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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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Vandalischen, Svevischen etc. Reichs.
TROPAEISQVE. DECORA S. P. Q. R. TOTIVS. OPERIS.
SPLENDORE
.

Honorius gab dem Römischen Volck bey dieser Gelegenheit ludos circenses,
und blieb in der Stadt, bis in den Monat Iulium, da er wieder nach Ra-
venna
gieng, welches unter dieser Regierung die ordentliche Residentz ge-
blieben .

XIII. Stilico, der sich gegen die Nachstellung des Griechischen Hofes inHonorius
macht mit A-
larico
Bünd-
niß gegen Ar-
cadium.

Sicherheit zu setzen, kein besser Mittel fand, als Honorium zu einem Kriege
wieder seinen Bruder zu reitzen, unter dem Fürwand, denjenigen Theil des
Illyrici, welchen Gratianus Theodosio mit zugeschlagen, wieder an das
Abendländische Käiserthum zu bringen, fand, daß Alarich zu Ausführung die-
ser Absichten grosse Dienste würde thun können. Er machte also mit ihm, im
Namen des Käisers, Bündniß, und versprach ihm gewisse Wart-Gelder,
mit dem Beding, daß er sich fertig halten sollte, so lange, bis er selbst ins Illy-
ricum
einfallen, und sich seiner Hülffe würcklich bedienen könte .

XIV. Dieses Unternehmen wurde aber unterbrochen. Denn im JahrRadagaisus
fällt in Jtalien
ein, und wird
geschlagen.

405 1. kam Radagaisus 2 mit einer grossen Armee, die nach zosimi Be-
richt3, aus verschiedenen Teutschen Völckern, so in den, zwischen dem Rhein
und der Donau gelegenen Ländern aufgebracht worden, bestanden, nach Jta-
lien. Die Historie ist so dunckel und unvollkommen, daß man nicht einmal

findet,
[Beginn Spaltensatz] Peloponneso, & reliqua regione, quam Ache-
laus amnis interfluit; in Epiris haerens, quam
regionem incolunt Molossi, Thesproti, & alii,
quotqunt sita usque ad Epidamnum & Taulantios
inhabitant loca: rem cum Stelichone compositam
exspectabat: quae huiusmodi erat. Quum Steli-
cho uideret eos, qui Arcadianum imperium ad-
ministrabant, animis erga se infestis esse; adiun-
cto sibi Alaricho socio, cunctas in Illyriis nationes
Honorii regno cogitabat adiicere. Qua de re cum
Alaricho pactus, occasionem expectabat, uti re-
apse quam primum hunc conatum exsequeretur.
1 §. XIV. 1. Diese Rechnung hat tillemont
not. 20. ad uit. Honorii
feste gesetzet. Oben beym
X. §. not. 5. sind prosperi und cassiodo-
ri
Stellen angeführet, die da enthalten, daß A-
larich und Radagais A. 400. zusammen aufgebro-
chen. Wer die, durch einander lauffende Nachrich-
ten, durch Muthmaßungen vereinigen wollte, könte
sagen, daß beyde Könige A. 400. gleichen Vorsatz
gehabt, und Alarich zwar würcklich über die Alpen
gegangen, Radagais aber, der, von Seiten der Do-
nau, in Rätien und Noricum eindringen sollen,
damahls solches noch nicht völlig ins Werck setzen
können, und ietzo erst ausgeführet.
2 [Spaltenumbruch] Er wird auch Rhadagaisus, Rhadagaysus,
und bey den Griechen Rhodogaises genennet.
3 zosimvs L. V. c. 26. Dum Alaricus in hoc
intentus esset, ut imperatis obtemperaret, Rha-
dagaisus rex, Transistrianis & Transrhenanis,
Celticis, Germanicisque nationibus collectis, homi-
num quadringentis millibus, ad transeundum in
Italiam se parat. Qua re nuntiata, cunctos mi-
risice prima fama percussit. Cumque desperassent
urbes, & ipsa Roma iam in extremo periculo tur-
bata esset; Stelicho, sumtis secum uniuersis copiis,
Tucino Liguriae impositis
(erant autem numeri
militum triginta
) cum aliis sociorum auxiliis, quae
ab Alanis, & Hunnis impetrare potuerat, hosti-
nm aduentu non expectato, cum omni exercitu
Istrum ipse transiecit; & barbaros nec opinantes
adgressus uniuersas hostium copias ad internecio-
nem cecidit: adeo quidem, ut horum prope nul-
lus incolumis euaderet; exceptis paucissimis, quos
ipse Romanis auxiliis adscripsit. Ob hanc uicto-
riam Stelicho non abs re magnos animos gerens,
cum exercitu ab omnibus propemodum coronatus
redibat: cum praeter omnem spem formidatis pe-
riculis Italiam liberasset.
Der Umstand, daß Sti-
lico Radagaisum
ausser Jtalien geschlagen, hält
[Ende Spaltensatz]
nicht

