Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Siebendes Buch. Geschichte der Teutschen
gar zu Poetisch redet, hat diese Bekehrung bis in den äussersten Norden ge-
würcket 11.

XL. Jn den folgenden Zeiten finden wir, daß die West- und Ost-Go-
Von ihrem
Verfall in den
Arianismum.
Von Ulphila,
und der Gothi-
schen Uberse-
tzung der Ev-
angelien.then Arii Jrrthum folgen. Die historici kommen wegen der Umstände, wie
sie in selbigen verleitet worden, nicht überein. socrates schreibt, es
wäre solches bey Gelegenheit eines innerlichen Krieges geschehen, den Athana-
rich und Fritigern gegen einander geführet, und in welchem Valens, der den
Arianern eyfrig zugethan, dem letzteren Hülffe geleistet: daher die, so Fritigerno
zugefallen, derselben Lehre Raum gegeben 1. sozomenvs aber erzehlet, daß der
Gothen Bischoff, Vlphilas, schon vorhin zu Constantinopel gewesen, dem
+ A. 359.Synodo, so Acacius, Eudoxius, und andere Arianische Bischöffe gehalten +,
beygewohnet, und das Bekäntniß, so damals aufgesetzt worden, mit unter-
schrieben 2. theodoretvs gehet von beyden ab, und meldet, daß, als
die Gothen, zur Zeit der Hunnischen Einbrüche, in das Römische Gebieth auf-
genommen zu werden, gebethen, und der Käiser Valens solches zugestanden,
er dabey bedungen, daß sie sich zu seiner Gemeinschafft bekennen möchten: da
denn Vlphilas sich bequemet, und die Nation überredet, es sey zwischen bey-
den Theilen in der Sache selbst kein Unterscheid, sondern ein blosser Wort-
streit 3. iornandes ist ebenfalls der Meinung, daß Valens die Gothen in
den Arianismum verleitet 4. Aber diese Erzehlungen insgesamt klingen nicht
gar zuverläßig. ambrosivs rühmet eben damals, als die Gothen nach
Valentis Tod die Römische Provintzen verwüsteten, die Reinigkeit ihres
Glaubens, und ihre Beständigkeit 5. hieronymvs preiset in einem Brie-
fe, den man zum Jahr 398. rechnet, die Gothen als rechtgläubige Christen 6.

chry-
11 [Beginn Spaltensatz] prvdentivs in apotheosi v. 494.
Laxauit Scythicas uerbo penetrante pruinas
Vox euangelica; Hircanas quoque feruida
brumas
Soluit, ut exutus glacie iam mollior amnis
Caucausea de cote fluat, Rhodopeius Hebrus.
Mansueuere Getae; feritasque cruenta Geloni
Lacte mero, sitiens exsanguia pocula miscet,
Libatura sacros Christi de sanguine potus.
1 §. XL. 1. Siehe beym vorhergehenden §. not. 5.
2 Siehe beym vorhergehenden §. not. 6.
3 theodoretvs hist. eccles. L. IV. c. 37.
Quo tempore Gothi, Istrum traiicientes, foedus cum
Valente percusserunt, abominandus ille Eudoxius,
qui dum aderat, suggessit imperatori, persuaden-
dum esse Gothis, ut cum ipsis communicarent.
Nam cum diu antea diuinae cognitionis radiis il-
[Spaltenumbruch] lustrati essent, in apostolica doctrina semper fue-
rant innutriti. Quippe alebat Eudoxius, unius
dogmatis communio pacem firmiorem efficiet. Quod
consilium cum adprobasset Valens, optimatibus
Gothorum imposuit, ut in doctrina fidei cum ipso
consentirent. At illi responderunt, nunquam se
adduci posse, ut a maiorum suorum doctrina di-
scederent. Hac aetate Vlsila totius gentis erat
episcopus, magnae apud illos autoritatis, & cuius
uerba pro firmissimis legibus habebant. Hunc Eu-
doxius cum & uerbis demulsisset, & muneribus
illexisset, eo impulit, ut Gothos ad communionem
imperatoris amplectendam adduceret. Id autem
persuasit Vlfilas popularibus suis, cum diceret:
contentionem ex ambitione ortam esse discrepanti-
um. Quamobrem Gothi hactenus patrem quidem
filio maiorem esse dicunt, filium tamen creaturam
dicere non sustinent, licet cum iis communicent,
qui ita dicunt.
