Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Theil. Erstes Kapitel.
so oft man nun eine von den 3 Größen constant
betrachten würde, würde sich die Differenzialglei-
chung um ein Glied vermindern, und z. B. in
d Z = P d x + Q d y verwandeln, wenn z con-
stant also d z = o wäre, oder in d Z = Q d y
+ R d z
, wenn x constant also d x = o wäre,
oder in d Z = P d x + R d z, wenn y constant
mithin d y = o wäre. Auf jede dieser drey beson-
dern Gleichungen läßt sich der Satz §. 60. anwen-
den, daher erhält man, wenn P d x + Q d y
+ R d z
, das wirkliche Differenzial einer Funktion
von 3 veränderlichen Größen ist, allemahl
I) [Formel 1]
II) [Formel 2]
III) [Formel 3] .

Würden bey einem vorgegebenen Differenzial wie
P d x + Q d y + R d z, nicht diese 3 Bedin-
gungsgleichungen statt finden, so könnte das vorge-
gebene Differenzial kein wirkliches von 3 veränder-
lichen Größen seyn, oder es würde sich keine Funk-
tion Z von x, y, z angeben lassen, deren Differen-
zial d Z = P d x + Q d y + R d z seyn würde,

wie

Erſter Theil. Erſtes Kapitel.
ſo oft man nun eine von den 3 Groͤßen conſtant
betrachten wuͤrde, wuͤrde ſich die Differenzialglei-
chung um ein Glied vermindern, und z. B. in
d Z = P d x + Q d y verwandeln, wenn z con-
ſtant alſo d z = o waͤre, oder in d Z = Q d y
+ R d z
, wenn x conſtant alſo d x = o waͤre,
oder in d Z = P d x + R d z, wenn y conſtant
mithin d y = o waͤre. Auf jede dieſer drey beſon-
dern Gleichungen laͤßt ſich der Satz §. 60. anwen-
den, daher erhaͤlt man, wenn P d x + Q d y
+ R d z
, das wirkliche Differenzial einer Funktion
von 3 veraͤnderlichen Groͤßen iſt, allemahl
I) [Formel 1]
II) [Formel 2]
III) [Formel 3] .

Wuͤrden bey einem vorgegebenen Differenzial wie
P d x + Q d y + R d z, nicht dieſe 3 Bedin-
gungsgleichungen ſtatt finden, ſo koͤnnte das vorge-
gebene Differenzial kein wirkliches von 3 veraͤnder-
lichen Groͤßen ſeyn, oder es wuͤrde ſich keine Funk-
tion Z von x, y, z angeben laſſen, deren Differen-
zial d Z = P d x + Q d y + R d z ſeyn wuͤrde,

wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0188" n="170"/><fw place="top" type="header">Er&#x017F;ter Theil. Er&#x017F;tes Kapitel.</fw><lb/>
&#x017F;o oft man nun eine von den 3 Gro&#x0364;ßen con&#x017F;tant<lb/>
betrachten wu&#x0364;rde, wu&#x0364;rde &#x017F;ich die Differenzialglei-<lb/>
chung um ein Glied vermindern, und z. B. in<lb/><hi rendition="#aq">d Z = P d x + Q d y</hi> verwandeln, wenn <hi rendition="#aq">z</hi> con-<lb/>
&#x017F;tant al&#x017F;o <hi rendition="#aq">d z = o</hi> wa&#x0364;re, oder in <hi rendition="#aq">d Z = Q d y<lb/>
+ R d z</hi>, wenn <hi rendition="#aq">x</hi> con&#x017F;tant al&#x017F;o <hi rendition="#aq">d x = o</hi> wa&#x0364;re,<lb/>
oder in <hi rendition="#aq">d Z = P d x + R d z</hi>, wenn <hi rendition="#aq">y</hi> con&#x017F;tant<lb/>
mithin <hi rendition="#aq">d y = o</hi> wa&#x0364;re. Auf jede die&#x017F;er drey be&#x017F;on-<lb/>
dern Gleichungen la&#x0364;ßt &#x017F;ich der Satz §. 60. anwen-<lb/>
den, daher erha&#x0364;lt man, wenn <hi rendition="#aq">P d x + Q d y<lb/>
+ R d z</hi>, das wirkliche Differenzial einer Funktion<lb/>
von 3 vera&#x0364;nderlichen Gro&#x0364;ßen i&#x017F;t, allemahl<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">I</hi>) <formula/><lb/><hi rendition="#aq">II</hi>) <formula/><lb/><hi rendition="#aq">III</hi>) <formula/>.</hi><lb/>
Wu&#x0364;rden bey einem vorgegebenen Differenzial wie<lb/><hi rendition="#aq">P d x + Q d y + R d z</hi>, nicht die&#x017F;e 3 Bedin-<lb/>
gungsgleichungen &#x017F;tatt finden, &#x017F;o ko&#x0364;nnte das vorge-<lb/>
gebene Differenzial kein wirkliches von 3 vera&#x0364;nder-<lb/>
lichen Gro&#x0364;ßen &#x017F;eyn, oder es wu&#x0364;rde &#x017F;ich keine Funk-<lb/>
tion <hi rendition="#aq">Z</hi> von <hi rendition="#aq">x</hi>, <hi rendition="#aq">y</hi>, <hi rendition="#aq">z</hi> angeben la&#x017F;&#x017F;en, deren Differen-<lb/>
zial <hi rendition="#aq">d Z = P d x + Q d y + R d z</hi> &#x017F;eyn wu&#x0364;rde,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[170/0188] Erſter Theil. Erſtes Kapitel. ſo oft man nun eine von den 3 Groͤßen conſtant betrachten wuͤrde, wuͤrde ſich die Differenzialglei- chung um ein Glied vermindern, und z. B. in d Z = P d x + Q d y verwandeln, wenn z con- ſtant alſo d z = o waͤre, oder in d Z = Q d y + R d z, wenn x conſtant alſo d x = o waͤre, oder in d Z = P d x + R d z, wenn y conſtant mithin d y = o waͤre. Auf jede dieſer drey beſon- dern Gleichungen laͤßt ſich der Satz §. 60. anwen- den, daher erhaͤlt man, wenn P d x + Q d y + R d z, das wirkliche Differenzial einer Funktion von 3 veraͤnderlichen Groͤßen iſt, allemahl I) [FORMEL] II) [FORMEL] III) [FORMEL]. Wuͤrden bey einem vorgegebenen Differenzial wie P d x + Q d y + R d z, nicht dieſe 3 Bedin- gungsgleichungen ſtatt finden, ſo koͤnnte das vorge- gebene Differenzial kein wirkliches von 3 veraͤnder- lichen Groͤßen ſeyn, oder es wuͤrde ſich keine Funk- tion Z von x, y, z angeben laſſen, deren Differen- zial d Z = P d x + Q d y + R d z ſeyn wuͤrde, wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/188
Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/188>, abgerufen am 18.12.2024.