Vandaliſchen, Sveviſchen ꝛc. Reichs.
TROPAEISQVE. DECORA S. P. Q. R. TOTIVS. OPERIS.
SPLENDORE
.

Honorius gab dem Roͤmiſchen Volck bey dieſer Gelegenheit ludos circenſes,
und blieb in der Stadt, bis in den Monat Iulium, da er wieder nach Ra-
venna
gieng, welches unter dieſer Regierung die ordentliche Reſidentz ge-
blieben .

XIII. Stilico, der ſich gegen die Nachſtellung des Griechiſchen Hofes inHonorius
macht mit A-
larico
Buͤnd-
niß gegen Ar-
cadium.

Sicherheit zu ſetzen, kein beſſer Mittel fand, als Honorium zu einem Kriege
wieder ſeinen Bruder zu reitzen, unter dem Fuͤrwand, denjenigen Theil des
Illyrici, welchen Gratianus Theodoſio mit zugeſchlagen, wieder an das
Abendlaͤndiſche Kaͤiſerthum zu bringen, fand, daß Alarich zu Ausfuͤhrung die-
ſer Abſichten groſſe Dienſte wuͤrde thun koͤnnen. Er machte alſo mit ihm, im
Namen des Kaͤiſers, Buͤndniß, und verſprach ihm gewiſſe Wart-Gelder,
mit dem Beding, daß er ſich fertig halten ſollte, ſo lange, bis er ſelbſt ins Illy-
ricum
einfallen, und ſich ſeiner Huͤlffe wuͤrcklich bedienen koͤnte .

XIV. Dieſes Unternehmen wurde aber unterbrochen. Denn im JahrRadagaiſus
faͤllt in Jtaliẽ
ein, und wird
geſchlagen.

405 1. kam Radagaiſus 2 mit einer groſſen Armee, die nach zosimi Be-
richt3, aus verſchiedenen Teutſchen Voͤlckern, ſo in den, zwiſchen dem Rhein
und der Donau gelegenen Laͤndern aufgebracht worden, beſtanden, nach Jta-
lien. Die Hiſtorie iſt ſo dunckel und unvollkommen, daß man nicht einmal