4 iornandes setzt gleichfalls zum voraus,
daß Valens die Gothen zum Arianismo verleitet,
[Ende Spaltensatz]
denn
5
6

Siebendes Buch. Geſchichte der Teutſchen
gar zu Poetiſch redet, hat dieſe Bekehrung bis in den aͤuſſerſten Norden ge-
wuͤrcket 11.

XL. Jn den folgenden Zeiten finden wir, daß die Weſt- und Oſt-Go-
Von ihrem
Verfall in den
Arianiſmum.
Von Ulphila,
und deꝛ Gothi-
ſchen Uberſe-
tzung der Ev-
angelien.then Arii Jrrthum folgen. Die hiſtorici kommen wegen der Umſtaͤnde, wie
ſie in ſelbigen verleitet worden, nicht uͤberein. socrates ſchreibt, es
waͤre ſolches bey Gelegenheit eines innerlichen Krieges geſchehen, den Athana-
rich und Fritigern gegen einander gefuͤhret, und in welchem Valens, der den
Arianern eyfrig zugethan, dem letzteren Huͤlffe geleiſtet: daher die, ſo Fritigerno
zugefallen, derſelben Lehre Raum gegeben 1. sozomenvs aber erzehlet, daß der
Gothen Biſchoff, Vlphilas, ſchon vorhin zu Conſtantinopel geweſen, dem
† A. 359.Synodo, ſo Acacius, Eudoxius, und andere Arianiſche Biſchoͤffe gehalten †,
beygewohnet, und das Bekaͤntniß, ſo damals aufgeſetzt worden, mit unter-
ſchrieben 2. theodoretvs gehet von beyden ab, und meldet, daß, als
die Gothen, zur Zeit der Hunniſchen Einbruͤche, in das Roͤmiſche Gebieth auf-
genommen zu werden, gebethen, und der Kaͤiſer Valens ſolches zugeſtanden,
er dabey bedungen, daß ſie ſich zu ſeiner Gemeinſchafft bekennen moͤchten: da
denn Vlphilas ſich bequemet, und die Nation uͤberredet, es ſey zwiſchen bey-
den Theilen in der Sache ſelbſt kein Unterſcheid, ſondern ein bloſſer Wort-
ſtreit 3. iornandes iſt ebenfalls der Meinung, daß Valens die Gothen in
den Arianiſmum verleitet 4. Aber dieſe Erzehlungen insgeſamt klingen nicht
gar zuverlaͤßig. ambrosivs ruͤhmet eben damals, als die Gothen nach
Valentis Tod die Roͤmiſche Provintzen verwuͤſteten, die Reinigkeit ihres
Glaubens, und ihre Beſtaͤndigkeit 5. hieronymvs preiſet in einem Brie-
fe, den man zum Jahr 398. rechnet, die Gothen als rechtglaͤubige Chriſten 6.

chry-
11 [Beginn Spaltensatz] prvdentivs in apotheoſi v. 494.
Laxauit Scythicas uerbo penetrante pruinas
Vox euangelica; Hircanas quoque feruida
brumas
Soluit, ut exutus glacie iam mollior amnis
Caucauſea de cote fluat, Rhodopeius Hebrus.
Manſueuere Getae; feritasque cruenta Geloni
Lacte mero, ſitiens exſanguia pocula miſcet,
Libatura ſacros Chriſti de ſanguine potus.
1 §. XL. 1. Siehe beym vorhergehenden §. not. 5.
