Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.Capitel 16. Wie die kleine Maria Paasschin vom Teufel übel Ehe ich weiters gehe, will ich zuvorab vermelden Nunmehro aber nahm meine Noth von Tage zu Tage Capitel 16. Wie die kleine Maria Paaſschin vom Teufel übel Ehe ich weiters gehe, will ich zuvorab vermelden Nunmehro aber nahm meine Noth von Tage zu Tage <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0132" n="116"/> </div> <div n="1"> <head><hi rendition="#g">Capitel</hi> 16.<lb/></head> <argument> <p rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Wie die kleine Maria Paaſschin vom Teufel übel<lb/> geplaget wird, und mir die ganze Gemein<lb/> abfällt.</hi> </p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><choice><sic><hi rendition="#in">E</hi>ehe</sic><corr><hi rendition="#in">E</hi>he</corr></choice> ich weiters gehe, will ich zuvorab vermelden<lb/> daß der durchläuchtigſte König <hi rendition="#aq">Gustavus Adol¬<lb/> phus</hi>, wie wir alsbald die Zeitung bekommen auf der<lb/> Swine an die 300 Krabaten niedergehauen, und dar¬<lb/> auf zu Schiff nacher Stettin gefahren iſt. Gott wölle<lb/> ihm ferner gnädig ſein. Amen.</p><lb/> <p>Nunmehro aber nahm meine Noth von Tage zu Tage<lb/> zu, angeſehen der Teufel bald ſo luſtig wurde, wie er<lb/> nie nicht geweſen. Gläubete ſchon, daß Gottes Ohren<lb/> auf unſer brünſtig Gebet gemerket hätten, aber es ge¬<lb/> fiele ihm, uns noch härter heimbzuſuchen. Denn etzliche<lb/> Tage nach der Ankunft des durchläuchtigſten Königs <hi rendition="#aq">G. A.</hi><lb/> kam das Geſchreie, daß meiner Tochter ihre kleine Päte<lb/> von dem leidigen Satan beſeſſen ſei und gar erbärm¬<lb/> lich auf ihrem Lager haushalte, ſo daß ſie Niemand nit<lb/> halten könne. Machte ſich mein Töchterlein alſogleich<lb/> auf nach ihrer kleinen Päte, kam aber alſobald weinend<lb/> zurücke: daß der alte Paaſsch ſie gar nit zu ihr gelaſ¬<lb/> ſen, ſondern ſie faſt hart angeſchnauzet und geſaget, ſie<lb/> ſölle ihm nie wieder in ſein Haus kommen, immaſſen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [116/0132]
Capitel 16.
Wie die kleine Maria Paaſschin vom Teufel übel
geplaget wird, und mir die ganze Gemein
abfällt.
Ehe ich weiters gehe, will ich zuvorab vermelden
daß der durchläuchtigſte König Gustavus Adol¬
phus, wie wir alsbald die Zeitung bekommen auf der
Swine an die 300 Krabaten niedergehauen, und dar¬
auf zu Schiff nacher Stettin gefahren iſt. Gott wölle
ihm ferner gnädig ſein. Amen.
Nunmehro aber nahm meine Noth von Tage zu Tage
zu, angeſehen der Teufel bald ſo luſtig wurde, wie er
nie nicht geweſen. Gläubete ſchon, daß Gottes Ohren
auf unſer brünſtig Gebet gemerket hätten, aber es ge¬
fiele ihm, uns noch härter heimbzuſuchen. Denn etzliche
Tage nach der Ankunft des durchläuchtigſten Königs G. A.
kam das Geſchreie, daß meiner Tochter ihre kleine Päte
von dem leidigen Satan beſeſſen ſei und gar erbärm¬
lich auf ihrem Lager haushalte, ſo daß ſie Niemand nit
halten könne. Machte ſich mein Töchterlein alſogleich
auf nach ihrer kleinen Päte, kam aber alſobald weinend
zurücke: daß der alte Paaſsch ſie gar nit zu ihr gelaſ¬
ſen, ſondern ſie faſt hart angeſchnauzet und geſaget, ſie
ſölle ihm nie wieder in ſein Haus kommen, immaſſen
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