Kapital verwandeln, und die Erde in monopolisirte Erde, in Grund- eigenthum, diese einer bestimmten Geschichtsperiode angehörige Ge- stalt fällt daher zusammen mit dem Dasein und der Funktion der producirten Produktionsmittel und der Erde im Produktionsprocess überhaupt. Jene Produktionsmittel sind an und für sich, von Natur, Kapital; Kapital ist nichts als ein blosser "ökonomischer Name" für jene Produktionsmittel; und so ist die Erde an und für sich, von Natur, die von einer gewissen Zahl Grundeigenthümer mono- polisirte Erde. Wie im Kapital und Kapitalisten -- der in der That nichts ist als das personificirte Kapital -- die Produkte eine selbständige Macht werden gegenüber den Producenten, so wird im Grundeigenthümer der Grund und Boden personificirt, der sich eben- falls auf die Hinterfüsse stellt, und als selbständige Macht seinen Antheil fordert von dem mit seiner Hülfe erzeugten Produkt; so- dass nicht der Boden den ihm gehörigen Theil des Produkts zu Ersatz und Steigerung seiner Produktivität erhält, sondern statt seiner der Grundeigenthümer einen Antheil dieses Produkts zur Verschacherung und Verschwendung. Es ist klar, dass das Kapital die Arbeit als Lohnarbeit voraussetzt. Es ist aber ebenso klar, dass wenn von der Arbeit als Lohnarbeit ausgegangen wird, sodass das Zusammenfallen der Arbeit überhaupt mit der Lohnarbeit selbst- verständlich scheint, dann auch als natürliche Form der Arbeits- bedingungen, gegenüber der Arbeit überhaupt, das Kapital und die monopolisirte Erde erscheinen müssen. Kapital zu sein, erscheint nun als natürliche Form der Arbeitsmittel, und daher als rein ding- licher und aus ihrer Funktion im Arbeitsprocess überhaupt entsprin- gender Charakter. Kapital und producirtes Produktionsmittel werden so identische Ausdrücke. Ebenso werden Erdboden und durch Privat- eigenthum monopolisirter Erdboden identische Ausdrücke. Die Ar- beitsmittel als solche, die von Natur Kapital sind, werden daher zur Quelle des Profits, wie die Erde als solche zur Quelle der Rente.
Die Arbeit als solche, in ihrer einfachen Bestimmtheit als zweck- mäßige produktive Thätigkeit, bezieht sich auf die Produktions- mittel, nicht in deren gesellschaftlicher Formbestimmtheit, sondern in ihrer stofflichen Substanz, als Material und Mittel der Arbeit, die sich ebenfalls nur stofflich, als Gebrauchswerthe von einander unterscheiden, die Erde als unproducirtes, die andren als producirte Arbeitsmittel. Fällt also die Arbeit mit der Lohnarbeit zusammen, so fällt auch die bestimmte gesellschaftliche Form, worin die Arbeits- bedingungen nun der Arbeit gegenüberstehn, zusammen mit ihrem stofflichen Dasein. Die Arbeitsmittel sind dann als solche Kapital,
Kapital verwandeln, und die Erde in monopolisirte Erde, in Grund- eigenthum, diese einer bestimmten Geschichtsperiode angehörige Ge- stalt fällt daher zusammen mit dem Dasein und der Funktion der producirten Produktionsmittel und der Erde im Produktionsprocess überhaupt. Jene Produktionsmittel sind an und für sich, von Natur, Kapital; Kapital ist nichts als ein blosser „ökonomischer Name“ für jene Produktionsmittel; und so ist die Erde an und für sich, von Natur, die von einer gewissen Zahl Grundeigenthümer mono- polisirte Erde. Wie im Kapital und Kapitalisten — der in der That nichts ist als das personificirte Kapital — die Produkte eine selbständige Macht werden gegenüber den Producenten, so wird im Grundeigenthümer der Grund und Boden personificirt, der sich eben- falls auf die Hinterfüsse stellt, und als selbständige Macht seinen Antheil fordert von dem mit seiner Hülfe erzeugten Produkt; so- dass nicht der Boden den ihm gehörigen Theil des Produkts zu Ersatz und Steigerung seiner Produktivität erhält, sondern statt seiner der Grundeigenthümer einen Antheil dieses Produkts zur Verschacherung und Verschwendung. Es ist klar, dass das Kapital die Arbeit als Lohnarbeit voraussetzt. Es ist aber ebenso klar, dass wenn von der Arbeit als Lohnarbeit ausgegangen wird, sodass das Zusammenfallen der Arbeit überhaupt mit der Lohnarbeit selbst- verständlich scheint, dann auch als natürliche Form der Arbeits- bedingungen, gegenüber der Arbeit überhaupt, das Kapital und die monopolisirte Erde erscheinen müssen. Kapital zu sein, erscheint nun als natürliche Form der Arbeitsmittel, und daher als rein ding- licher und aus ihrer Funktion im Arbeitsprocess überhaupt entsprin- gender Charakter. Kapital und producirtes Produktionsmittel werden so identische Ausdrücke. Ebenso werden Erdboden und durch Privat- eigenthum monopolisirter Erdboden identische Ausdrücke. Die Ar- beitsmittel als solche, die von Natur Kapital sind, werden daher zur Quelle des Profits, wie die Erde als solche zur Quelle der Rente.
