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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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Produktionspreis der Waaren dieses besondren Kapitals und dem
allgemeinen Produktionspreis, der die Marktpreise der Waaren des
Kapitals dieser Produktionssphäre überhaupt regelt, oder die Markt-
preise der Waaren des in dieser Produktionssphäre angelegten Ge-
sammtkapitals.

Aber jetzt kommt der Unterschied.

Welchem Umstand verdankt der Fabrikant im vorliegenden Fall
seinen Surplusprofit, den Ueberschuss, den der durch die allge-
meine Profitrate regulirte Produktionspreis ihm persönlich abwirft?

In erster Instanz einer Naturkraft, der Triebkraft des Wasser-
falls, der von Natur sich vorfindet, und der nicht wie die Kohle,
welche Wasser in Dampf verwandelt, selbst Produkt der Arbeit
ist, daher Werth hat, durch ein Aequivalent bezahlt werden muss,
kostet. Es ist ein natürlicher Produktionsagent, in dessen Er-
zeugung keine Arbeit eingeht.

Aber das ist nicht alles. Der Fabrikant, der mit der Dampf-
maschine arbeitet, wendet auch Naturkräfte an, die ihm nichts
kosten, die aber die Arbeit produktiver machen, und sofern sie
dadurch die Herstellung der für die Arbeiter erheischten Lebens-
mittel verwohlfeilern, den Mehrwerth und daher den Profit erhöhen;
die also ganz so gut vom Kapital monopolisirt werden wie die
gesellschaftlichen Naturkräfte der Arbeit, die aus Kooperation,
Theilung etc. entspringen. Der Fabrikant zahlt die Kohlen, aber
nicht die Fähigkeit des Wassers seinen Aggregatzustand zu ändern,
in Dampf überzugehn, nicht die Elasticität des Dampfs u. s. w.
Diese Monopolisirung der Naturkräfte, d. h. der durch sie be-
wirkten Steigerung der Arbeitskraft, ist allem Kapital gemeinsam,
das mit Dampfmaschinen arbeitet. Sie mag den Theil des Arbeits-
produkts, der Mehrwerth darstellt, erhöhen gegen den Theil, der
sich in Arbeitslohn verwandelt. Soweit sie dies thut, erhöht sie
die allgemeine Profitrate, aber sie schafft keinen Surplusprofit, der
eben im Ueberschuss des individuellen Profits über den Durch-
schnittsprofit besteht. Dass die Anwendung einer Naturkraft, des
Wasserfalls, hier Surplusprofit schafft, kann also nicht allein aus
der Thatsache entspringen, dass die gesteigerte Produktivkraft der
Arbeit hier der Anwendung einer Naturkraft geschuldet ist. Es
müssen weitere modificirende Umstände eintreten.

Umgekehrt. Die blosse Anwendung von Naturkräften in der
Industrie mag auf die Höhe der allgemeinen Profitrate, weil auf
die Masse der zur Produktion nothwendiger Lebensmittel erheisch-
ten Arbeit einwirken. Sie schafft aber an und für sich keine Ab-

Produktionspreis der Waaren dieses besondren Kapitals und dem
allgemeinen Produktionspreis, der die Marktpreise der Waaren des
Kapitals dieser Produktionssphäre überhaupt regelt, oder die Markt-
preise der Waaren des in dieser Produktionssphäre angelegten Ge-
sammtkapitals.

Aber jetzt kommt der Unterschied.

Welchem Umstand verdankt der Fabrikant im vorliegenden Fall
seinen Surplusprofit, den Ueberschuss, den der durch die allge-
meine Profitrate regulirte Produktionspreis ihm persönlich abwirft?

In erster Instanz einer Naturkraft, der Triebkraft des Wasser-
falls, der von Natur sich vorfindet, und der nicht wie die Kohle,
welche Wasser in Dampf verwandelt, selbst Produkt der Arbeit
ist, daher Werth hat, durch ein Aequivalent bezahlt werden muss,
kostet. Es ist ein natürlicher Produktionsagent, in dessen Er-
zeugung keine Arbeit eingeht.

