werden, ob auf englischem Boden oder indischem, sie stellen nichts vor, als eine bestimmte Ausdehnung englischer Produktion in einer bestimmten Sphäre. Zu behaupten, dass eine Ausdehnung der Produktion, selbst innerhalb sehr weiter Grenzen, nicht statt- finden könne, ohne Herauftreibung des Zinsfusses, ist Thorheit. Die Geldakkomodation mag wachsen, d. h. die Summe der Ge- schäfte, worin Kreditoperationen eingehn; aber diese Operationen können zunehmen bei gleichbleibendem gegebnem Zinsfuss. