Hierauf bemerkt Wilson, dass die Wechselkurse auch durch den indirekten Handel berührt werden. So werden z. B. die Aus- fuhren von Indien nach Australien und Nordamerika durch Tratten auf London gedeckt, und wirken daher auf den Wechselkurs ganz so, als ob die Waaren direkt von Indien nach England gingen. Ferner, wenn Indien und China zusammengenommen werden, so sei die Bilanz gegen England, da China fortwährend bedeutende Zahlungen für Opium an Indien, und England Zahlungen an China zu machen hat, und die Beträge auf diesem Umweg nach Indien gehn. (1787, 88.)
1789 fragt nun Wilson, ob der Effekt auf die Wechselkurse nicht derselbe sein werde, einerlei ob das Kapital "in Form von Eisenschienen und Lokomotiven, oder in Form von Metallgeld hin- ausginge." Hierauf antwortet Newmarch ganz richtig: die 12 Mill. £ die in den letzten Jahren für Eisenbahnbau nach Indien gesandt, hätten gedient zum Ankauf einer Jahresrente, die Indien in regel- mäßigen Terminen an England zu zahlen habe. "Soweit unmittel- bare Wirkung auf den Edelmetallmarkt in Betracht kommt, kann die Anlage der 12 Mill. £ eine solche nur ausüben, soweit Metall hinausgesandt werden musste für wirkliche Anlage in Geld."
1797. [Weguelin fragt:] "Wenn kein Rückfluss erfolgt für dies Eisen (die Schienen), wie kann man sagen, dass es auf den Wechsel- kurs wirkt? -- Ich glaube nicht, dass der Theil der Auslage, der in Form von Waaren hinausgeschickt wird, den Stand des Wechsel- kurses afficirt ... der Stand des Kurses zwischen zwei Ländern wird, man kann sagen ausschliesslich, afficirt durch die Quantität der Obligationen oder Wechsel, die in dem einen Land angeboten werden, verglichen mit der Quantität, die im andern Land dagegen angeboten wird; das ist die rationelle Theorie des Wechselkurses. Was die Uebersendung der 12 Millionen betrifft, so sind diese 12 Millionen zunächst hier gezeichnet worden; wäre nun das Ge- schäft derart, dass diese gesammten 12 Mill. in Kalkutta, Bombay und Madras in Hartgeld niedergelegt werden ... so würde diese plötzliche Nachfrage gewaltsam auf den Silberpreis und den Wechsel- kurs wirken, grade so gut als wenn die ostindische Kompagnie morgen ankündigte, dass sie ihre Tratten von 3 auf 12 Mill. er- höhe. Aber die Hälfte dieser 12 Mill. wird ausgelegt ... im An- kauf von Waaren in England ... Eisenschienen und Holz und andre Stoffe ... es ist eine Auslage von englischem Kapital, in England selbst, für eine gewisse Waarensorte, die nach Indien ge- schickt wird, und damit hat die Sache ein Ende. -- 1798.
Hierauf bemerkt Wilson, dass die Wechselkurse auch durch den indirekten Handel berührt werden. So werden z. B. die Aus- fuhren von Indien nach Australien und Nordamerika durch Tratten auf London gedeckt, und wirken daher auf den Wechselkurs ganz so, als ob die Waaren direkt von Indien nach England gingen. Ferner, wenn Indien und China zusammengenommen werden, so sei die Bilanz gegen England, da China fortwährend bedeutende Zahlungen für Opium an Indien, und England Zahlungen an China zu machen hat, und die Beträge auf diesem Umweg nach Indien gehn. (1787, 88.)
