Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.Das Düngerkapital und der Raubbau. finden, sondern durch Absorption in Wärme übergehen, und wirwerden uns richtiger ausdrücken, wenn wir in Folgendem von den mit einem Grundstück aneignungsfähigen Sonnenstrahlen, auf deren Menge wir nicht einzuwirken vermögen, sprechen, nicht blos vom Sonnenlichte, da die nicht zur chemischen Arbeit verwen- deten Strahlen auch in Betracht kommen. Die übrigen mit den Grundstücken aneignungsfähigen Bedin- Wir haben unter diesen noch übrigen Fruchtbarkeitsbedingungen, Letztere bezogen sich auf die Temperaturverhältnisse, denen die Die physikalische Beschaffenheit eines Grundstückes kann zwar Das Düngerkapital und der Raubbau. finden, ſondern durch Abſorption in Wärme übergehen, und wirwerden uns richtiger ausdrücken, wenn wir in Folgendem von den mit einem Grundſtück aneignungsfähigen Sonnenſtrahlen, auf deren Menge wir nicht einzuwirken vermögen, ſprechen, nicht blos vom Sonnenlichte, da die nicht zur chemiſchen Arbeit verwen- deten Strahlen auch in Betracht kommen. Die übrigen mit den Grundſtücken aneignungsfähigen Bedin- Wir haben unter dieſen noch übrigen Fruchtbarkeitsbedingungen, Letztere bezogen ſich auf die Temperaturverhältniſſe, denen die Die phyſikaliſche Beſchaffenheit eines Grundſtückes kann zwar <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0028" n="18"/><fw place="top" type="header">Das Düngerkapital und der Raubbau.</fw><lb/> finden, ſondern durch Abſorption in Wärme übergehen, und wir<lb/> werden uns richtiger ausdrücken, wenn wir in Folgendem von den<lb/> mit einem Grundſtück aneignungsfähigen <hi rendition="#g">Sonnenſtrahlen,</hi> auf<lb/> deren Menge wir nicht einzuwirken vermögen, ſprechen, nicht blos vom<lb/><hi rendition="#g">Sonnenlichte,</hi> da die nicht zur chemiſchen Arbeit verwen-<lb/> deten Strahlen auch in Betracht kommen.</p><lb/> <p>Die übrigen mit den Grundſtücken aneignungsfähigen Bedin-<lb/> gungen des Pflanzenwuchſes haben wir ſammt und ſonders einiger-<lb/> maßen in der Hand, und es iſt in vielen Fällen wirthſchaftlich aus-<lb/> führbar und rentabel, dieſelben zu vermehren oder abzuändern.<lb/> Dieſe Bedingungen können deßhalb Beſtandtheile der Produktions-<lb/> faktoren „Kapital“ und „Menſchenarbeit“ ſein, und diejenigen wirth-<lb/> ſchaftlichen Maßregeln, die den Zweck haben, dieſelben in einer für<lb/> die Pflanzenproduktion günſtigen Richtung abzuändern, werden Dün-<lb/> gung, Bodenbearbeitung, Melioration u. ſ. w. genannt.</p><lb/> <p>Wir haben unter dieſen noch übrigen Fruchtbarkeitsbedingungen,<lb/> die ein ſo überaus buntes Gemiſch darſtellen, zu unterſcheiden zwiſchen<lb/> zum Pflanzenwachsthum erforderlichen <hi rendition="#g">Stoffen</hi> und für daſſelbe<lb/> geeigneten <hi rendition="#g">Zuſtänden.</hi></p><lb/> <p>Letztere bezogen ſich auf die Temperaturverhältniſſe, denen die<lb/> Pflanze in und über der Ackererde ausgeſetzt iſt, dann auf Boden-<lb/> eigenſchaften, die die Zufuhr der Nährſtoffe reguliren, z. B. auf<lb/> Verhalten des Bodens zum Waſſer, deſſen Lockerheit, Abſorptions-<lb/> fähigkeit ꝛc., kurz Verhältniſſe, die man häufig in ihrer Com-<lb/> plicirtheit als „phyſikaliſche Beſchaffenheit“ der Ackererde zu-<lb/> ſammenfaßt.</p><lb/> <p>Die phyſikaliſche Beſchaffenheit eines Grundſtückes kann zwar<lb/> in mannichfacher, wenn auch nicht ganz beliebiger Weiſe durch die<lb/> Menſchenhand abgeändert werden. Es kann durch Aufbringen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0028]
Das Düngerkapital und der Raubbau.
finden, ſondern durch Abſorption in Wärme übergehen, und wir
werden uns richtiger ausdrücken, wenn wir in Folgendem von den
mit einem Grundſtück aneignungsfähigen Sonnenſtrahlen, auf
deren Menge wir nicht einzuwirken vermögen, ſprechen, nicht blos vom
Sonnenlichte, da die nicht zur chemiſchen Arbeit verwen-
deten Strahlen auch in Betracht kommen.
Die übrigen mit den Grundſtücken aneignungsfähigen Bedin-
gungen des Pflanzenwuchſes haben wir ſammt und ſonders einiger-
maßen in der Hand, und es iſt in vielen Fällen wirthſchaftlich aus-
führbar und rentabel, dieſelben zu vermehren oder abzuändern.
Dieſe Bedingungen können deßhalb Beſtandtheile der Produktions-
faktoren „Kapital“ und „Menſchenarbeit“ ſein, und diejenigen wirth-
ſchaftlichen Maßregeln, die den Zweck haben, dieſelben in einer für
die Pflanzenproduktion günſtigen Richtung abzuändern, werden Dün-
gung, Bodenbearbeitung, Melioration u. ſ. w. genannt.
Wir haben unter dieſen noch übrigen Fruchtbarkeitsbedingungen,
die ein ſo überaus buntes Gemiſch darſtellen, zu unterſcheiden zwiſchen
zum Pflanzenwachsthum erforderlichen Stoffen und für daſſelbe
geeigneten Zuſtänden.
Letztere bezogen ſich auf die Temperaturverhältniſſe, denen die
Pflanze in und über der Ackererde ausgeſetzt iſt, dann auf Boden-
eigenſchaften, die die Zufuhr der Nährſtoffe reguliren, z. B. auf
Verhalten des Bodens zum Waſſer, deſſen Lockerheit, Abſorptions-
fähigkeit ꝛc., kurz Verhältniſſe, die man häufig in ihrer Com-
plicirtheit als „phyſikaliſche Beſchaffenheit“ der Ackererde zu-
ſammenfaßt.
Die phyſikaliſche Beſchaffenheit eines Grundſtückes kann zwar
in mannichfacher, wenn auch nicht ganz beliebiger Weiſe durch die
Menſchenhand abgeändert werden. Es kann durch Aufbringen
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