Die Arbeit als solche, in ihrer einfachen Bestimmtheit als zweck- mäßige produktive Thätigkeit, bezieht sich auf die Produktions- mittel, nicht in deren gesellschaftlicher Formbestimmtheit, sondern in ihrer stofflichen Substanz, als Material und Mittel der Arbeit, die sich ebenfalls nur stofflich, als Gebrauchswerthe von einander unterscheiden, die Erde als unproducirtes, die andren als producirte Arbeitsmittel. Fällt also die Arbeit mit der Lohnarbeit zusammen, so fällt auch die bestimmte gesellschaftliche Form, worin die Arbeits- bedingungen nun der Arbeit gegenüberstehn, zusammen mit ihrem stofflichen Dasein. Die Arbeitsmittel sind dann als solche Kapital,
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Kapital verwandeln, und die Erde in monopolisirte Erde, in Grund-
eigenthum, diese einer bestimmten Geschichtsperiode angehörige Ge-
stalt fällt daher zusammen mit dem Dasein und der Funktion der
producirten Produktionsmittel und der Erde im Produktionsprocess
überhaupt. Jene Produktionsmittel sind an und für sich, von Natur,
Kapital; Kapital ist nichts als ein blosser „ökonomischer Name“
für jene Produktionsmittel; und so ist die Erde an und für sich,
von Natur, die von einer gewissen Zahl Grundeigenthümer mono-
polisirte Erde. Wie im Kapital und Kapitalisten — der in der
That nichts ist als das personificirte Kapital — die Produkte eine
selbständige Macht werden gegenüber den Producenten, so wird im
Grundeigenthümer der Grund und Boden personificirt, der sich eben-
falls auf die Hinterfüsse stellt, und als selbständige Macht seinen
Antheil fordert von dem mit seiner Hülfe erzeugten Produkt; so-
dass nicht der Boden den ihm gehörigen Theil des Produkts zu
Ersatz und Steigerung seiner Produktivität erhält, sondern statt
seiner der Grundeigenthümer einen Antheil dieses Produkts zur
Verschacherung und Verschwendung. Es ist klar, dass das Kapital
die Arbeit als Lohnarbeit voraussetzt. Es ist aber ebenso klar,
dass wenn von der Arbeit als Lohnarbeit ausgegangen wird, sodass
das Zusammenfallen der Arbeit überhaupt mit der Lohnarbeit selbst-
verständlich scheint, dann auch als natürliche Form der Arbeits-
bedingungen, gegenüber der Arbeit überhaupt, das Kapital und die
monopolisirte Erde erscheinen müssen. Kapital zu sein, erscheint
nun als natürliche Form der Arbeitsmittel, und daher als rein ding-
licher und aus ihrer Funktion im Arbeitsprocess überhaupt entsprin-
gender Charakter. Kapital und producirtes Produktionsmittel werden
so identische Ausdrücke. Ebenso werden Erdboden und durch Privat-
eigenthum monopolisirter Erdboden identische Ausdrücke. Die Ar-
beitsmittel als solche, die von Natur Kapital sind, werden daher zur
Quelle des Profits, wie die Erde als solche zur Quelle der Rente.
Die Arbeit als solche, in ihrer einfachen Bestimmtheit als zweck-
mäßige produktive Thätigkeit, bezieht sich auf die Produktions-
mittel, nicht in deren gesellschaftlicher Formbestimmtheit, sondern
in ihrer stofflichen Substanz, als Material und Mittel der Arbeit,
die sich ebenfalls nur stofflich, als Gebrauchswerthe von einander
unterscheiden, die Erde als unproducirtes, die andren als producirte
Arbeitsmittel. Fällt also die Arbeit mit der Lohnarbeit zusammen,
so fällt auch die bestimmte gesellschaftliche Form, worin die Arbeits-
bedingungen nun der Arbeit gegenüberstehn, zusammen mit ihrem
stofflichen Dasein. Die Arbeitsmittel sind dann als solche Kapital,
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/369>, abgerufen am 23.11.2024.
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