IV. Setzte man also z. B. wie (§. 51. II) das Differenzial von x2 constant, also
[Formel 1]
, so hätte man
[Formel 2]
also einer bestimmten Funktion von x gleich, weil y, p, q Funktionen von x sind. Aber für jede andere Funktion von y würde freylich dieser Ausdruck auch einen anderen Werth erhalten.
V. Würde dagegen das Differenzial y d x con- stant gesetzt, so ist, wenn man differenziirt, y d d x + d x d y = o. Also y d d x + p d x2 = o, d. h.
[Formel 3]
. Mithin jetzt
[Formel 4]
. Wieder einer bestimmten Funktion von x gleich, und so in andern Fällen.
§. 54.
I. In manchen Fällen braucht man gar kein Differenzial als unveränderlich anzunehmen, so daß also die zweyte Bedingung in (§. 53. I) ganz weg- fallen kann, und dennoch erhält der Differenzial- ausdruck einen bestimmten Werth. Dies ist z. B.
der
Erſter Theil. Erſtes Kapitel.
IV. Setzte man alſo z. B. wie (§. 51. II) das Differenzial von x2 conſtant, alſo
[Formel 1]
, ſo haͤtte man
[Formel 2]
alſo einer beſtimmten Funktion von x gleich, weil y, p, q Funktionen von x ſind. Aber fuͤr jede andere Funktion von y wuͤrde freylich dieſer Ausdruck auch einen anderen Werth erhalten.
V. Wuͤrde dagegen das Differenzial y d x con- ſtant geſetzt, ſo iſt, wenn man differenziirt, y d d x + d x d y = o. Alſo y d d x + p d x2 = o, d. h.
[Formel 3]
. Mithin jetzt
[Formel 4]
. Wieder einer beſtimmten Funktion von x gleich, und ſo in andern Faͤllen.
§. 54.
I. In manchen Faͤllen braucht man gar kein Differenzial als unveraͤnderlich anzunehmen, ſo daß alſo die zweyte Bedingung in (§. 53. I) ganz weg- fallen kann, und dennoch erhaͤlt der Differenzial- ausdruck einen beſtimmten Werth. Dies iſt z. B.
der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0174"n="156"/><fwplace="top"type="header">Erſter Theil. Erſtes Kapitel.</fw><lb/><p><hirendition="#aq">IV.</hi> Setzte man alſo z. B. wie (§. 51. <hirendition="#aq">II</hi>) das<lb/>
Differenzial von <hirendition="#aq">x<hirendition="#sup">2</hi></hi> conſtant, alſo <formula/>,<lb/>ſo haͤtte man <formula/> alſo<lb/>
einer beſtimmten Funktion von <hirendition="#aq">x</hi> gleich, weil <hirendition="#aq">y</hi>, <hirendition="#aq">p</hi>,<lb/><hirendition="#aq">q</hi> Funktionen von <hirendition="#aq">x</hi>ſind. Aber fuͤr jede andere<lb/>
Funktion von <hirendition="#aq">y</hi> wuͤrde freylich dieſer Ausdruck auch<lb/>
einen anderen Werth erhalten.</p><lb/><p><hirendition="#aq">V.</hi> Wuͤrde dagegen das Differenzial <hirendition="#aq">y d x</hi> con-<lb/>ſtant geſetzt, ſo iſt, wenn man differenziirt, <hirendition="#aq">y d d x<lb/>
+ d x d y = o</hi>. Alſo <hirendition="#aq">y d d x + p d x<hirendition="#sup">2</hi> = o</hi>,<lb/>
d. h. <formula/>. Mithin jetzt<lb/><hirendition="#c"><formula/>.</hi><lb/>
Wieder einer beſtimmten Funktion von <hirendition="#aq">x</hi> gleich, und<lb/>ſo in andern Faͤllen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 54.</head><lb/><p><hirendition="#aq">I.</hi> In manchen Faͤllen braucht man gar kein<lb/>
Differenzial als unveraͤnderlich anzunehmen, ſo daß<lb/>
alſo die zweyte Bedingung in (§. 53. <hirendition="#aq">I</hi>) ganz weg-<lb/>
fallen kann, und dennoch erhaͤlt der Differenzial-<lb/>
ausdruck einen beſtimmten Werth. Dies iſt z. B.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[156/0174]
Erſter Theil. Erſtes Kapitel.
IV. Setzte man alſo z. B. wie (§. 51. II) das
Differenzial von x2 conſtant, alſo [FORMEL],
ſo haͤtte man [FORMEL] alſo
einer beſtimmten Funktion von x gleich, weil y, p,
q Funktionen von x ſind. Aber fuͤr jede andere
Funktion von y wuͤrde freylich dieſer Ausdruck auch
einen anderen Werth erhalten.
V. Wuͤrde dagegen das Differenzial y d x con-
ſtant geſetzt, ſo iſt, wenn man differenziirt, y d d x
+ d x d y = o. Alſo y d d x + p d x2 = o,
d. h. [FORMEL]. Mithin jetzt
[FORMEL].
Wieder einer beſtimmten Funktion von x gleich, und
ſo in andern Faͤllen.
§. 54.
I. In manchen Faͤllen braucht man gar kein
Differenzial als unveraͤnderlich anzunehmen, ſo daß
alſo die zweyte Bedingung in (§. 53. I) ganz weg-
fallen kann, und dennoch erhaͤlt der Differenzial-
ausdruck einen beſtimmten Werth. Dies iſt z. B.
der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/174>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.