"Katera Aisa. -- Um Jesu willen, Herr, das alles sagst du mir? Entweder bist du ein großer Held oder ein sehr leichtsinniger Mann, oder du suchst den Tod!"
"Es ist keines von diesen dreien der Fall. Ich sagte dir alles, weil ein Christ nicht lügen soll und weil mir dein Angesicht gefällt. Du bist kein Räuber und kein Tyrann, vor dem man zittern soll, sondern ein redlicher Fürst der Deinen, welcher die Wahrheit liebt und sie auch hören will."
"Chodih, du hast recht, und daß du so handelst, wie du gethan hast, das ist dein Glück. Hättest du die Unwahrheit gesprochen, so wärest du verloren gewesen, wie diese andern verloren sind!"
Er deutete auf die Gruppe der Gefangenen.
"Woher hättest du gewußt, daß ich die Unwahrheit rede?"
"Ich kenne dich. Bist du nicht der Mann, der mit den Haddedihn gegen ihre Feinde kämpfte?"
"Ich bin es!"
"Bist du nicht der Mann, der mit den Dschesidi gegen den Mutessarif von Mossul kämpfte?"
"Du sagst die Wahrheit!"
"Bist du nicht der Mann, der Amad el Ghandur aus dem Gefängnisse von Amadijah befreite?"
"Das that ich!"
"Und der auch die Befreiung zweier Kurden von Gumri bei dem Mutesselim erzwang?"
"Es ist so!"
Ich ward immer mehr erstaunt. Woher hatte dieser nestorianische Anführer diese Kenntnis über meine Person?
"Woher weißt du dies alles, Melek?" fragte ich jetzt.
"Hast du nicht ein Mädchen in Amadijah gesund gemacht, welches Gift gegessen hatte?"
„Katera Aïſa. — Um Jeſu willen, Herr, das alles ſagſt du mir? Entweder biſt du ein großer Held oder ein ſehr leichtſinniger Mann, oder du ſuchſt den Tod!“
„Es iſt keines von dieſen dreien der Fall. Ich ſagte dir alles, weil ein Chriſt nicht lügen ſoll und weil mir dein Angeſicht gefällt. Du biſt kein Räuber und kein Tyrann, vor dem man zittern ſoll, ſondern ein redlicher Fürſt der Deinen, welcher die Wahrheit liebt und ſie auch hören will.“
„Chodih, du haſt recht, und daß du ſo handelſt, wie du gethan haſt, das iſt dein Glück. Hätteſt du die Unwahrheit geſprochen, ſo wäreſt du verloren geweſen, wie dieſe andern verloren ſind!“
Er deutete auf die Gruppe der Gefangenen.
„Woher hätteſt du gewußt, daß ich die Unwahrheit rede?“
„Ich kenne dich. Biſt du nicht der Mann, der mit den Haddedihn gegen ihre Feinde kämpfte?“
„Ich bin es!“
„Biſt du nicht der Mann, der mit den Dſcheſidi gegen den Muteſſarif von Moſſul kämpfte?“
„Du ſagſt die Wahrheit!“
„Biſt du nicht der Mann, der Amad el Ghandur aus dem Gefängniſſe von Amadijah befreite?“
„Das that ich!“
„Und der auch die Befreiung zweier Kurden von Gumri bei dem Muteſſelim erzwang?“
„Es iſt ſo!“
Ich ward immer mehr erſtaunt. Woher hatte dieſer neſtorianiſche Anführer dieſe Kenntnis über meine Perſon?
„Woher weißt du dies alles, Melek?“ fragte ich jetzt.
„Haſt du nicht ein Mädchen in Amadijah geſund gemacht, welches Gift gegeſſen hatte?“
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„Katera Aïſa. — Um Jeſu willen, Herr, das alles
ſagſt du mir? Entweder biſt du ein großer Held oder
ein ſehr leichtſinniger Mann, oder du ſuchſt den Tod!“
„Es iſt keines von dieſen dreien der Fall. Ich ſagte
dir alles, weil ein Chriſt nicht lügen ſoll und weil mir
dein Angeſicht gefällt. Du biſt kein Räuber und kein
Tyrann, vor dem man zittern ſoll, ſondern ein redlicher
Fürſt der Deinen, welcher die Wahrheit liebt und ſie
auch hören will.“
„Chodih, du haſt recht, und daß du ſo handelſt,
wie du gethan haſt, das iſt dein Glück. Hätteſt du die
Unwahrheit geſprochen, ſo wäreſt du verloren geweſen,
wie dieſe andern verloren ſind!“
Er deutete auf die Gruppe der Gefangenen.
„Woher hätteſt du gewußt, daß ich die Unwahrheit
rede?“
„Ich kenne dich. Biſt du nicht der Mann, der mit
den Haddedihn gegen ihre Feinde kämpfte?“
„Ich bin es!“
„Biſt du nicht der Mann, der mit den Dſcheſidi
gegen den Muteſſarif von Moſſul kämpfte?“
„Du ſagſt die Wahrheit!“
„Biſt du nicht der Mann, der Amad el Ghandur
aus dem Gefängniſſe von Amadijah befreite?“
„Das that ich!“
„Und der auch die Befreiung zweier Kurden von
Gumri bei dem Muteſſelim erzwang?“
„Es iſt ſo!“
Ich ward immer mehr erſtaunt. Woher hatte dieſer
neſtorianiſche Anführer dieſe Kenntnis über meine Perſon?
„Woher weißt du dies alles, Melek?“ fragte ich jetzt.
„Haſt du nicht ein Mädchen in Amadijah geſund
gemacht, welches Gift gegeſſen hatte?“
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May, Karl: Durchs Wilde Kurdistan. Freiburg (Breisgau), [1892], S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/may_kurdistan_1892/492>, abgerufen am 25.11.2024.
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