1789 fragt nun Wilson, ob der Effekt auf die Wechselkurse nicht derselbe sein werde, einerlei ob das Kapital „in Form von Eisenschienen und Lokomotiven, oder in Form von Metallgeld hin- ausginge.“ Hierauf antwortet Newmarch ganz richtig: die 12 Mill. £ die in den letzten Jahren für Eisenbahnbau nach Indien gesandt, hätten gedient zum Ankauf einer Jahresrente, die Indien in regel- mäßigen Terminen an England zu zahlen habe. „Soweit unmittel- bare Wirkung auf den Edelmetallmarkt in Betracht kommt, kann die Anlage der 12 Mill. £ eine solche nur ausüben, soweit Metall hinausgesandt werden musste für wirkliche Anlage in Geld.“
1797. [Weguelin fragt:] „Wenn kein Rückfluss erfolgt für dies Eisen (die Schienen), wie kann man sagen, dass es auf den Wechsel- kurs wirkt? — Ich glaube nicht, dass der Theil der Auslage, der in Form von Waaren hinausgeschickt wird, den Stand des Wechsel- kurses afficirt … der Stand des Kurses zwischen zwei Ländern wird, man kann sagen ausschliesslich, afficirt durch die Quantität der Obligationen oder Wechsel, die in dem einen Land angeboten werden, verglichen mit der Quantität, die im andern Land dagegen angeboten wird; das ist die rationelle Theorie des Wechselkurses. Was die Uebersendung der 12 Millionen betrifft, so sind diese 12 Millionen zunächst hier gezeichnet worden; wäre nun das Ge- schäft derart, dass diese gesammten 12 Mill. in Kalkutta, Bombay und Madras in Hartgeld niedergelegt werden … so würde diese plötzliche Nachfrage gewaltsam auf den Silberpreis und den Wechsel- kurs wirken, grade so gut als wenn die ostindische Kompagnie morgen ankündigte, dass sie ihre Tratten von 3 auf 12 Mill. er- höhe. Aber die Hälfte dieser 12 Mill. wird ausgelegt … im An- kauf von Waaren in England … Eisenschienen und Holz und andre Stoffe … es ist eine Auslage von englischem Kapital, in England selbst, für eine gewisse Waarensorte, die nach Indien ge- schickt wird, und damit hat die Sache ein Ende. — 1798.
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Hierauf bemerkt Wilson, dass die Wechselkurse auch durch den
indirekten Handel berührt werden. So werden z. B. die Aus-
fuhren von Indien nach Australien und Nordamerika durch Tratten
auf London gedeckt, und wirken daher auf den Wechselkurs ganz
so, als ob die Waaren direkt von Indien nach England gingen.
Ferner, wenn Indien und China zusammengenommen werden, so
sei die Bilanz gegen England, da China fortwährend bedeutende
Zahlungen für Opium an Indien, und England Zahlungen an China
zu machen hat, und die Beträge auf diesem Umweg nach Indien
gehn. (1787, 88.)
1789 fragt nun Wilson, ob der Effekt auf die Wechselkurse
nicht derselbe sein werde, einerlei ob das Kapital „in Form von
Eisenschienen und Lokomotiven, oder in Form von Metallgeld hin-
ausginge.“ Hierauf antwortet Newmarch ganz richtig: die 12 Mill. £
die in den letzten Jahren für Eisenbahnbau nach Indien gesandt,
hätten gedient zum Ankauf einer Jahresrente, die Indien in regel-
mäßigen Terminen an England zu zahlen habe. „Soweit unmittel-
bare Wirkung auf den Edelmetallmarkt in Betracht kommt, kann
die Anlage der 12 Mill. £ eine solche nur ausüben, soweit Metall
hinausgesandt werden musste für wirkliche Anlage in Geld.“
1797. [Weguelin fragt:] „Wenn kein Rückfluss erfolgt für dies
Eisen (die Schienen), wie kann man sagen, dass es auf den Wechsel-
kurs wirkt? — Ich glaube nicht, dass der Theil der Auslage, der
in Form von Waaren hinausgeschickt wird, den Stand des Wechsel-
kurses afficirt … der Stand des Kurses zwischen zwei Ländern
wird, man kann sagen ausschliesslich, afficirt durch die Quantität
der Obligationen oder Wechsel, die in dem einen Land angeboten
werden, verglichen mit der Quantität, die im andern Land dagegen
angeboten wird; das ist die rationelle Theorie des Wechselkurses.
Was die Uebersendung der 12 Millionen betrifft, so sind diese
12 Millionen zunächst hier gezeichnet worden; wäre nun das Ge-
schäft derart, dass diese gesammten 12 Mill. in Kalkutta, Bombay
und Madras in Hartgeld niedergelegt werden … so würde diese
plötzliche Nachfrage gewaltsam auf den Silberpreis und den Wechsel-
kurs wirken, grade so gut als wenn die ostindische Kompagnie
morgen ankündigte, dass sie ihre Tratten von 3 auf 12 Mill. er-
höhe. Aber die Hälfte dieser 12 Mill. wird ausgelegt … im An-
kauf von Waaren in England … Eisenschienen und Holz und
andre Stoffe … es ist eine Auslage von englischem Kapital, in
England selbst, für eine gewisse Waarensorte, die nach Indien ge-
schickt wird, und damit hat die Sache ein Ende. — 1798.
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/127>, abgerufen am 24.11.2024.
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