2 Siehe beym vorhergehenden §. not. 6.
3 theodoretvs hiſt. eccleſ. L. IV. c. 37.
Quo tempore Gothi, Iſtrum traiicientes, foedus cum
Valente percuſſerunt, abominandus ille Eudoxius,
qui dum aderat, ſuggeſſit imperatori, perſuaden-
dum eſſe Gothis, ut cum ipſis communicarent.
Nam cum diu antea diuinae cognitionis radiis il-
[Spaltenumbruch] luſtrati eſſent, in apoſtolica doctrina ſemper fue-
rant innutriti. Quippe alebat Eudoxius, unius
dogmatis communio pacem firmiorem efficiet. Quod
conſilium cum adprobaſſet Valens, optimatibus
Gothorum impoſuit, ut in doctrina fidei cum ipſo
conſentirent. At illi reſponderunt, nunquam ſe
adduci poſſe, ut a maiorum ſuorum doctrina di-
ſcederent. Hac aetate Vlſila totius gentis erat
epiſcopus, magnae apud illos autoritatis, & cuius
uerba pro firmiſſimis legibus habebant. Hunc Eu-
doxius cum & uerbis demulſiſſet, & muneribus
illexiſſet, eo impulit, ut Gothos ad communionem
imperatoris amplectendam adduceret. Id autem
perſuaſit Vlfilas popularibus ſuis, cum diceret:
contentionem ex ambitione ortam eſſe diſcrepanti-
um. Quamobrem Gothi hactenus patrem quidem
filio maiorem eſſe dicunt, filium tamen creaturam
dicere non ſuſtinent, licet cum iis communicent,
qui ita dicunt.
4 iornandes ſetzt gleichfalls zum voraus,
daß Valens die Gothen zum Arianiſmo verleitet,
[Ende Spaltensatz]
denn
5
6 
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0354" n="320"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebendes Buch. Ge&#x017F;chichte der Teut&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
gar zu Poeti&#x017F;ch redet, hat die&#x017F;e Bekehrung bis in den a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Norden ge-<lb/>
wu&#x0364;rcket <note place="foot" n="11"><cb type="start"/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">prvdentivs</hi></hi> in apotheo&#x017F;i v. 494.<lb/><hi rendition="#i">Laxauit Scythicas uerbo penetrante pruinas<lb/>
Vox euangelica; Hircanas quoque feruida<lb/><hi rendition="#et">brumas</hi><lb/>
Soluit, ut exutus glacie iam mollior amnis<lb/>
Caucau&#x017F;ea de cote fluat, Rhodopeius Hebrus.<lb/>
Man&#x017F;ueuere Getae; feritasque cruenta Geloni<lb/>
Lacte mero, &#x017F;itiens ex&#x017F;anguia pocula mi&#x017F;cet,<lb/>
Libatura &#x017F;acros Chri&#x017F;ti de &#x017F;anguine potus.</hi></hi></note>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">XL.</hi> Jn den folgenden Zeiten finden wir, daß die We&#x017F;t- und O&#x017F;t-Go-<lb/><note place="left"><hi rendition="#g">Von ihrem</hi><lb/>
Verfall in den<lb/><hi rendition="#aq">Ariani&#x017F;mum.</hi><lb/>
Von Ulphila,<lb/>
und de&#xA75B; Gothi-<lb/>
&#x017F;chen Uber&#x017F;e-<lb/>
tzung der Ev-<lb/>
angelien.</note>then <hi rendition="#aq">Arii</hi> Jrrthum folgen. Die <hi rendition="#aq">hi&#x017F;torici</hi> kommen wegen der Um&#x017F;ta&#x0364;nde, wie<lb/>
&#x017F;ie in &#x017F;elbigen verleitet worden, nicht u&#x0364;berein. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">socrates</hi></hi></hi> &#x017F;chreibt, es<lb/>
