preis und die Profitrate unberührt. Im übrigen sind drei fernere Fälle möglich:
a) Wirft das zusätzliche Kapital auf irgend einer der Bodenarten A, B, C, D nur die durch den Produktionspreis von A bestimmte Profitrate ab, so wird dadurch kein Surplusprofit, also auch keine mögliche Rente gebildet; so wenig als wenn zusätzlicher Boden A bebaut worden wäre.
b) Wirft das zusätzliche Kapital höheres Produkt ab, so wird selbstverständlich neuer Surplusprofit (potentielle Rente) gebildet, wenn der regulirende Preis derselbe bleibt. Dies ist nicht noth- wendig der Fall, nämlich dann nicht, wenn diese zusätzliche Pro- duktion den Boden A ausser Bebauung und damit aus der Reihe der konkurrirenden Bodenarten wirft. In diesem Fall fällt der regulirende Produktionspreis. Die Profitrate würde steigen, wenn hiermit Fallen des Arbeitlohns verbunden wäre, oder wenn das wohlfeilere Produkt als Element in das konstante Kapital eingeht. Hätte die erhöhte Produktivität des zusätzlichen Kapitals auf den besten Bodenarten C und D stattgefunden, so hinge es ganz ab von der Höhe der gesteigerten Produktivität und der Masse der neuzugesetzten Kapitale, wie weit Bildung von vermehrtem Sur- plusprofit (also von vermehrter Rente) verbunden wäre mit dem Fall des Preises und dem Steigen der Profitrate. Diese letztre kann steigen auch ohne Fall des Arbeitslohns, durch Verwohl- feilerung der Elemente des konstanten Kapitals.
c) Findet die zusätzliche Kapitalanlage mit abnehmenden Sur- plusprofiten statt, doch so dass ihr Produkt einen Ueberschuss lässt über das Produkt desselben Kapitals auf Boden A, so findet, wenn die vermehrte Zufuhr nicht den Boden A ausser Bebauung wirft, unter allen Umständen Neubildung von Surplusprofiten statt, die auf D, C, B, A gleichzeitig stattfinden kann. Wird dagegen der schlechteste Boden A aus der Bebauung verdrängt, so fällt der regulirende Produktionspreis, und es hängt von dem Verhält- niss zwischen dem verminderten Preis eines qr. und der vermehrten Zahl der den Surplusprofit bildenden qrs. ab, ob der in Geld aus- gedrückte Surplusprofit und daher die Differentialrente steigt oder fällt. Aber jedenfalls zeigt sich hier das merkwürdige, dass mit abnehmenden Surplusprofiten successiver Kapitalanlagen der Pro- duktionspreis fallen kann, statt steigen zu müssen, wie es auf den ersten Blick scheint.
Diese zusätzlichen Kapitalanlagen mit abnehmenden Mehrerträgen entsprechen ganz dem Fall, in welchen auf Bodenarten, deren
preis und die Profitrate unberührt. Im übrigen sind drei fernere Fälle möglich:
a) Wirft das zusätzliche Kapital auf irgend einer der Bodenarten A, B, C, D nur die durch den Produktionspreis von A bestimmte Profitrate ab, so wird dadurch kein Surplusprofit, also auch keine mögliche Rente gebildet; so wenig als wenn zusätzlicher Boden A bebaut worden wäre.
b) Wirft das zusätzliche Kapital höheres Produkt ab, so wird selbstverständlich neuer Surplusprofit (potentielle Rente) gebildet, wenn der regulirende Preis derselbe bleibt. Dies ist nicht noth- wendig der Fall, nämlich dann nicht, wenn diese zusätzliche Pro- duktion den Boden A ausser Bebauung und damit aus der Reihe der konkurrirenden Bodenarten wirft. In diesem Fall fällt der regulirende Produktionspreis. Die Profitrate würde steigen, wenn hiermit Fallen des Arbeitlohns verbunden wäre, oder wenn das wohlfeilere Produkt als Element in das konstante Kapital eingeht. Hätte die erhöhte Produktivität des zusätzlichen Kapitals auf den besten Bodenarten C und D stattgefunden, so hinge es ganz ab von der Höhe der gesteigerten Produktivität und der Masse der neuzugesetzten Kapitale, wie weit Bildung von vermehrtem Sur- plusprofit (also von vermehrter Rente) verbunden wäre mit dem Fall des Preises und dem Steigen der Profitrate. Diese letztre kann steigen auch ohne Fall des Arbeitslohns, durch Verwohl- feilerung der Elemente des konstanten Kapitals.
