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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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Vandalischen, Svevischen etc. Reichs.
Diensten gestanden, und den Nutzen von Ordnung und Policey kennen
gelernet, haben wohl einer Nation die Lust beybringen können, ihre
bisherige Gewohnheiten gleichfalls in ein gewisses Recht zu verwandeln. Es
mögen auch endlich die genaueren Umstände der Zeit, und der Oerter, darin-
nen die Salischen Gesetze abgefasset worden, dunckel und ungewiß bleiben, so
ist es ein löbliches Zeichen der alten Freyheit, daß sie auf Einrathen, und mit
Bewilligung der Nation gemacht worden; u. muß man es an den Francken loben,
daß sie lieber selbst nach ihrem Bedürffniß, und dem Endzweck ihres Staats,
ein gemeinsames Recht machen, als anderer Völcker Gesetze borgen wollen, die
sich vielleicht auf ihren Zustand nicht geschicket, oder derer sich ein Theil der
Nation hätte bedienen können, die übrigen unterm Joch zu halten. Als nach-
mahls Chlodoueus den grösten Theil von Gallien bezwungen, und die ge-
samte Nation der Francken unter seine Herrschafft gebracht, ist das Salische
Recht in etwas revidiret worden, und in solche Hochachtung gekommen, daß
die alten Römer ihre zwölf Tafeln nicht höher, als die Francken ihre leges
salicas,
halten können 5.

XLVI. Honorius nahm endlich A. 421 1. Constantium zum Reichs GehülffenHonorius
nimmt Con-
stantium
zum
Reichs-Ge-
hülffen an.

an 2: olympiodorvs mercket zwar an, das er solches ungerne gethan 3. Aber
Constantius hatte seit etlichen Jahren, und insonderheit seit dem er Placidi-
am
geheyrathet, das Hefft in Händen gehabt. Placidia ward zugleich zur
augusta, und Valentinianus, der damals ungefehr zwey Jahr alt gewesen
seyn mag, zum caesare erkläret 4. Also schiene es, daß Constantius allein die
4

Früchte
[Beginn Spaltensatz] correxisse tantum dicitur, uidetur condidisse: eu-
ius silius Theodoricus legum Francorum, cognomi-
ne Ripuariorum, Alamannorum, ac Baioario-
rum autor fuit.
5 S. des abbe' de vertot discours sur
l' origine des loix Saliques
in den memoires
de literature T. IV. p. 333. & p.
336.
1 §. XLVI. 1. Diese Zeitrechnung hat tille-
mont
not. 46. ad uit. Honorii
feste gestellet.
2 philostorgivs Lib. XII. n. 10. Ho-
norius iniperator Constantium magistrum mili-
tum, ob affinitatis honorem ad imperiale sceptrum
& tronum adsciuit, cum iam Placidia ipsi Valenti-
nianum filium edidisset, cui & nobilissimi digni-
tatem Honorius tribuit. Ceterum Constantii ima-
gines
(ut moris erat iis, qui ad impe-
rium recenter promoti erant, agere
) mittuntur in
orientem, Verum Theodosius inaugurationi non
[Spaltenumbruch] acquiescens, eas non suscepit. Quare cum Constan-
tius sese ob hanc iniuriam ad bellum pararet, mors
uitam, curasque sistens mutationem praebuit, cum
imperasset menses sex.
3 olympiodorvs p. 12. D. Constantius
Honorii in augustali imperio collega fuit, ab
illo quidem ipso, pene repugnante, constitutus.
Placidia quoque augusta a fratre & marito dicta
est: deinde ad Theodosium, qui fratre Honorii
genitus orientis partibus augustus imperabat, de
Constantii imperatoris electione nuncius mittitur,
minimeque receptus est. Hinc morbum Constan-
tius contraxit, suscepti poenitens imperii, quod
non iam ut antea, eundi redeundique quo & quan-
do uellet, libertas esset: neque ludicris, ut moris
eius erat, operam dare iam imperatori permitte-
retur. Igitur septimo imperii mense
(quemadmodum
& insomnium sic indicauerat, sextus abiit, septi-
mus inchoatur,
) pleuritide extinctus est. Extincta
simul cum ipso in oriente ira, atque expeditione,
quam, quod ad imperii societatem admissus non
esset, animo agitabat.
4 olympiodorvs. S. die Stelle in der
[Ende Spaltensatz]
vorher-
4 S. oben Lib. II. §. XXXVIII.
D d d