wa&#x0364;re &#x017F;olches bey Gelegenheit eines innerlichen Krieges ge&#x017F;chehen, den Athana-<lb/>
rich und Fritigern gegen einander gefu&#x0364;hret, und in welchem <hi rendition="#aq">Valens,</hi> der den<lb/>
Arianern eyfrig zugethan, dem letzteren Hu&#x0364;lffe gelei&#x017F;tet: daher die, &#x017F;o <hi rendition="#aq">Fritigerno</hi><lb/>
zugefallen, der&#x017F;elben Lehre Raum gegeben <note place="foot" n="1">§. <hi rendition="#aq">XL</hi>. 1. Siehe beym vorhergehenden §. <hi rendition="#aq">not.</hi> 5.</note>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">sozomenvs</hi></hi></hi> aber erzehlet, daß der<lb/>
Gothen Bi&#x017F;choff, <hi rendition="#aq">Vlphilas,</hi> &#x017F;chon vorhin zu Con&#x017F;tantinopel gewe&#x017F;en, dem<lb/><note place="left">&#x2020; <hi rendition="#aq">A.</hi> 359.</note><hi rendition="#aq">Synodo,</hi> &#x017F;o <hi rendition="#aq">Acacius, Eudoxius,</hi> und andere Ariani&#x017F;che Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe gehalten &#x2020;,<lb/>
beygewohnet, und das Beka&#x0364;ntniß, &#x017F;o damals aufge&#x017F;etzt worden, mit unter-<lb/>
&#x017F;chrieben <note place="foot" n="2">Siehe beym vorhergehenden §. <hi rendition="#aq">not.</hi> 6.</note>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">theodoretvs</hi></hi></hi> gehet von beyden ab, und meldet, daß, als<lb/>
die Gothen, zur Zeit der Hunni&#x017F;chen Einbru&#x0364;che, in das Ro&#x0364;mi&#x017F;che Gebieth auf-<lb/>
genommen zu werden, gebethen, und der Ka&#x0364;i&#x017F;er <hi rendition="#aq">Valens</hi> &#x017F;olches zuge&#x017F;tanden,<lb/>
er dabey bedungen, daß &#x017F;ie &#x017F;ich zu &#x017F;einer Gemein&#x017F;chafft bekennen mo&#x0364;chten: da<lb/>
denn <hi rendition="#aq">Vlphilas</hi> &#x017F;ich bequemet, und die Nation u&#x0364;berredet, es &#x017F;ey zwi&#x017F;chen bey-<lb/>
den Theilen in der Sache &#x017F;elb&#x017F;t kein Unter&#x017F;cheid, &#x017F;ondern ein blo&#x017F;&#x017F;er Wort-<lb/>
&#x017F;treit <note place="foot" n="3"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">theodoretvs</hi></hi> hi&#x017F;t. eccle&#x017F;. L. IV. c. 37.<lb/><hi rendition="#i">Quo tempore Gothi, I&#x017F;trum traiicientes, foedus cum<lb/>
Valente percu&#x017F;&#x017F;erunt, abominandus ille Eudoxius,<lb/>
qui dum aderat, &#x017F;ugge&#x017F;&#x017F;it imperatori, per&#x017F;uaden-<lb/>
dum e&#x017F;&#x017F;e Gothis, ut cum ip&#x017F;is communicarent.<lb/>
Nam cum diu antea diuinae cognitionis radiis il-<lb/><cb/>
lu&#x017F;trati e&#x017F;&#x017F;ent, in apo&#x017F;tolica doctrina &#x017F;emper fue-<lb/>
rant innutriti. Quippe alebat Eudoxius, unius<lb/>
dogmatis communio pacem firmiorem efficiet. Quod<lb/>
con&#x017F;ilium cum adproba&#x017F;&#x017F;et Valens, optimatibus<lb/>
Gothorum impo&#x017F;uit, ut in doctrina fidei cum ip&#x017F;o<lb/>
con&#x017F;entirent. At illi re&#x017F;ponderunt, nunquam &#x017F;e<lb/>
adduci po&#x017F;&#x017F;e, ut a maiorum &#x017F;uorum doctrina di-<lb/>
&#x017F;cederent. Hac aetate Vl&#x017F;ila totius gentis erat<lb/>
epi&#x017F;copus, magnae apud illos autoritatis, &amp; cuius<lb/>
