Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite
Differenzialrechnung.

5. Nun nenne man der Kürze halber z d ps
= d u; also
d y = d z sinps + d u cos ps
d x = d z cos ps -- d u sin ps

so erhält man durch Differenziation
d d y = d2z sin ps + d z d ps cos ps -- d u d ps sin ps + d2u cos ps
d d x = d2 z cos ps -- d z d ps sin ps -- d u d ps cos ps -- d2u sin ps

6. Aus diesen in (5) gefundenen Ausdrücken
wird durch eine leichte Multiplikation, und wieder
mit Zuziehung des Satzes sin ps2 + cos ps2 = 1,
der Werth des Nenners von r (§. 100. Zus. II.)
d. h. d y d d x - d x d d y = d u d d z - d z d d u -
d z2 d
ps - d u2 d ps. Oder z d ps statt d u und z d d ps
+ d ps d z statt d d u gesetzt, d y d d x - d x d d y =
z d
ps d d z -- z d z d d ps -- 2 d z2 d ps -- z2 d ps3,
welches sich wegen ps = b -- ph, oder wegen d ps
= -- d ph und d d ps = -- d d ph in 2 d z2 d ph +
z d z d d ph + z2 d ph3 -- z d ph d d z verwandelt.

7. Dies giebt denn endlich den Krümmungs-
Halbmesser
[Formel 1] woraus sich wieder verschiedene Ausdrücke für r her-
leiten lassen, je nachdem man dieses oder jenes Dif-
ferenzial unveränderlich setzt.


Bey-
Y 5
Differenzialrechnung.

5. Nun nenne man der Kuͤrze halber z d ψ
= d u; alſo
d y = d z ſinψ + d u coſ ψ
d x = d z coſ ψd u ſin ψ

ſo erhaͤlt man durch Differenziation
d d y = d2z ſin ψ + d z d ψ coſ ψd u d ψ ſin ψ + d2u coſ ψ
d d x = d2 z coſ ψd z d ψ ſin ψd u d ψ coſ ψd2u ſin ψ

6. Aus dieſen in (5) gefundenen Ausdruͤcken
wird durch eine leichte Multiplikation, und wieder
mit Zuziehung des Satzes ſin ψ2 + coſ ψ2 = 1,
der Werth des Nenners von ρ (§. 100. Zuſ. II.)
d. h. d y d d x – d x d d y = d u d d z – d z d d u –
d z2 d
ψd u2 d ψ. Oder z d ψ ſtatt d u und z d d ψ
+ d ψ d z ſtatt d d u geſetzt, d y d d x – d x d d y =
z d
ψ d d z — z d z d d ψ — 2 d z2 d ψz2 d ψ3,
welches ſich wegen ψ = βφ, oder wegen d ψ
= — d φ und d d ψ = — d d φ in 2 d z2 d φ +
z d z d d φ + z2 d φ3z d φ d d z verwandelt.

7. Dies giebt denn endlich den Kruͤmmungs-
Halbmeſſer
[Formel 1] woraus ſich wieder verſchiedene Ausdruͤcke fuͤr ρ her-
leiten laſſen, je nachdem man dieſes oder jenes Dif-
ferenzial unveraͤnderlich ſetzt.


