Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 2. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweyter Theil. Sechstes Kapitel.

II. Muß der Functionalausdruck U nie aus
dem wahren Integralausdruck Z + C entstehen
können, welchen Werth man auch der Constante C
ertheilen mag, d. h. jener Ausdruck U muß we-
sentlich
von Z + C unterschieden seyn.

10. Man setze, aus einer solchen besondern
Gleichung wie U = o, folge durch Differenziation
d y = v d x. Heißt nun die vorgegebene Differen-
zialgleichung W = o oder d y = p d x (1) so folgt
aus (9. I), daß für U = o die Gleichung d y =
p d x
sich in d y = v d x verwandeln muß, wenn
U = o der Differenzialgleichung W = o ein Ge-
nüge leisten soll.

11. In so fern aber nun U = o und Z + C
= o
zwey wesentlich verschiedene Functional-
gleichungen seyn müssen (9. II.) so können in den
daraus entspringenden Differenzialgleichungen d y =
v d x
und d y = p d x, die Functionen p und v
zwar nicht einerlei seyn, aber p muß sich doch in
v verwandeln können, so bald man U = o setzt (10).

So war z. B. in (5.)
[Formel 1] Und in (6) v = -- [Formel 2]

p
Zweyter Theil. Sechstes Kapitel.

II. Muß der Functionalausdruck U nie aus
dem wahren Integralausdruck Z + C entſtehen
koͤnnen, welchen Werth man auch der Conſtante C
ertheilen mag, d. h. jener Ausdruck U muß we-
ſentlich
von Z + C unterſchieden ſeyn.

10. Man ſetze, aus einer ſolchen beſondern
Gleichung wie U = o, folge durch Differenziation
d y = v d x. Heißt nun die vorgegebene Differen-
zialgleichung W = o oder d y = p d x (1) ſo folgt
aus (9. I), daß fuͤr U = o die Gleichung d y =
p d x
ſich in d y = v d x verwandeln muß, wenn
U = o der Differenzialgleichung W = o ein Ge-
nuͤge leiſten ſoll.

11. In ſo fern aber nun U = o und Z + C
= o
zwey weſentlich verſchiedene Functional-
gleichungen ſeyn muͤſſen (9. II.) ſo koͤnnen in den
daraus entſpringenden Differenzialgleichungen d y =
v d x
und d y = p d x, die Functionen p und v
zwar nicht einerlei ſeyn, aber p muß ſich doch in
v verwandeln koͤnnen, ſo bald man U = o ſetzt (10).

So war z. B. in (5.)
[Formel 1] Und in (6) v = — [Formel 2]

p
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0244" n="228"/>
              <fw place="top" type="header">Zweyter Theil. Sechstes Kapitel.</fw><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Muß der Functionalausdruck <hi rendition="#aq">U</hi> nie aus<lb/>
dem wahren Integralausdruck <hi rendition="#aq">Z + C</hi> ent&#x017F;tehen<lb/>
ko&#x0364;nnen, welchen Werth man auch der Con&#x017F;tante <hi rendition="#aq">C</hi><lb/>
ertheilen mag, d. h. jener Ausdruck <hi rendition="#aq">U</hi> muß <hi rendition="#g">we-<lb/>
&#x017F;entlich</hi> von <hi rendition="#aq">Z + C</hi> unter&#x017F;chieden &#x017F;eyn.</p><lb/>
              <p>10. Man &#x017F;etze, aus einer &#x017F;olchen be&#x017F;ondern<lb/>
Gleichung wie <hi rendition="#aq">U = o</hi>, folge durch Differenziation<lb/><hi rendition="#aq">d y = v d x.</hi> Heißt nun die vorgegebene Differen-<lb/>
zialgleichung <hi rendition="#aq">W = o</hi> oder <hi rendition="#aq">d y = p d x</hi> (1) &#x017F;o folgt<lb/>
aus (9. <hi rendition="#aq">I</hi>), daß fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">U = o</hi> die Gleichung <hi rendition="#aq">d y =<lb/>
p d x</hi> &#x017F;ich in <hi rendition="#aq">d y = v d x</hi> verwandeln muß, wenn<lb/><hi rendition="#aq">U = o</hi> der Differenzialgleichung <hi rendition="#aq">W = o</hi> ein Ge-<lb/>
nu&#x0364;ge lei&#x017F;ten &#x017F;oll.</p><lb/>
              <p>11. In &#x017F;o fern aber nun <hi rendition="#aq">U = o</hi> und <hi rendition="#aq">Z + C<lb/>
= o</hi> zwey <hi rendition="#g">we&#x017F;entlich ver&#x017F;chiedene</hi> Functional-<lb/>
gleichungen &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en (9. <hi rendition="#aq">II.</hi>) &#x017F;o ko&#x0364;nnen in den<lb/>
daraus ent&#x017F;pringenden Differenzialgleichungen <hi rendition="#aq">d y =<lb/>
v d x</hi> und <hi rendition="#aq">d y = p d x</hi>, die Functionen <hi rendition="#aq">p</hi> und <hi rendition="#aq">v</hi><lb/>
zwar nicht einerlei &#x017F;eyn, aber <hi rendition="#aq">p</hi> muß &#x017F;ich doch in<lb/><hi rendition="#aq">v</hi> verwandeln ko&#x0364;nnen, &#x017F;o bald man <hi rendition="#aq">U = o</hi> &#x017F;etzt (10).</p><lb/>
              <p>So war z. B. in (5.)<lb/><hi rendition="#et"><formula/></hi> Und in (6) <hi rendition="#aq">v</hi> = &#x2014; <formula/><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">p</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0244] Zweyter Theil. Sechstes Kapitel. II. Muß der Functionalausdruck U nie aus dem wahren Integralausdruck Z + C entſtehen koͤnnen, welchen Werth man auch der Conſtante C ertheilen mag, d. h. jener Ausdruck U muß we- ſentlich von Z + C unterſchieden ſeyn. 10. Man ſetze, aus einer ſolchen beſondern Gleichung wie U = o, folge durch Differenziation d y = v d x. Heißt nun die vorgegebene Differen- zialgleichung W = o oder d y = p d x (1) ſo folgt aus (9. I), daß fuͤr U = o die Gleichung d y = p d x ſich in d y = v d x verwandeln muß, wenn U = o der Differenzialgleichung W = o ein Ge- nuͤge leiſten ſoll. 11. In ſo fern aber nun U = o und Z + C = o zwey weſentlich verſchiedene Functional- gleichungen ſeyn muͤſſen (9. II.) ſo koͤnnen in den daraus entſpringenden Differenzialgleichungen d y = v d x und d y = p d x, die Functionen p und v zwar nicht einerlei ſeyn, aber p muß ſich doch in v verwandeln koͤnnen, ſo bald man U = o ſetzt (10). So war z. B. in (5.) [FORMEL] Und in (6) v = — [FORMEL] p

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818/244
Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 2. Göttingen, 1818, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818/244>, abgerufen am 22.11.2024.