uerba pro firmi&#x017F;&#x017F;imis legibus habebant. Hunc Eu-<lb/>
doxius cum &amp; uerbis demul&#x017F;i&#x017F;&#x017F;et, &amp; muneribus<lb/>
illexi&#x017F;&#x017F;et, eo impulit, ut Gothos ad communionem<lb/>
imperatoris amplectendam adduceret. Id autem<lb/>
per&#x017F;ua&#x017F;it Vlfilas popularibus &#x017F;uis, cum diceret:<lb/>
contentionem ex ambitione ortam e&#x017F;&#x017F;e di&#x017F;crepanti-<lb/>
um. Quamobrem Gothi hactenus patrem quidem<lb/>
filio maiorem e&#x017F;&#x017F;e dicunt, filium tamen creaturam<lb/>
dicere non &#x017F;u&#x017F;tinent, licet cum iis communicent,<lb/>
qui ita dicunt.</hi></hi></note>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">iornandes</hi></hi></hi> i&#x017F;t ebenfalls der Meinung, daß <hi rendition="#aq">Valens</hi> die Gothen in<lb/>
den <hi rendition="#aq">Ariani&#x017F;mum</hi> verleitet <note xml:id="FN354_04_01" next="#FN354_04_02" place="foot" n="4"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">iornandes</hi></hi></hi> &#x017F;etzt gleichfalls zum voraus,<lb/>
daß <hi rendition="#aq">Valens</hi> die Gothen zum <hi rendition="#aq">Ariani&#x017F;mo</hi> verleitet,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">denn</fw><cb type="end"/>
</note>. Aber die&#x017F;e Erzehlungen insge&#x017F;amt klingen nicht<lb/>
gar zuverla&#x0364;ßig. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ambrosivs</hi></hi></hi> ru&#x0364;hmet eben damals, als die Gothen nach<lb/><hi rendition="#aq">Valentis</hi> Tod die Ro&#x0364;mi&#x017F;che Provintzen verwu&#x0364;&#x017F;teten, die Reinigkeit ihres<lb/>
Glaubens, und ihre Be&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit <note xml:id="FN354_05_01" next="#FN354_05_02" place="foot" n="5"/><note type="editorial">Der Fußnotentext befindet sich auf der nächsten Seite.</note>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">hieronymvs</hi></hi></hi> prei&#x017F;et in einem Brie-<lb/>
fe, den man zum Jahr 398. rechnet, die Gothen als rechtgla&#x0364;ubige Chri&#x017F;ten <note xml:id="FN354_06_01" next="#FN354_06_02" place="foot" n="6"/><note type="editorial">Der Fußnotentext befindet sich auf der nächsten Seite.</note>.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">chry-</hi></hi></hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[320/0354] Siebendes Buch. Geſchichte der Teutſchen gar zu Poetiſch redet, hat dieſe Bekehrung bis in den aͤuſſerſten Norden ge- wuͤrcket 11. XL. Jn den folgenden Zeiten finden wir, daß die Weſt- und Oſt-Go- then Arii Jrrthum folgen. Die hiſtorici kommen wegen der Umſtaͤnde, wie ſie in ſelbigen verleitet worden, nicht uͤberein. socrates ſchreibt, es waͤre ſolches bey Gelegenheit eines innerlichen Krieges geſchehen, den Athana- rich und Fritigern gegen einander gefuͤhret, und in welchem Valens, der den Arianern eyfrig zugethan, dem letzteren Huͤlffe geleiſtet: daher die, ſo Fritigerno zugefallen, derſelben Lehre Raum gegeben 1. sozomenvs aber erzehlet, daß der Gothen Biſchoff, Vlphilas, ſchon vorhin zu Conſtantinopel geweſen, dem Synodo, ſo