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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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bis zu Ende der mit IVLIANO geführten Kriege.
Völcker, die das Römische Reich verwüstet, geschahe im Orient, und die West-
lichen Länder sind zu einer solchen Zeit verlohren gegangen, da sie ihre eigene
Kaiser hatten, die in Jtalien Hof hielten. Ausser dieser Veränderung sind einige
andere Einrichtungen, so er im Römischen Reich gemacht, weil sie in folgenden
Zeiten zu Erläuterung der Teutschen Geschichte dienen können, hier anzumercken.
Er theilte die praefecturam praetorii in vier Aemter : der praefectus prae-
torii orientis,
u. der praefectus praetorii Illyrici, solten zum Ostlichen Kaiser-
thum gehören: der praefectus praetorii Italiae, und der praefectus praetorii
Galliarum,
zum Westlichen. Unter diesen beyden hat der erste Jtalien, ein Theil
vom Illyrico, Sicilien, Sardinien, Corsica und die Länder in Africa, von den
Syrten bis an Cyrene: der andere Gallien, Spanien und Britannien unter
sich, und der letztere zu Trier seinen Hof-Sitz gehabt . Diese praefecti praetorii
hatten ihre uicarios, unter deren Aufsicht theils Provintzen durch consulares,
theils durch praesides verwaltet worden. Er trennete ferner von der prae-
fectura praetorii
die Gerichtsbarkeit über die Armee, so bißher die duces,
unter der Aufsicht der praefectorum gehabt hatten, und verordnete, zu deren
Handhabung, einen magistrum militum, welches Amt hernach getheilet, und
ein besonderer magister equitum, und besonderer magister peditum gemacht,
auch die Anzahl nachmahls vermehret worden. Ferner führte er das Patritiat
ein, so gleich nach dem Consulat die höchste Würde im Reich ward. Die
patritii solten gleichsam die geheimesten Räthe der Kaiser seyn, hatten aber keine
Verwaltung dabey: daher das Patritiat ein Mittel geworden, sowohl die prae-

fectos
[Tabelle]

§. XXX.
F f 3

bis zu Ende der mit IVLIANO gefuͤhrten Kriege.
Voͤlcker, die das Roͤmiſche Reich verwuͤſtet, geſchahe im Orient, und die Weſt-
lichen Laͤnder ſind zu einer ſolchen Zeit verlohren gegangen, da ſie ihre eigene
Kaiſer hatten, die in Jtalien Hof hielten. Auſſer dieſer Veraͤnderung ſind einige
andere Einrichtungen, ſo er im Roͤmiſchen Reich gemacht, weil ſie in folgenden
Zeiten zu Erlaͤuterung der Teutſchen Geſchichte dienen koͤnnen, hier anzumercken.
Er theilte die praefecturam praetorii in vier Aemter : der praefectus prae-
torii orientis,
u. der praefectus praetorii Illyrici, ſolten zum Oſtlichen Kaiſer-
thum gehoͤren: der praefectus praetorii Italiae, und der praefectus praetorii
Galliarum,
zum Weſtlichen. Unter dieſen beyden hat der erſte Jtalien, ein Theil
vom Illyrico, Sicilien, Sardinien, Corſica und die Laͤnder in Africa, von den
Syrten bis an Cyrene: der andere Gallien, Spanien und Britannien unter
ſich, und der letztere zu Trier ſeinen Hof-Sitz gehabt . Dieſe praefecti praetorii
hatten ihre uicarios, unter deren Aufſicht theils Provintzen durch conſulares,
theils durch praeſides verwaltet worden. Er trennete ferner von der prae-
fectura praetorii
die Gerichtsbarkeit uͤber die Armee, ſo bißher die duces,
unter der Aufſicht der praefectorum gehabt hatten, und verordnete, zu deren
Handhabung, einen magiſtrum militum, welches Amt hernach getheilet, und
ein beſonderer magiſter equitum, und beſonderer magiſter peditum gemacht,
auch die Anzahl nachmahls vermehret worden. Ferner fuͤhrte er das Patritiat
ein, ſo gleich nach dem Conſulat die hoͤchſte Wuͤrde im Reich ward. Die
patritii ſolten gleichſam die geheimeſten Raͤthe der Kaiſer ſeyn, hatten aber keine
Verwaltung dabey: daher das Patritiat ein Mittel geworden, ſowohl die prae-

fectos
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[229/0263] bis zu Ende der mit IVLIANO gefuͤhrten Kriege. Voͤlcker, die das Roͤmiſche Reich verwuͤſtet, geſchahe im Orient, und die Weſt- lichen Laͤnder ſind zu einer ſolchen Zeit verlohren gegangen, da ſie ihre eigene Kaiſer hatten, die in Jtalien Hof hielten. Auſſer dieſer Veraͤnderung ſind einige andere Einrichtungen, ſo er im Roͤmiſchen Reich gemacht, weil ſie in folgenden Zeiten zu Erlaͤuterung der Teutſchen Geſchichte dienen koͤnnen, hier anzumercken. Er theilte die praefecturam praetorii in vier Aemter 2: der praefectus prae- torii orientis, u. der praefectus praetorii Illyrici, ſolten zum Oſtlichen Kaiſer- thum gehoͤren: der praefectus praetorii Italiae, und der praefectus praetorii Galliarum, zum Weſtlichen. Unter dieſen beyden hat der erſte Jtalien, ein Theil vom Illyrico, Sicilien, Sardinien, Corſica und die Laͤnder in Africa, von den Syrten bis an Cyrene: der andere Gallien, Spanien und Britannien unter ſich, und der letztere zu Trier ſeinen Hof-Sitz gehabt 3. Dieſe praefecti praetorii hatten ihre uicarios, unter deren Aufſicht theils Provintzen durch conſulares, theils durch praeſides verwaltet worden. Er trennete ferner von der prae- fectura praetorii die Gerichtsbarkeit uͤber die Armee, ſo bißher die duces, unter der Aufſicht der praefectorum gehabt hatten, und verordnete, zu deren Handhabung, einen magiſtrum militum, welches Amt hernach getheilet, und ein beſonderer magiſter equitum, und beſonderer magiſter peditum gemacht, auch die Anzahl nachmahls vermehret worden. Ferner fuͤhrte er das Patritiat ein, ſo gleich nach dem Conſulat die hoͤchſte Wuͤrde im Reich ward. Die patritii ſolten gleichſam die geheimeſten Raͤthe der Kaiſer ſeyn, hatten aber keine Verwaltung dabey: daher das Patritiat ein Mittel geworden, ſowohl die prae- fectos 2 3 §. XXX. F f 3

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/263>, abgerufen am 22.11.2024.