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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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Achtes Buch. Stifftung des Gothischen,
nien erobert gehabt, den Römern einen Theil gelassen; aber auch das Stück
von Hispania Tarraconensi, so am Meer, und zu nächst am Pyrenäischen
Gebürge gelegen, für sich behalten zu haben, welches, nach einiger Spani-
schen historicorum Muthmassung, den Namen Catalonien von den Gothen
und Alanen, die darinnen gewohnet, bekommen 6. Jm übrigen scheinet es,
daß man den Anfang des Reichs, so die Gothen in Spanien und Gallien er-
richtet, eigentlich von der Zeit des, mit den Römern getroffenen, Friedens an
rechnen müsse, weil es durch denselben seine beständige Form bekommen. Die
Spanischen historici haben nicht unterlassen dieses Alterthum mit anzuführen,
wenn sie von den Vorzügen ihrer Könige, als Nachfolger der Gothischen
Uberwinder, handeln 7. Die Gräntzen dieses neuen Gothischen Reichs sind
bald ansehnlich erweitert worden, und die West-Gothen zu solchem Ruhm
gelanget, daß sie eine Zeitlang es allen andern Teutschen Völckern sowohl
an Macht, als guter Einrichtung, zuvor gethan 8.

XLIII. Was den Zustand des übrigen Galliens anbetrifft, so hatten die
Zustand von
Gallien. Ver-
fassung der VII
Armorici bey Gelegenheit der bisherigen Zerrüttung im Römischen Reich,
nach dem Exempel von Britannien, die Freyheit ergrieffen 1; und haben Hono-
ti +
2

rius,
6 [Beginn Spaltensatz] hieronymvs pavlvs in descriptio-
ne urbis Barcinonensis p. 842. Inde existima-
tum est a non uulgaribus, propter consistentem tum
maxime in ea regione Alanam & Gothorum gen-
tem, inceptos appellari GOTALANICOS po-
pulos, qui nunc CATALAVNI dicuntur.
7 gregorio lopez madera Ex-
celencias de la Monarquia de Espanna f. 28.
De donde es cierto, que entre los Reynos que du-
ran hasta aora, los que han permanecido, y se
pueden llamar verdaderamente reynos, tiene el
de Espanna desde los mismos Godos la mayor an-
tiguedad; allegandose a esto la iustisicacion de su
entrada, para ser desde su principio reyno ver-
dadero y legitimo, porlo que arriba dexamos tra-
tado. Y assi se deue de iusticia a sus sucessores,
nuestros catolicos, reyes el primer lugar y prece-
dencia, pues es su reyno, respeto de su antiquis-
sima fundacion, y de su restauracion,
(que assi
la podemos llamar
) el mas antiguo de los, que ha-
sta aora permanecen &c.
Er führet den Satz,
daß die neueren Spanischen Könige seit Pelagio,
als die rechten Nachfolger der Gothischen Könige
anzusehen, ferner aus sol. 84.
8 poldvs d' albenas tröstet also in sei-
nem Discours Historical de Neimes p. 109. sich
damit, daß, wenn ja selbige Länder dazu versehen
gewesen, daß sie von Fremden solten erobert wer-
den, sie gleichwohl den tapffersten zu Theil worden.
[Spaltenumbruch] Les Goths occidentaux furent les plus excellents,
& les orientaux non tant illustres - - - -
Ce que nous est quelque soulas d' avoir este vain-
cus des plus braves, comme Enee console son
ennemy, qu' il mourroit de sa main.
1 §. XLIII. 1. zosimvs Lib. VI. c. 15. S.
die Stelle oben beym §. XXX. not. 1.
+ rvtilivs rühmet in seiner Reise-Be-
schreibung, daß um selbige Zeit, (nehmlich A. 516)
Exuperantius bey den Armoricis alles in guten
Stand gesetzet: u. 213.
Cuius Aremoricas pater Exuperantius oras
Nunc postliminium pacis amare docet.
Leges restituit, libertatemque reducit
Et seruos famulis non sinit esse suis.

Es wird sich aber im folgenden Buche an den Tag le-
gen, daß unter Valentiniani Regierung Aetius
noch immer mit diesen Volckern zu thun gehabt.
2 Jn der notitia imperii ist die Ver-
fassung von Belgica prima und secunda noch voll-
ständig: so findet sichs auch von Germania prima:
p. 2002.
Sub dispositione uiri spectabilis, dvcis mo-
gontiacensis

Praefectus militum Pacensium, saletione.
Praefectus militum Menapiorum, tabernis.
Praefectus militum Anderecianorum, vico
ivlio.