Aber das ist nicht alles. Der Fabrikant, der mit der Dampf-
maschine arbeitet, wendet auch Naturkräfte an, die ihm nichts
kosten, die aber die Arbeit produktiver machen, und sofern sie
dadurch die Herstellung der für die Arbeiter erheischten Lebens-
mittel verwohlfeilern, den Mehrwerth und daher den Profit erhöhen;
die also ganz so gut vom Kapital monopolisirt werden wie die
gesellschaftlichen Naturkräfte der Arbeit, die aus Kooperation,
Theilung etc. entspringen. Der Fabrikant zahlt die Kohlen, aber
nicht die Fähigkeit des Wassers seinen Aggregatzustand zu ändern,
in Dampf überzugehn, nicht die Elasticität des Dampfs u. s. w.
Diese Monopolisirung der Naturkräfte, d. h. der durch sie be-
wirkten Steigerung der Arbeitskraft, ist allem Kapital gemeinsam,
das mit Dampfmaschinen arbeitet. Sie mag den Theil des Arbeits-
produkts, der Mehrwerth darstellt, erhöhen gegen den Theil, der
sich in Arbeitslohn verwandelt. Soweit sie dies thut, erhöht sie
die allgemeine Profitrate, aber sie schafft keinen Surplusprofit, der
eben im Ueberschuss des individuellen Profits über den Durch-
schnittsprofit besteht. Dass die Anwendung einer Naturkraft, des
Wasserfalls, hier Surplusprofit schafft, kann also nicht allein aus
der Thatsache entspringen, dass die gesteigerte Produktivkraft der
Arbeit hier der Anwendung einer Naturkraft geschuldet ist. Es
müssen weitere modificirende Umstände eintreten.

Umgekehrt. Die blosse Anwendung von Naturkräften in der
Industrie mag auf die Höhe der allgemeinen Profitrate, weil auf
die Masse der zur Produktion nothwendiger Lebensmittel erheisch-
ten Arbeit einwirken. Sie schafft aber an und für sich keine Ab-

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[183/0192] Produktionspreis der Waaren dieses besondren Kapitals und dem allgemeinen Produktionspreis, der die Marktpreise der Waaren des Kapitals dieser Produktionssphäre überhaupt regelt, oder die Markt- preise der Waaren des in dieser Produktionssphäre angelegten Ge- sammtkapitals. Aber jetzt kommt der Unterschied. Welchem Umstand verdankt der Fabrikant im vorliegenden Fall seinen Surplusprofit, den Ueberschuss, den der durch die allge- meine Profitrate regulirte Produktionspreis ihm persönlich abwirft? In erster Instanz einer Naturkraft, der Triebkraft des Wasser- falls, der von Natur sich vorfindet, und der nicht wie die Kohle, welche Wasser in Dampf verwandelt, selbst Produkt der Arbeit ist, daher Werth hat, durch ein Aequivalent bezahlt werden muss, kostet. Es ist ein natürlicher Produktionsagent, in dessen Er- zeugung keine Arbeit eingeht. Aber das ist nicht alles. Der Fabrikant, der mit der Dampf- maschine arbeitet, wendet auch Naturkräfte an, die ihm nichts kosten, die aber die Arbeit produktiver machen, und sofern sie dadurch die Herstellung der für die Arbeiter erheischten Lebens- mittel verwohlfeilern, den Mehrwerth und daher den Profit erhöhen; die also ganz so gut vom Kapital monopolisirt werden wie die gesellschaftlichen Naturkräfte der Arbeit, die aus Kooperation, Theilung etc. entspringen. Der Fabrikant zahlt die Kohlen, aber nicht die Fähigkeit des Wassers seinen Aggregatzustand zu ändern, in Dampf überzugehn, nicht die Elasticität des Dampfs u. s. w. Diese Monopolisirung der Naturkräfte, d. h. der durch sie be- wirkten Steigerung der Arbeitskraft, ist allem Kapital gemeinsam, das mit Dampfmaschinen arbeitet. Sie mag den Theil des Arbeits- produkts, der Mehrwerth darstellt, erhöhen gegen den Theil, der sich in Arbeitslohn verwandelt. Soweit sie dies thut, erhöht sie die allgemeine Profitrate, aber sie schafft keinen Surplusprofit, der eben im Ueberschuss des individuellen Profits über den Durch- schnittsprofit besteht. Dass die Anwendung einer Naturkraft, des Wasserfalls, hier Surplusprofit schafft, kann also nicht allein aus der Thatsache entspringen, dass die gesteigerte Produktivkraft der Arbeit hier der Anwendung einer Naturkraft geschuldet ist. Es müssen weitere modificirende Umstände eintreten. Umgekehrt. Die blosse Anwendung von Naturkräften in der Industrie mag auf die Höhe der allgemeinen Profitrate, weil auf die Masse der zur Produktion nothwendiger Lebensmittel erheisch- ten Arbeit einwirken. Sie schafft aber an und für sich keine Ab-

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/192>, abgerufen am 30.11.2024.