Vandaliſchen, Sveviſchen ꝛc. Reichs.
Dienſten geſtanden, und den Nutzen von Ordnung und Policey kennen
gelernet, haben wohl einer Nation die Luſt beybringen koͤnnen, ihre
bisherige Gewohnheiten gleichfalls in ein gewiſſes Recht zu verwandeln. Es
moͤgen auch endlich die genaueren Umſtaͤnde der Zeit, und der Oerter, darin-
nen die Saliſchen Geſetze abgefaſſet worden, dunckel und ungewiß bleiben, ſo
iſt es ein loͤbliches Zeichen der alten Freyheit, daß ſie auf Einrathen, und mit
Bewilligung der Nation gemacht worden; u. muß man es an den Francken loben,
daß ſie lieber ſelbſt nach ihrem Beduͤrffniß, und dem Endzweck ihres Staats,
ein gemeinſames Recht machen, als anderer Voͤlcker Geſetze borgen wollen, die
ſich vielleicht auf ihren Zuſtand nicht geſchicket, oder derer ſich ein Theil der
Nation haͤtte bedienen koͤnnen, die uͤbrigen unterm Joch zu halten. Als nach-
mahls Chlodoueus den groͤſten Theil von Gallien bezwungen, und die ge-
ſamte Nation der Francken unter ſeine Herrſchafft gebracht, iſt das Saliſche
Recht in etwas revidiret worden, und in ſolche Hochachtung gekommen, daß
die alten Roͤmer ihre zwoͤlf Tafeln nicht hoͤher, als die Francken ihre leges
salicas,
halten koͤnnen 5.

XLVI. Honorius nahm endlich A. 421 1. Conſtantium zum Reichs GehuͤlffenHonorius
nimmt Con-
ſtantium
zum
Reichs-Ge-
huͤlffen an.

an 2: olympiodorvs mercket zwar an, das er ſolches ungerne gethan 3. Aber
Conſtantius hatte ſeit etlichen Jahren, und inſonderheit ſeit dem er Placidi-
am
geheyrathet, das Hefft in Haͤnden gehabt. Placidia ward zugleich zur
auguſta, und Valentinianus, der damals ungefehr zwey Jahr alt geweſen
ſeyn mag, zum caeſare erklaͤret 4. Alſo ſchiene es, daß Conſtantius allein die
4

