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Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.

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Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums.
Werth haben, als ein ebensolches Feld, das jenen Zustand nur
auf einen Fuß Tiefe besitzt und wird sich in seiner Produktivität
wesentlich unterscheiden von zwei Feldern in letzterem Zustand,15) ob-
gleich in diesem genau dieselbe Menge von Stoffen, aus denen die
Pflanze ihren Leib aufbaut, enthalten ist und auch die Wärme-
und Feuchtigkeitsverhältnisse die gleichen sind. Der enorme in die
Augen springende Unterschied ist hier wesentlich bedingt durch die
verschiedenen in beiden Fällen zu Gebote stehenden Mengen Licht.
Doch ist dies Beispiel manches Einwurfs fähig, namentlich wegen
des verschieden großen und verschieden gestalteten Raums, der in bei-
den Fällen den Pflanzen zur Ausbildung ihrer ober- und unter-
irdischen Organe zur Verfügung steht, vielleicht auch wegen des
Unterschieds in den in einer gegebenen Zeit verfügbaren Mengen
atmosphärischer Nahrungsmittel. Jenes wird daher zweckmäßig er-
setzt dadurch, daß man zeigt, daß es unmöglich ist, auf irgend ein
Ackerfeld mit Erfolg ein zweites Stockwerk16) aufzusetzen, das aus
der nehmlichen Ackerkrume gebildet ist, eine Vorrichtung, die ohne
die geringste Aenderung in einer der übrigen Bedingungen des
Pflanzenwachsthums bewirken zu müssen, unfehlbar die für land-
wirthschaftliche Zwecke vollständige Entwerthung des unten gelegenen
Feldes zur Folge haben würde, einfach deßhalb, weil eine Vege-
tationsbedingung (das Licht) ausgeschlossen ist.

Durch diese Betrachtung wird offenbar der Antheil des zur
Pflanzenproduktion unentbehrlichen Lichts an dem Werth der bau-
fähigen Grundstücke anschaulich gemacht.



15) Siehe Roscher, a. a. O. p. 58 u. J. S. Mill. Principles etc.
I. Ch.
12.
16) Ein Gedanke, auf den man allerdings wegen der Kostspieligkeit
eines solchen Unternehmens nur bei einer fast undenkbaren Jntensität des
Feldbaus gelangen könnte.

Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums.
Werth haben, als ein ebenſolches Feld, das jenen Zuſtand nur
auf einen Fuß Tiefe beſitzt und wird ſich in ſeiner Produktivität
weſentlich unterſcheiden von zwei Feldern in letzterem Zuſtand,15) ob-
gleich in dieſem genau dieſelbe Menge von Stoffen, aus denen die
Pflanze ihren Leib aufbaut, enthalten iſt und auch die Wärme-
und Feuchtigkeitsverhältniſſe die gleichen ſind. Der enorme in die
Augen ſpringende Unterſchied iſt hier weſentlich bedingt durch die
verſchiedenen in beiden Fällen zu Gebote ſtehenden Mengen Licht.
Doch iſt dies Beiſpiel manches Einwurfs fähig, namentlich wegen
des verſchieden großen und verſchieden geſtalteten Raums, der in bei-
den Fällen den Pflanzen zur Ausbildung ihrer ober- und unter-
irdiſchen Organe zur Verfügung ſteht, vielleicht auch wegen des
Unterſchieds in den in einer gegebenen Zeit verfügbaren Mengen
atmoſphäriſcher Nahrungsmittel. Jenes wird daher zweckmäßig er-
ſetzt dadurch, daß man zeigt, daß es unmöglich iſt, auf irgend ein
Ackerfeld mit Erfolg ein zweites Stockwerk16) aufzuſetzen, das aus
der nehmlichen Ackerkrume gebildet iſt, eine Vorrichtung, die ohne
die geringſte Aenderung in einer der übrigen Bedingungen des
Pflanzenwachsthums bewirken zu müſſen, unfehlbar die für land-
wirthſchaftliche Zwecke vollſtändige Entwerthung des unten gelegenen
Feldes zur Folge haben würde, einfach deßhalb, weil eine Vege-
tationsbedingung (das Licht) ausgeſchloſſen iſt.

Durch dieſe Betrachtung wird offenbar der Antheil des zur
Pflanzenproduktion unentbehrlichen Lichts an dem Werth der bau-
fähigen Grundſtücke anſchaulich gemacht.



15) Siehe Roſcher, a. a. O. p. 58 u. J. S. Mill. Principles etc.
I. Ch.
12.
16) Ein Gedanke, auf den man allerdings wegen der Koſtſpieligkeit
eines ſolchen Unternehmens nur bei einer faſt undenkbaren Jntenſität des
Feldbaus gelangen könnte.
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[11/0021] Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums. Werth haben, als ein ebenſolches Feld, das jenen Zuſtand nur auf einen Fuß Tiefe beſitzt und wird ſich in ſeiner Produktivität weſentlich unterſcheiden von zwei Feldern in letzterem Zuſtand, 15) ob- gleich in dieſem genau dieſelbe Menge von Stoffen, aus denen die Pflanze ihren Leib aufbaut, enthalten iſt und auch die Wärme- und Feuchtigkeitsverhältniſſe die gleichen ſind. Der enorme in die Augen ſpringende Unterſchied iſt hier weſentlich bedingt durch die verſchiedenen in beiden Fällen zu Gebote ſtehenden Mengen Licht. Doch iſt dies Beiſpiel manches Einwurfs fähig, namentlich wegen des verſchieden großen und verſchieden geſtalteten Raums, der in bei- den Fällen den Pflanzen zur Ausbildung ihrer ober- und unter- irdiſchen Organe zur Verfügung ſteht, vielleicht auch wegen des Unterſchieds in den in einer gegebenen Zeit verfügbaren Mengen atmoſphäriſcher Nahrungsmittel. Jenes wird daher zweckmäßig er- ſetzt dadurch, daß man zeigt, daß es unmöglich iſt, auf irgend ein Ackerfeld mit Erfolg ein zweites Stockwerk 16) aufzuſetzen, das aus der nehmlichen Ackerkrume gebildet iſt, eine Vorrichtung, die ohne die geringſte Aenderung in einer der übrigen Bedingungen des Pflanzenwachsthums bewirken zu müſſen, unfehlbar die für land- wirthſchaftliche Zwecke vollſtändige Entwerthung des unten gelegenen Feldes zur Folge haben würde, einfach deßhalb, weil eine Vege- tationsbedingung (das Licht) ausgeſchloſſen iſt. Durch dieſe Betrachtung wird offenbar der Antheil des zur Pflanzenproduktion unentbehrlichen Lichts an dem Werth der bau- fähigen Grundſtücke anſchaulich gemacht. 15) Siehe Roſcher, a. a. O. p. 58 u. J. S. Mill. Principles etc. I. Ch. 12. 16) Ein Gedanke, auf den man allerdings wegen der Koſtſpieligkeit eines ſolchen Unternehmens nur bei einer faſt undenkbaren Jntenſität des Feldbaus gelangen könnte.

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Zitationshilfe: Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_duengerkapital_1869/21>, abgerufen am 24.11.2024.