[Ende Spaltensatz]
Praefectus

Achtes Buch. Stifftung des Gothiſchen,
nien erobert gehabt, den Roͤmern einen Theil gelaſſen; aber auch das Stuͤck
von Hiſpania Tarraconenſi, ſo am Meer, und zu naͤchſt am Pyrenaͤiſchen
Gebuͤrge gelegen, fuͤr ſich behalten zu haben, welches, nach einiger Spani-
ſchen hiſtoricorum Muthmaſſung, den Namen Catalonien von den Gothen
und Alanen, die darinnen gewohnet, bekommen 6. Jm uͤbrigen ſcheinet es,
daß man den Anfang des Reichs, ſo die Gothen in Spanien und Gallien er-
richtet, eigentlich von der Zeit des, mit den Roͤmern getroffenen, Friedens an
rechnen muͤſſe, weil es durch denſelben ſeine beſtaͤndige Form bekommen. Die
Spaniſchen hiſtorici haben nicht unterlaſſen dieſes Alterthum mit anzufuͤhren,
wenn ſie von den Vorzuͤgen ihrer Koͤnige, als Nachfolger der Gothiſchen
Uberwinder, handeln 7. Die Graͤntzen dieſes neuen Gothiſchen Reichs ſind
bald anſehnlich erweitert worden, und die Weſt-Gothen zu ſolchem Ruhm
gelanget, daß ſie eine Zeitlang es allen andern Teutſchen Voͤlckern ſowohl
an Macht, als guter Einrichtung, zuvor gethan 8.

XLIII. Was den Zuſtand des uͤbrigen Galliens anbetrifft, ſo hatten die
Zuſtand von
Gallien. Ver-
faſſung deꝛ VII
Armorici bey Gelegenheit der bisherigen Zerruͤttung im Roͤmiſchen Reich,
nach dem Exempel von Britannien, die Freyheit ergrieffen 1; und haben Hono-
ϯ
2

rius,
6 [Beginn Spaltensatz] hieronymvs pavlvs in deſcriptio-
ne urbis Barcinonenſis p. 842. Inde exiſtima-
tum eſt a non uulgaribus, propter conſiſtentem tum
maxime in ea regione Alanam & Gothorum gen-
tem, inceptos appellari GOTALANICOS po-
pulos, qui nunc CATALAVNI dicuntur.
7 gregorio lopez madera Ex-
celencias de la Monarquia de Eſpanna f. 28.
De donde es cierto, que entre los Reynos que du-
ran haſta aora, los que han permanecido, y ſe
pueden llamar verdaderamente reynos, tiene el
de Eſpanna desde los mismos Godos la mayor an-
tiguedad; allegandoſe a eſto la iuſtiſicacion de ſu
entrada, para ſer desde ſu principio reyno ver-
dadero y legitimo, porlo que arriba dexamos tra-
tado. Y asſi ſe deue de iuſticia a ſus ſuceſſores,
nueſtros catolicos, reyes el primer lugar y prece-
dencia, pues es ſu reyno, respeto de ſu antiquis-
ſima fundacion, y de ſu reſtauracion,
(que aſſi
la podemos llamar
) el mas antiguo de los, que ha-
ſta aora permanecen &c.
Er fuͤhret den Satz,
daß die neueren Spaniſchen Koͤnige ſeit Pelagio,
als die rechten Nachfolger der Gothiſchen Koͤnige
anzuſehen, ferner aus ſol. 84.
8 poldvs d’ albenas troͤſtet alſo in ſei-
nem Diſcours Hiſtorical de Nîmes p. 109. ſich
damit, daß, wenn ja ſelbige Laͤnder dazu verſehen
geweſen, daß ſie von Fremden ſolten erobert wer-
den, ſie gleichwohl den tapfferſten zu Theil worden.
[Spaltenumbruch] Les Goths occidentaux furent les plus excellents,
& les orientaux non tant illuſtres ‒ ‒ ‒ -
Ce que nous eſt quelque ſoulas d’ avoir eſté vain-
cus des plus braves, comme Enee conſole ſon
ennemy, qu’ il mourroit de ſa main.
1 §. XLIII. 1. zosimvs Lib. VI. c. 15. S.
die Stelle oben beym §. XXX. not. 1.
rvtilivs ruͤhmet in ſeiner Reiſe-Be-
ſchreibung, daß um ſelbige Zeit, (nehmlich A. 516)
Exuperantius bey den Armoricis alles in guten
Stand geſetzet: u. 213.
Cuius Aremoricas pater Exuperantius oras
Nunc poſtliminium pacis amare docet.
Leges reſtituit, libertatemque reducit
Et ſeruos famulis non ſinit eſſe ſuis.

Es wird ſich aber im folgenden Buche an den Tag le-
gen, daß unter Valentiniani Regierung Aëtius
noch immer mit dieſen Volckern zu thun gehabt.
2 Jn der notitia imperii iſt die Ver-
faſſung von Belgica prima und ſecunda noch voll-
ſtaͤndig: ſo findet ſichs auch von Germania prima:
p. 2002.
Sub diſpoſitione uiri ſpectabilis, dvcis mo-
gontiacensis

Praefectus militum Pacenſium, saletione.
Praefectus militum Menapiorum, tabernis.
Praefectus militum Anderecianorum, vico
ivlio.