Bey-
Y 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0363" n="345"/>
              <fw place="top" type="header">Differenzialrechnung.</fw><lb/>
              <p>5. Nun nenne man der Ku&#x0364;rze halber <hi rendition="#aq">z d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi><lb/>
= <hi rendition="#aq">d u;</hi> al&#x017F;o<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">d y = d z &#x017F;in</hi><hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> + <hi rendition="#aq">d u co&#x017F;</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi><lb/><hi rendition="#aq">d x = d z co&#x017F;</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x2014; <hi rendition="#aq">d u &#x017F;in</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi></hi><lb/>
&#x017F;o erha&#x0364;lt man durch Differenziation<lb/><hi rendition="#aq">d d y = d<hi rendition="#sup">2</hi>z &#x017F;in</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> + <hi rendition="#aq">d z d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> <hi rendition="#aq">co&#x017F;</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x2014; <hi rendition="#aq">d u d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;in</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> + <hi rendition="#aq">d<hi rendition="#sup">2</hi>u co&#x017F;</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi><lb/><hi rendition="#aq">d d x = d<hi rendition="#sup">2</hi> z co&#x017F;</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x2014; <hi rendition="#aq">d z d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;in</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x2014; <hi rendition="#aq">d u d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> <hi rendition="#aq">co&#x017F;</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x2014; <hi rendition="#aq">d<hi rendition="#sup">2</hi>u &#x017F;in</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi></p><lb/>
              <p>6. Aus die&#x017F;en in (5) gefundenen Ausdru&#x0364;cken<lb/>
wird durch eine leichte Multiplikation, und wieder<lb/>
mit Zuziehung des Satzes <hi rendition="#aq">&#x017F;in</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi><hi rendition="#sup">2</hi> + <hi rendition="#aq">co&#x017F;</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi><hi rendition="#sup">2</hi> = 1,<lb/>
der Werth des Nenners von <hi rendition="#i">&#x03C1;</hi> (§. 100. Zu&#x017F;. <hi rendition="#aq">II.</hi>)<lb/>
d. h. <hi rendition="#aq">d y d d x &#x2013; d x d d y = d u d d z &#x2013; d z d d u &#x2013;<lb/>
d z<hi rendition="#sup">2</hi> d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x2013; <hi rendition="#aq">d u<hi rendition="#sup">2</hi> d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi>. Oder <hi rendition="#aq">z d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">d u</hi> und <hi rendition="#aq">z d d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi><lb/>
+ <hi rendition="#aq">d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> <hi rendition="#aq">d z</hi> &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">d d u</hi> ge&#x017F;etzt, <hi rendition="#aq">d y d d x &#x2013; d x d d y =<lb/>
z d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> <hi rendition="#aq">d d z &#x2014; z d z d d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x2014; 2 <hi rendition="#aq">d z<hi rendition="#sup">2</hi> d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> &#x2014; <hi rendition="#aq">z<hi rendition="#sup">2</hi> d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi><hi rendition="#sup">3</hi>,<lb/>
welches &#x017F;ich wegen <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> = <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03C6;</hi>, oder wegen <hi rendition="#aq">d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi><lb/>
= &#x2014; <hi rendition="#aq">d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C6;</hi> und <hi rendition="#aq">d d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C8;</hi> = &#x2014; <hi rendition="#aq">d d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C6;</hi> in 2 <hi rendition="#aq">d z<hi rendition="#sup">2</hi> d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C6;</hi> +<lb/><hi rendition="#aq">z d z d d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C6;</hi> + <hi rendition="#aq">z<hi rendition="#sup">2</hi> d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C6;</hi><hi rendition="#sup">3</hi> &#x2014; <hi rendition="#aq">z d</hi> <hi rendition="#i">&#x03C6;</hi> <hi rendition="#aq">d d z</hi> verwandelt.</p><lb/>
              <p>7. Dies giebt denn endlich den Kru&#x0364;mmungs-<lb/>
Halbme&#x017F;&#x017F;er<lb/><formula/> woraus &#x017F;ich wieder ver&#x017F;chiedene Ausdru&#x0364;cke fu&#x0364;r <hi rendition="#i">&#x03C1;</hi> her-<lb/>
leiten la&#x017F;&#x017F;en, je nachdem man die&#x017F;es oder jenes Dif-<lb/>
ferenzial unvera&#x0364;nderlich &#x017F;etzt.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">Y 5</fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#g">Bey-</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[345/0363] Differenzialrechnung. 5. Nun nenne man der Kuͤrze halber z d ψ = d u; alſo d y = d z ſinψ + d u coſ ψ d x = d z coſ ψ — d u ſin ψ ſo erhaͤlt man durch Differenziation d d y = d2z ſin ψ + d z d ψ coſ ψ — d u d ψ ſin ψ + d2u coſ ψ d d x = d2 z coſ ψ — d z d ψ ſin ψ — d u d ψ coſ ψ — d2u ſin ψ 6. Aus dieſen in (5) gefundenen Ausdruͤcken wird durch eine leichte Multiplikation, und wieder mit Zuziehung des Satzes ſin ψ2 + coſ ψ2 = 1, der Werth des Nenners von ρ (§. 100. Zuſ. II.) d. h. d y d d x – d x d d y = d u d d z – d z d d u – d z2 d ψ – d u2 d ψ. Oder z d ψ ſtatt d u und z d d ψ + d ψ d z ſtatt d d u geſetzt, d y d d x – d x d d y = z d ψ d d z — z d z d d ψ — 2 d z2 d ψ — z2 d ψ3, welches ſich wegen ψ = β — φ, oder wegen d ψ = — d φ und d d ψ = — d d φ in 2 d z2 d φ + z d z d d φ + z2 d φ3 — z d φ d d z verwandelt. 7. Dies giebt denn endlich den Kruͤmmungs- Halbmeſſer [FORMEL] woraus ſich wieder verſchiedene Ausdruͤcke fuͤr ρ her- leiten laſſen, je nachdem man dieſes oder jenes Dif- ferenzial unveraͤnderlich ſetzt. Bey- Y 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/363
Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/363>, abgerufen am 27.11.2024.