sipiscerent ob carnis debilitatem, et non iterum<lb/> peccarent. Et ego peccarem cum quavis dete¬<lb/> statione carnis et non semel, sed iterum atque<lb/> iterum sine reversione usque ad mortem? Quo¬<lb/> modo clementissimus deus hoc sceleratissima<lb/></hi> </p> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [228/0244]
aber hielt ich meine Hand dafür und weinete alſo hef¬
tiglich, daß der Amtshaubtmann in einem ſchweren Zorn
gerith, und fluchend mir befahl ihm zu ſagen, was ſie
geſchrieben. Verdollmetſchete ihm alſo den Brief, wel¬
chen ich anhero ſetze, damit man meine Thorheit und
meines Töchterleins Weisheit daraus erlerne. Es lau¬
tete aber derſelbe wie folget *):
IESVS!
Pater infelix!
Ego cras non magis pallebo rogum aspe¬
ctura, et rogus non magis erubescet, me sus¬
cipiens, quam pallui et iterum erubescui, literas
tuas legens. Quid? et te pium patrem, pium
servum Domini, ita Satanas sollicitavit, ut com¬
munionem facias cum inimicis meis et non in¬
telligas: in tali vita esse mortem, et in tali morte
vitam? Scilicet si clementissimus Deus Mariae
Magdalenae aliisque ignovit, ignovit, quia re¬
sipiscerent ob carnis debilitatem, et non iterum
peccarent. Et ego peccarem cum quavis dete¬
statione carnis et non semel, sed iterum atque
iterum sine reversione usque ad mortem? Quo¬
modo clementissimus deus hoc sceleratissima
*) Er iſt ſichtbar von einer weiblichen Hand geſchrie¬
ben und wahrſcheinlich die Originalhandſchrift. Siegellack
oder Wachs iſt aber daran nicht zu bemerken, weshalb ich
annehmen möchte, daß er offen überbracht wurde, was bei
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