Er meinte den Arnauten. Dieser hatte uns sehr finster zugehört; jetzt nun zürnte er:
"Ich gehe nicht fort; ich verlange das gleiche Recht für meinen Herrn!"
"So bleibe!" meinte der Nezanum einfach. "Wenn aber dein Gebieter keine Wohnung findet, so ist es deine Schuld."
"Was sind diese beiden Männer, welche sagen, daß sie unter dem Schutze des Großherrn stehen? Araber sind es, welche in der Wüste rauben und stehlen und hier in den Bergen die Herren spielen -- -- --"
"Hadschi Halef!" rief ich laut.
Der kleine Diener trat ein.
"Halef, dieser Khawaß wagt es, uns zu schmähen; wenn er noch ein einziges Wort sagt, welches mir nicht gefällt, so gebe ich ihn in deine Hand!"
Der Arnaut, der bis unter die Zähne bewaffnet war, blickte mit offenbarer Verachtung auf Halef herab.
"Vor diesem Zwerge soll ich mich fürchten, ich, der ich -- --"
Er konnte nicht weiter sprechen, denn er lag bereits am Boden, und mein kleiner Hadschi kniete über ihm, in der Rechten den Dolch zückend und die Linke um seinen Hals klammernd.
"Soll ich, Sihdi?"
"Es ist einstweilen genug; aber sage ihm, daß er verloren ist, wenn er noch eine feindselige Miene macht!"
Halef ließ ihn los, und er erhob sich. Seine Augen blitzten in zorniger Tücke, aber er wagte doch nichts zu unternehmen.
"Komm!" gebot er dem Dorfältesten.
"Du willst dir die Wohnung anweisen lassen?" fragte dieser.
Er meinte den Arnauten. Dieſer hatte uns ſehr finſter zugehört; jetzt nun zürnte er:
„Ich gehe nicht fort; ich verlange das gleiche Recht für meinen Herrn!“
„So bleibe!“ meinte der Nezanum einfach. „Wenn aber dein Gebieter keine Wohnung findet, ſo iſt es deine Schuld.“
„Was ſind dieſe beiden Männer, welche ſagen, daß ſie unter dem Schutze des Großherrn ſtehen? Araber ſind es, welche in der Wüſte rauben und ſtehlen und hier in den Bergen die Herren ſpielen — — —“
„Hadſchi Halef!“ rief ich laut.
Der kleine Diener trat ein.
„Halef, dieſer Khawaß wagt es, uns zu ſchmähen; wenn er noch ein einziges Wort ſagt, welches mir nicht gefällt, ſo gebe ich ihn in deine Hand!“
Der Arnaut, der bis unter die Zähne bewaffnet war, blickte mit offenbarer Verachtung auf Halef herab.
„Vor dieſem Zwerge ſoll ich mich fürchten, ich, der ich — —“
Er konnte nicht weiter ſprechen, denn er lag bereits am Boden, und mein kleiner Hadſchi kniete über ihm, in der Rechten den Dolch zückend und die Linke um ſeinen Hals klammernd.
„Soll ich, Sihdi?“
„Es iſt einſtweilen genug; aber ſage ihm, daß er verloren iſt, wenn er noch eine feindſelige Miene macht!“
Halef ließ ihn los, und er erhob ſich. Seine Augen blitzten in zorniger Tücke, aber er wagte doch nichts zu unternehmen.
„Komm!“ gebot er dem Dorfälteſten.
„Du willſt dir die Wohnung anweiſen laſſen?“ fragte dieſer.
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Er meinte den Arnauten. Dieſer hatte uns ſehr
finſter zugehört; jetzt nun zürnte er:
„Ich gehe nicht fort; ich verlange das gleiche Recht
für meinen Herrn!“
„So bleibe!“ meinte der Nezanum einfach. „Wenn
aber dein Gebieter keine Wohnung findet, ſo iſt es deine
Schuld.“
„Was ſind dieſe beiden Männer, welche ſagen, daß
ſie unter dem Schutze des Großherrn ſtehen? Araber ſind
es, welche in der Wüſte rauben und ſtehlen und hier in
den Bergen die Herren ſpielen — — —“
„Hadſchi Halef!“ rief ich laut.
Der kleine Diener trat ein.
„Halef, dieſer Khawaß wagt es, uns zu ſchmähen;
wenn er noch ein einziges Wort ſagt, welches mir nicht
gefällt, ſo gebe ich ihn in deine Hand!“
Der Arnaut, der bis unter die Zähne bewaffnet war,
blickte mit offenbarer Verachtung auf Halef herab.
„Vor dieſem Zwerge ſoll ich mich fürchten, ich, der
ich — —“
Er konnte nicht weiter ſprechen, denn er lag bereits
am Boden, und mein kleiner Hadſchi kniete über ihm, in
der Rechten den Dolch zückend und die Linke um ſeinen
Hals klammernd.
„Soll ich, Sihdi?“
„Es iſt einſtweilen genug; aber ſage ihm, daß er
verloren iſt, wenn er noch eine feindſelige Miene macht!“
Halef ließ ihn los, und er erhob ſich. Seine Augen
blitzten in zorniger Tücke, aber er wagte doch nichts zu
unternehmen.
„Komm!“ gebot er dem Dorfälteſten.
„Du willſt dir die Wohnung anweiſen laſſen?“ fragte
dieſer.
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May, Karl: Durchs Wilde Kurdistan. Freiburg (Breisgau), [1892], S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/may_kurdistan_1892/136>, abgerufen am 23.12.2024.
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