so kann man irgend eine Relation für sie annehmen, wodurch die Gleichung Z' = o, nachdem statt y, p, q die gefundenen Ausdrücke substituirt worden sind, in zwey einzelne Gleichungen zerfällt wird, die sich besser, als die durch y und x ausgedrückte, be- handeln lassen.
VIII. Dies sind ohngefähr die vorzüglichsten Kunstgriffe, vermittelst deren man es versuchen kann, eine vorgegebene Differenzialgleichung vom zweyten Grade zu integriren. In besondern Fäl- len bieten sich zwar, wenn man darüber nachden- ken will, auch wohl noch andere Kunstgriffe und Substitutionen dar, aber diese sind denn oft auch nur auf diese Fälle beschränkt, und daher zu spe- ciell, um in einem Lehrbegriffe der Integralrech- nung aufgenommen werden zu können. Wenn gleich die bisher vorgetragenen sich auch nur auf spe- eielle Fälle beziehen, so haben sie doch einigen Cha- racter der Allgemeinheit, und was sich durch sie nicht bewerkstelligen läßt, wird selten auf einem andern Wege glücken. Ich will nun das bishe- rige durch einige Beyspiele erläutern.
§. 216. Beyspiele.
Beysp. für FallI. (§. 215.).
Es
Integralrechnung.
ſo kann man irgend eine Relation fuͤr ſie annehmen, wodurch die Gleichung Z' = o, nachdem ſtatt y, p, q die gefundenen Ausdruͤcke ſubſtituirt worden ſind, in zwey einzelne Gleichungen zerfaͤllt wird, die ſich beſſer, als die durch y und x ausgedruͤckte, be- handeln laſſen.
VIII. Dies ſind ohngefaͤhr die vorzuͤglichſten Kunſtgriffe, vermittelſt deren man es verſuchen kann, eine vorgegebene Differenzialgleichung vom zweyten Grade zu integriren. In beſondern Faͤl- len bieten ſich zwar, wenn man daruͤber nachden- ken will, auch wohl noch andere Kunſtgriffe und Subſtitutionen dar, aber dieſe ſind denn oft auch nur auf dieſe Faͤlle beſchraͤnkt, und daher zu ſpe- ciell, um in einem Lehrbegriffe der Integralrech- nung aufgenommen werden zu koͤnnen. Wenn gleich die bisher vorgetragenen ſich auch nur auf ſpe- eielle Faͤlle beziehen, ſo haben ſie doch einigen Cha- racter der Allgemeinheit, und was ſich durch ſie nicht bewerkſtelligen laͤßt, wird ſelten auf einem andern Wege gluͤcken. Ich will nun das bishe- rige durch einige Beyſpiele erlaͤutern.
§. 216. Beyſpiele.
Beyſp. fuͤr FallI. (§. 215.).
Es
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Integralrechnung.
ſo kann man irgend eine Relation fuͤr ſie annehmen,
wodurch die Gleichung Z' = o, nachdem ſtatt y, p,
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in zwey einzelne Gleichungen zerfaͤllt wird, die ſich
beſſer, als die durch y und x ausgedruͤckte, be-
handeln laſſen.
VIII. Dies ſind ohngefaͤhr die vorzuͤglichſten
Kunſtgriffe, vermittelſt deren man es verſuchen
kann, eine vorgegebene Differenzialgleichung vom
zweyten Grade zu integriren. In beſondern Faͤl-
len bieten ſich zwar, wenn man daruͤber nachden-
ken will, auch wohl noch andere Kunſtgriffe und
Subſtitutionen dar, aber dieſe ſind denn oft auch
nur auf dieſe Faͤlle beſchraͤnkt, und daher zu ſpe-
ciell, um in einem Lehrbegriffe der Integralrech-
nung aufgenommen werden zu koͤnnen. Wenn
gleich die bisher vorgetragenen ſich auch nur auf ſpe-
eielle Faͤlle beziehen, ſo haben ſie doch einigen Cha-
racter der Allgemeinheit, und was ſich durch ſie
nicht bewerkſtelligen laͤßt, wird ſelten auf einem
andern Wege gluͤcken. Ich will nun das bishe-
rige durch einige Beyſpiele erlaͤutern.
§. 216.
Beyſpiele.
Beyſp. fuͤr Fall I. (§. 215.).
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Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 2. Göttingen, 1818, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818/357>, abgerufen am 22.11.2024.
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