Fruͤchte
[Beginn Spaltensatz] correxiſſe tantum dicitur, uidetur condidiſſe: eu-
ius ſilius Theodoricus legum Francorum, cognomi-
ne Ripuariorum, Alamannorum, ac Baioario-
rum autor fuit.
5 S. des abbe’ de vertot diſcours ſur
l’ origine des loix Saliques
in den memoires
de literature T. IV. p. 333. & p.
336.
1 §. XLVI. 1. Dieſe Zeitrechnung hat tille-
mont
not. 46. ad uit. Honorii
feſte geſtellet.
2 philostorgivs Lib. XII. n. 10. Ho-
norius iniperator Conſtantium magiſtrum mili-
tum, ob affinitatis honorem ad imperiale ſceptrum
& tronum adſciuit, cum iam Placidia ipſi Valenti-
nianum filium edidiſſet, cui & nobiliſſimi digni-
tatem Honorius tribuit. Ceterum Conſtantii ima-
gines
(ut moris erat iis, qui ad impe-
rium recenter promoti erant, agere
) mittuntur in
orientem, Verum Theodoſius inaugurationi non
[Spaltenumbruch] acquieſcens, eas non ſuſcepit. Quare cum Conſtan-
tius ſeſe ob hanc iniuriam ad bellum pararet, mors
uitam, curasque ſiſtens mutationem praebuit, cum
imperaſſet menſes ſex.
3 olympiodorvs p. 12. D. Conſtantius
Honorii in auguſtali imperio collega fuit, ab
illo quidem ipſo, pene repugnante, conſtitutus.
Placidia quoque auguſta a fratre & marito dicta
eſt: deinde ad Theodoſium, qui fratre Honorii
genitus orientis partibus auguſtus imperabat, de
Conſtantii imperatoris electione nuncius mittitur,
minimeque receptus eſt. Hinc morbum Conſtan-
tius contraxit, ſuſcepti poenitens imperii, quod
non iam ut antea, eundi redeundique quo & quan-
do uellet, libertas eſſet: neque ludicris, ut moris
eius erat, operam dare iam imperatori permitte-
retur. Igitur ſeptimo imperii menſe
(quemadmodum
& inſomnium ſic indicauerat, ſextus abiit, ſepti-
mus inchoatur,
) pleuritide extinctus eſt. Extincta
ſimul cum ipſo in oriente ira, atque expeditione,
quam, quod ad imperii ſocietatem admiſſus non
eſſet, animo agitabat.
4 olympiodorvs. S. die Stelle in der
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4 S. oben Lib. II. §. XXXVIII.
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[393/0427] Vandaliſchen, Sveviſchen ꝛc. Reichs. Dienſten geſtanden, und den Nutzen von Ordnung und Policey kennen gelernet, haben wohl einer Nation die Luſt beybringen koͤnnen, ihre bisherige Gewohnheiten gleichfalls in ein gewiſſes Recht zu verwandeln. Es moͤgen auch endlich die genaueren Umſtaͤnde der Zeit, und der Oerter, darin- nen die Saliſchen Geſetze abgefaſſet worden, dunckel und ungewiß bleiben, ſo iſt es ein loͤbliches Zeichen der alten Freyheit, daß ſie auf Einrathen, und mit Bewilligung der Nation gemacht worden; u. muß man es an den Francken loben, daß ſie lieber ſelbſt nach ihrem Beduͤrffniß, und dem Endzweck ihres Staats, ein gemeinſames Recht machen, als anderer Voͤlcker Geſetze borgen wollen, die ſich vielleicht auf ihren Zuſtand nicht geſchicket, oder derer ſich ein Theil der Nation haͤtte bedienen koͤnnen, die uͤbrigen unterm Joch zu halten. Als nach- mahls Chlodoueus den groͤſten Theil von Gallien bezwungen, und die ge- ſamte Nation der Francken unter ſeine Herrſchafft gebracht, iſt das Saliſche Recht in etwas revidiret worden, und in ſolche Hochachtung gekommen, daß die alten Roͤmer ihre zwoͤlf Tafeln nicht hoͤher, als die Francken ihre leges salicas, halten koͤnnen 5. XLVI. Honorius nahm endlich A. 421 1. Conſtantium zum Reichs Gehuͤlffen an 2: olympiodorvs mercket zwar an, das er ſolches ungerne gethan 3. Aber Conſtantius hatte ſeit etlichen Jahren, und inſonderheit ſeit dem er Placidi- am geheyrathet, das Hefft in Haͤnden gehabt. Placidia ward zugleich zur auguſta, und Valentinianus, der damals ungefehr zwey Jahr alt geweſen ſeyn mag, zum caeſare erklaͤret 4. Alſo ſchiene es, daß Conſtantius allein die Fruͤchte 3 4 Honorius nimmt Con- ſtantium zum Reichs-Ge- huͤlffen an. 5 S. des abbe’ de vertot diſcours ſur l’ origine des loix Saliques in den memoires de literature T. IV. p. 333. & p. 336. 1 §. XLVI. 1. Dieſe Zeitrechnung hat tille- mont not. 46. ad uit. Honorii feſte geſtellet. 2 philostorgivs Lib. XII. n. 10. Ho- norius iniperator Conſtantium magiſtrum mili- tum, ob affinitatis honorem ad imperiale ſceptrum & tronum adſciuit, cum iam Placidia ipſi Valenti- nianum filium edidiſſet, cui & nobiliſſimi digni- tatem Honorius tribuit. Ceterum Conſtantii ima- gines (ut moris erat iis, qui ad impe- rium recenter promoti erant, agere) mittuntur in orientem, Verum Theodoſius inaugurationi non acquieſcens, eas non ſuſcepit. Quare cum Conſtan- tius ſeſe ob hanc iniuriam ad bellum pararet, mors uitam, curasque ſiſtens mutationem praebuit, cum imperaſſet menſes ſex. 3 olympiodorvs p. 12. D. Conſtantius Honorii in auguſtali imperio collega fuit, ab illo quidem ipſo, pene repugnante, conſtitutus. Placidia quoque auguſta a fratre & marito dicta eſt: deinde ad Theodoſium, qui fratre Honorii genitus orientis partibus auguſtus imperabat, de Conſtantii imperatoris electione nuncius mittitur, minimeque receptus eſt. Hinc morbum Conſtan- tius contraxit, ſuſcepti poenitens imperii, quod non iam ut antea, eundi redeundique quo & quan- do uellet, libertas eſſet: neque ludicris, ut moris eius erat, operam dare iam imperatori permitte- retur. Igitur ſeptimo imperii menſe (quemadmodum & inſomnium ſic indicauerat, ſextus abiit, ſepti- mus inchoatur,) pleuritide extinctus eſt. Extincta ſimul cum ipſo in oriente ira, atque expeditione, quam, quod ad imperii ſocietatem admiſſus non eſſet, animo agitabat. 4 olympiodorvs. S. die Stelle in der vorher- 3 correxiſſe tantum dicitur, uidetur condidiſſe: eu- ius ſilius Theodoricus legum Francorum, cognomi- ne Ripuariorum, Alamannorum, ac Baioario- rum autor fuit. 4 S. oben Lib. II. §. XXXVIII. D d d

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/427>, abgerufen am 24.11.2024.