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Praefectus
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[388/0422] Achtes Buch. Stifftung des Gothiſchen, nien erobert gehabt, den Roͤmern einen Theil gelaſſen; aber auch das Stuͤck von Hiſpania Tarraconenſi, ſo am Meer, und zu naͤchſt am Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge gelegen, fuͤr ſich behalten zu haben, welches, nach einiger Spani- ſchen hiſtoricorum Muthmaſſung, den Namen Catalonien von den Gothen und Alanen, die darinnen gewohnet, bekommen 6. Jm uͤbrigen ſcheinet es, daß man den Anfang des Reichs, ſo die Gothen in Spanien und Gallien er- richtet, eigentlich von der Zeit des, mit den Roͤmern getroffenen, Friedens an rechnen muͤſſe, weil es durch denſelben ſeine beſtaͤndige Form bekommen. Die Spaniſchen hiſtorici haben nicht unterlaſſen dieſes Alterthum mit anzufuͤhren, wenn ſie von den Vorzuͤgen ihrer Koͤnige, als Nachfolger der Gothiſchen Uberwinder, handeln 7. Die Graͤntzen dieſes neuen Gothiſchen Reichs ſind bald anſehnlich erweitert worden, und die Weſt-Gothen zu ſolchem Ruhm gelanget, daß ſie eine Zeitlang es allen andern Teutſchen Voͤlckern ſowohl an Macht, als guter Einrichtung, zuvor gethan 8. XLIII. Was den Zuſtand des uͤbrigen Galliens anbetrifft, ſo hatten die Armorici bey Gelegenheit der bisherigen Zerruͤttung im Roͤmiſchen Reich, nach dem Exempel von Britannien, die Freyheit ergrieffen 1; und haben Hono- rius, ϯ † 2 Zuſtand von Gallien. Ver- faſſung deꝛ VII 6 hieronymvs pavlvs in deſcriptio- ne urbis Barcinonenſis p. 842. Inde exiſtima- tum eſt a non uulgaribus, propter conſiſtentem tum maxime in ea regione Alanam & Gothorum gen- tem, inceptos appellari GOTALANICOS po- pulos, qui nunc CATALAVNI dicuntur. 7 gregorio lopez madera Ex- celencias de la Monarquia de Eſpanna f. 28. De donde es cierto, que entre los Reynos que du- ran haſta aora, los que han permanecido, y ſe pueden llamar verdaderamente reynos, tiene el de Eſpanna desde los mismos Godos la mayor an- tiguedad; allegandoſe a eſto la iuſtiſicacion de ſu entrada, para ſer desde ſu principio reyno ver- dadero y legitimo, porlo que arriba dexamos tra- tado. Y asſi ſe deue de iuſticia a ſus ſuceſſores, nueſtros catolicos, reyes el primer lugar y prece- dencia, pues es ſu reyno, respeto de ſu antiquis- ſima fundacion, y de ſu reſtauracion, (que aſſi la podemos llamar) el mas antiguo de los, que ha- ſta aora permanecen &c. Er fuͤhret den Satz, daß die neueren Spaniſchen Koͤnige ſeit Pelagio, als die rechten Nachfolger der Gothiſchen Koͤnige anzuſehen, ferner aus ſol. 84. 8 poldvs d’ albenas troͤſtet alſo in ſei- nem Diſcours Hiſtorical de Nîmes p. 109. ſich damit, daß, wenn ja ſelbige Laͤnder dazu verſehen geweſen, daß ſie von Fremden ſolten erobert wer- den, ſie gleichwohl den tapfferſten zu Theil worden. Les Goths occidentaux furent les plus excellents, & les orientaux non tant illuſtres ‒ ‒ ‒ - Ce que nous eſt quelque ſoulas d’ avoir eſté vain- cus des plus braves, comme Enee conſole ſon ennemy, qu’ il mourroit de ſa main. 1 §. XLIII. 1. zosimvs Lib. VI. c. 15. S. die Stelle oben beym §. XXX. not. 1. † rvtilivs ruͤhmet in ſeiner Reiſe-Be- ſchreibung, daß um ſelbige Zeit, (nehmlich A. 516) Exuperantius bey den Armoricis alles in guten Stand geſetzet: u. 213. Cuius Aremoricas pater Exuperantius oras Nunc poſtliminium pacis amare docet. Leges reſtituit, libertatemque reducit Et ſeruos famulis non ſinit eſſe ſuis. Es wird ſich aber im folgenden Buche an den Tag le- gen, daß unter Valentiniani Regierung Aëtius noch immer mit dieſen Volckern zu thun gehabt. 2 Jn der notitia imperii iſt die Ver- faſſung von Belgica prima und ſecunda noch voll- ſtaͤndig: ſo findet ſichs auch von Germania prima: p. 2002. Sub diſpoſitione uiri ſpectabilis, dvcis mo- gontiacensis Praefectus militum Pacenſium, saletione. Praefectus militum Menapiorum, tabernis. Praefectus militum Anderecianorum, vico ivlio. Praefectus

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/422>, abgerufen am 24.11.2024.