Acacius, Eudoxius, und andere Arianiſche Biſchoͤffe gehalten †, beygewohnet, und das Bekaͤntniß, ſo damals aufgeſetzt worden, mit unter- ſchrieben 2. theodoretvs gehet von beyden ab, und meldet, daß, als die Gothen, zur Zeit der Hunniſchen Einbruͤche, in das Roͤmiſche Gebieth auf- genommen zu werden, gebethen, und der Kaͤiſer Valens ſolches zugeſtanden, er dabey bedungen, daß ſie ſich zu ſeiner Gemeinſchafft bekennen moͤchten: da denn Vlphilas ſich bequemet, und die Nation uͤberredet, es ſey zwiſchen bey- den Theilen in der Sache ſelbſt kein Unterſcheid, ſondern ein bloſſer Wort- ſtreit 3. iornandes iſt ebenfalls der Meinung, daß Valens die Gothen in den Arianiſmum verleitet 4. Aber dieſe Erzehlungen insgeſamt klingen nicht gar zuverlaͤßig. ambrosivs ruͤhmet eben damals, als die Gothen nach Valentis Tod die Roͤmiſche Provintzen verwuͤſteten, die Reinigkeit ihres Glaubens, und ihre Beſtaͤndigkeit 5. hieronymvs preiſet in einem Brie- fe, den man zum Jahr 398. rechnet, die Gothen als rechtglaͤubige Chriſten 6. chry- Von ihrem Verfall in den Arianiſmum. Von Ulphila, und deꝛ Gothi- ſchen Uberſe- tzung der Ev- angelien. † A. 359. 11 prvdentivs in apotheoſi v. 494. Laxauit Scythicas uerbo penetrante pruinas Vox euangelica; Hircanas quoque feruida brumas Soluit, ut exutus glacie iam mollior amnis Caucauſea de cote fluat, Rhodopeius Hebrus. Manſueuere Getae; feritasque cruenta Geloni Lacte mero, ſitiens exſanguia pocula miſcet, Libatura ſacros Chriſti de ſanguine potus. 1 §. XL. 1. Siehe beym vorhergehenden §. not. 5. 2 Siehe beym vorhergehenden §. not. 6. 3 theodoretvs hiſt. eccleſ. L. IV. c. 37. Quo tempore Gothi, Iſtrum traiicientes, foedus cum Valente percuſſerunt, abominandus ille Eudoxius, qui dum aderat, ſuggeſſit imperatori, perſuaden- dum eſſe Gothis, ut cum ipſis communicarent. Nam cum diu antea diuinae cognitionis radiis il- luſtrati eſſent, in apoſtolica doctrina ſemper fue- rant innutriti. Quippe alebat Eudoxius, unius dogmatis communio pacem firmiorem efficiet. Quod conſilium cum adprobaſſet Valens, optimatibus Gothorum impoſuit, ut in doctrina fidei cum ipſo conſentirent. At illi reſponderunt, nunquam ſe adduci poſſe, ut a maiorum ſuorum doctrina di- ſcederent. Hac aetate Vlſila totius gentis erat epiſcopus, magnae apud illos autoritatis, & cuius uerba pro firmiſſimis legibus habebant. Hunc Eu- doxius cum & uerbis demulſiſſet, & muneribus illexiſſet, eo impulit, ut Gothos ad communionem imperatoris amplectendam adduceret. Id autem perſuaſit Vlfilas popularibus ſuis, cum diceret: contentionem ex ambitione ortam eſſe diſcrepanti- um. Quamobrem Gothi hactenus patrem quidem filio maiorem eſſe dicunt, filium tamen creaturam dicere non ſuſtinent, licet cum iis communicent, qui ita dicunt. 4 iornandes ſetzt gleichfalls zum voraus, daß Valens die Gothen zum Arianiſmo verleitet, denn 5 6

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Ergänzungsvorschlag vom DWB [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/354
Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/354>, abgerufen am 22.11.2024.