c) Findet die zusätzliche Kapitalanlage mit abnehmenden Sur- plusprofiten statt, doch so dass ihr Produkt einen Ueberschuss lässt über das Produkt desselben Kapitals auf Boden A, so findet, wenn die vermehrte Zufuhr nicht den Boden A ausser Bebauung wirft, unter allen Umständen Neubildung von Surplusprofiten statt, die auf D, C, B, A gleichzeitig stattfinden kann. Wird dagegen der schlechteste Boden A aus der Bebauung verdrängt, so fällt der regulirende Produktionspreis, und es hängt von dem Verhält- niss zwischen dem verminderten Preis eines qr. und der vermehrten Zahl der den Surplusprofit bildenden qrs. ab, ob der in Geld aus- gedrückte Surplusprofit und daher die Differentialrente steigt oder fällt. Aber jedenfalls zeigt sich hier das merkwürdige, dass mit abnehmenden Surplusprofiten successiver Kapitalanlagen der Pro- duktionspreis fallen kann, statt steigen zu müssen, wie es auf den ersten Blick scheint.
Diese zusätzlichen Kapitalanlagen mit abnehmenden Mehrerträgen entsprechen ganz dem Fall, in welchen auf Bodenarten, deren
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0230"n="221"/>
preis und die Profitrate unberührt. Im übrigen sind drei fernere<lb/>
Fälle möglich:</p><lb/><p>a) Wirft das zusätzliche Kapital auf irgend einer der Bodenarten<lb/>
A, B, C, D nur die durch den Produktionspreis von A bestimmte<lb/>
Profitrate ab, so wird dadurch kein Surplusprofit, also auch keine<lb/>
mögliche Rente gebildet; so wenig als wenn zusätzlicher Boden<lb/>
A bebaut worden wäre.</p><lb/><p>b) Wirft das zusätzliche Kapital höheres Produkt ab, so wird<lb/>
selbstverständlich neuer Surplusprofit (potentielle Rente) gebildet,<lb/>
wenn der regulirende Preis derselbe bleibt. Dies ist nicht noth-<lb/>
wendig der Fall, nämlich dann nicht, wenn diese zusätzliche Pro-<lb/>
duktion den Boden A ausser Bebauung und damit aus der Reihe<lb/>
der konkurrirenden Bodenarten wirft. In diesem Fall fällt der<lb/>
regulirende Produktionspreis. Die Profitrate würde steigen, wenn<lb/>
hiermit Fallen des Arbeitlohns verbunden wäre, oder wenn das<lb/>
wohlfeilere Produkt als Element in das konstante Kapital eingeht.<lb/>
Hätte die erhöhte Produktivität des zusätzlichen Kapitals auf den<lb/>
besten Bodenarten C und D stattgefunden, so hinge es ganz ab<lb/>
von der Höhe der gesteigerten Produktivität und der Masse der<lb/>
neuzugesetzten Kapitale, wie weit Bildung von vermehrtem Sur-<lb/>
plusprofit (also von vermehrter Rente) verbunden wäre mit dem<lb/>
Fall des Preises und dem Steigen der Profitrate. Diese letztre<lb/>
kann steigen auch ohne Fall des Arbeitslohns, durch Verwohl-<lb/>
feilerung der Elemente des konstanten Kapitals.</p><lb/><p>c) Findet die zusätzliche Kapitalanlage mit abnehmenden Sur-<lb/>
plusprofiten statt, doch so dass ihr Produkt einen Ueberschuss<lb/>
lässt über das Produkt desselben Kapitals auf Boden A, so findet,<lb/>
wenn die vermehrte Zufuhr nicht den Boden A ausser Bebauung<lb/>
wirft, unter allen Umständen Neubildung von Surplusprofiten statt,<lb/>
die auf D, C, B, A gleichzeitig stattfinden kann. Wird dagegen<lb/>
der schlechteste Boden A aus der Bebauung verdrängt, so fällt<lb/>
der regulirende Produktionspreis, und es hängt von dem Verhält-<lb/>