findet,
[Beginn Spaltensatz] Peloponneſo, & reliqua regione, quam Ache-
laus amnis interfluit; in Epiris haerens, quam
regionem incolunt Moloſſi, Theſproti, & alii,
quotqunt ſita usque ad Epidamnum & Taulantios
inhabitant loca: rem cum Stelichone compoſitam
exſpectabat: quae huiusmodi erat. Quum Steli-
cho uideret eos, qui Arcadianum imperium ad-
miniſtrabant, animis erga ſe infeſtis eſſe; adiun-
cto ſibi Alaricho ſocio, cunctas in Illyriis nationes
Honorii regno cogitabat adiicere. Qua de re cum
Alaricho pactus, occaſionem expectabat, uti re-
apſe quam primum hunc conatum exſequeretur.
1 §. XIV. 1. Dieſe Rechnung hat tillemont
not. 20. ad uit. Honorii
feſte geſetzet. Oben beym
X. §. not. 5. ſind prosperi und cassiodo-
ri
Stellen angefuͤhret, die da enthalten, daß A-
larich und Radagais A. 400. zuſammen aufgebro-
chen. Wer die, durch einander lauffende Nachrich-
ten, durch Muthmaßungen vereinigen wollte, koͤnte
ſagen, daß beyde Koͤnige A. 400. gleichen Vorſatz
gehabt, und Alarich zwar wuͤrcklich uͤber die Alpen
gegangen, Radagais aber, der, von Seiten der Do-
nau, in Raͤtien und Noricum eindringen ſollen,
damahls ſolches noch nicht voͤllig ins Werck ſetzen
koͤnnen, und ietzo erſt ausgefuͤhret.
2 [Spaltenumbruch] Er wird auch Rhadagaiſus, Rhadagayſus,
und bey den Griechen Rhodogaiſes genennet.
3 zosimvs L. V. c. 26. Dum Alaricus in hoc
intentus eſſet, ut imperatis obtemperaret, Rha-
dagaiſus rex, Tranſiſtrianis & Transrhenanis,
Celticis, Germanicisque nationibus collectis, homi-
num quadringentis millibus, ad transeundum in
Italiam ſe parat. Qua re nuntiata, cunctos mi-
riſice prima fama percuſſit. Cumque deſperaſſent
urbes, & ipſa Roma iam in extremo periculo tur-
bata eſſet; Stelicho, ſumtis ſecum uniuerſis copiis,
Tucino Liguriae impoſitis
(erant autem numeri
militum triginta
) cum aliis ſociorum auxiliis, quae
ab Alanis, & Hunnis impetrare potuerat, hoſti-
nm aduentu non expectato, cum omni exercitu
Iſtrum ipſe transiecit; & barbaros nec opinantes
adgreſſus uniuerſas hoſtium copias ad internecio-
nem cecidit: adeo quidem, ut horum prope nul-
lus incolumis euaderet; exceptis pauciſſimis, quos
ipſe Romanis auxiliis adſcripſit. Ob hanc uicto-
riam Stelicho non abs re magnos animos gerens,
cum exercitu ab omnibus propemodum coronatus
redibat: cum praeter omnem ſpem formidatis pe-
riculis Italiam liberaſſet.
Der Umſtand, daß Sti-
lico Radagaiſum
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[343/0377] Vandaliſchen, Sveviſchen ꝛc. Reichs. TROPAEISQVE. DECORA S. P. Q. R. TOTIVS. OPERIS. SPLENDORE 8. Honorius gab dem Roͤmiſchen Volck bey dieſer Gelegenheit ludos circenſes, und blieb in der Stadt, bis in den Monat Iulium, da er wieder nach Ra- venna gieng, welches unter dieſer Regierung die ordentliche Reſidentz ge- blieben 9. XIII. Stilico, der ſich gegen die Nachſtellung des Griechiſchen Hofes in Sicherheit zu ſetzen, kein beſſer Mittel fand, als Honorium zu einem Kriege wieder ſeinen Bruder zu reitzen, unter dem Fuͤrwand, denjenigen Theil des Illyrici, welchen Gratianus Theodoſio mit zugeſchlagen, wieder an das Abendlaͤndiſche Kaͤiſerthum zu bringen, fand, daß Alarich zu Ausfuͤhrung die- ſer Abſichten groſſe Dienſte wuͤrde thun koͤnnen. Er