niss zwischen dem verminderten Preis eines qr. und der vermehrten<lb/>
Zahl der den Surplusprofit bildenden qrs. ab, ob der in Geld aus-<lb/>
gedrückte Surplusprofit und daher die Differentialrente steigt oder<lb/>
fällt. Aber jedenfalls zeigt sich hier das merkwürdige, dass mit<lb/>
abnehmenden Surplusprofiten successiver Kapitalanlagen der Pro-<lb/>
duktionspreis fallen kann, statt steigen zu müssen, wie es auf den<lb/>
ersten Blick scheint.</p><lb/><p>Diese zusätzlichen Kapitalanlagen mit abnehmenden Mehrerträgen<lb/>
entsprechen ganz dem Fall, in welchen auf Bodenarten, deren<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[221/0230]
preis und die Profitrate unberührt. Im übrigen sind drei fernere
Fälle möglich:
a) Wirft das zusätzliche Kapital auf irgend einer der Bodenarten
A, B, C, D nur die durch den Produktionspreis von A bestimmte
Profitrate ab, so wird dadurch kein Surplusprofit, also auch keine
mögliche Rente gebildet; so wenig als wenn zusätzlicher Boden
A bebaut worden wäre.
b) Wirft das zusätzliche Kapital höheres Produkt ab, so wird
selbstverständlich neuer Surplusprofit (potentielle Rente) gebildet,
wenn der regulirende Preis derselbe bleibt. Dies ist nicht noth-
wendig der Fall, nämlich dann nicht, wenn diese zusätzliche Pro-
duktion den Boden A ausser Bebauung und damit aus der Reihe
der konkurrirenden Bodenarten wirft. In diesem Fall fällt der
regulirende Produktionspreis. Die Profitrate würde steigen, wenn
hiermit Fallen des Arbeitlohns verbunden wäre, oder wenn das
wohlfeilere Produkt als Element in das konstante Kapital eingeht.
Hätte die erhöhte Produktivität des zusätzlichen Kapitals auf den
besten Bodenarten C und D stattgefunden, so hinge es ganz ab
von der Höhe der gesteigerten Produktivität und der Masse der
neuzugesetzten Kapitale, wie weit Bildung von vermehrtem Sur-
plusprofit (also von vermehrter Rente) verbunden wäre mit dem
Fall des Preises und dem Steigen der Profitrate. Diese letztre
kann steigen auch ohne Fall des Arbeitslohns, durch Verwohl-
feilerung der Elemente des konstanten Kapitals.
c) Findet die zusätzliche Kapitalanlage mit abnehmenden Sur-
plusprofiten statt, doch so dass ihr Produkt einen Ueberschuss
lässt über das Produkt desselben Kapitals auf Boden A, so findet,
wenn die vermehrte Zufuhr nicht den Boden A ausser Bebauung
wirft, unter allen Umständen Neubildung von Surplusprofiten statt,
die auf D, C, B, A gleichzeitig stattfinden kann. Wird dagegen
der schlechteste Boden A aus der Bebauung verdrängt, so fällt
der regulirende Produktionspreis, und es hängt von dem Verhält-
niss zwischen dem verminderten Preis eines qr. und der vermehrten
Zahl der den Surplusprofit bildenden qrs. ab, ob der in Geld aus-
gedrückte Surplusprofit und daher die Differentialrente steigt oder
fällt. Aber jedenfalls zeigt sich hier das merkwürdige, dass mit
abnehmenden Surplusprofiten successiver Kapitalanlagen der Pro-
duktionspreis fallen kann, statt steigen zu müssen, wie es auf den
ersten Blick scheint.
Diese zusätzlichen Kapitalanlagen mit abnehmenden Mehrerträgen
entsprechen ganz dem Fall, in welchen auf Bodenarten, deren
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/230>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.