machte alſo mit ihm, im Namen des Kaͤiſers, Buͤndniß, und verſprach ihm gewiſſe Wart-Gelder, mit dem Beding, daß er ſich fertig halten ſollte, ſo lange, bis er ſelbſt ins Illy- ricum einfallen, und ſich ſeiner Huͤlffe wuͤrcklich bedienen koͤnte *. Honorius macht mit A- larico Buͤnd- niß gegen Ar- cadium. XIV. Dieſes Unternehmen wurde aber unterbrochen. Denn im Jahr 405 1. kam Radagaiſus 2 mit einer groſſen Armee, die nach zosimi Be- richt 3, aus verſchiedenen Teutſchen Voͤlckern, ſo in den, zwiſchen dem Rhein und der Donau gelegenen Laͤndern aufgebracht worden, beſtanden, nach Jta- lien. Die Hiſtorie iſt ſo dunckel und unvollkommen, daß man nicht einmal findet, Radagaiſus faͤllt in Jtaliẽ ein, und wird geſchlagen. 8 9 * Peloponneſo, & reliqua regione, quam Ache- laus amnis interfluit; in Epiris haerens, quam regionem incolunt Moloſſi, Theſproti, & alii, quotqunt ſita usque ad Epidamnum & Taulantios inhabitant loca: rem cum Stelichone compoſitam exſpectabat: quae huiusmodi erat. Quum Steli- cho uideret eos, qui Arcadianum imperium ad- miniſtrabant, animis erga ſe infeſtis eſſe; adiun- cto ſibi Alaricho ſocio, cunctas in Illyriis nationes Honorii regno cogitabat adiicere. Qua de re cum Alaricho pactus, occaſionem expectabat, uti re- apſe quam primum hunc conatum exſequeretur. 1 §. XIV. 1. Dieſe Rechnung hat tillemont not. 20. ad uit. Honorii feſte geſetzet. Oben beym X. §. not. 5. ſind prosperi und cassiodo- ri Stellen angefuͤhret, die da enthalten, daß A- larich und Radagais A. 400. zuſammen aufgebro- chen. Wer die, durch einander lauffende Nachrich- ten, durch Muthmaßungen vereinigen wollte, koͤnte ſagen, daß beyde Koͤnige A. 400. gleichen Vorſatz gehabt, und Alarich zwar wuͤrcklich uͤber die Alpen gegangen, Radagais aber, der, von Seiten der Do- nau, in Raͤtien und Noricum eindringen ſollen, damahls ſolches noch nicht voͤllig ins Werck ſetzen koͤnnen, und ietzo erſt ausgefuͤhret. 2 Er wird auch Rhadagaiſus, Rhadagayſus, und bey den Griechen Rhodogaiſes genennet. 3 zosimvs L. V. c. 26. Dum Alaricus in hoc intentus eſſet, ut imperatis obtemperaret, Rha- dagaiſus rex, Tranſiſtrianis & Transrhenanis, Celticis, Germanicisque nationibus collectis, homi- num quadringentis millibus, ad transeundum in Italiam ſe parat. Qua re nuntiata, cunctos mi- riſice prima fama percuſſit. Cumque deſperaſſent urbes, & ipſa Roma iam in extremo periculo tur- bata eſſet; Stelicho, ſumtis ſecum uniuerſis copiis, Tucino Liguriae impoſitis (erant autem numeri militum triginta) cum aliis ſociorum auxiliis, quae ab Alanis, & Hunnis impetrare potuerat, hoſti- nm aduentu non expectato, cum omni exercitu Iſtrum ipſe transiecit; & barbaros nec opinantes adgreſſus uniuerſas hoſtium copias ad internecio- nem cecidit: adeo quidem, ut horum prope nul- lus incolumis euaderet; exceptis pauciſſimis, quos ipſe Romanis auxiliis adſcripſit. Ob hanc uicto- riam Stelicho non abs re magnos animos gerens, cum exercitu ab omnibus propemodum coronatus redibat: cum praeter omnem ſpem formidatis pe- riculis Italiam liberaſſet. Der Umſtand, daß Sti- lico Radagaiſum auſſer Jtalien geſchlagen, haͤlt nicht

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/377>, abgerufen am 22.11.2024.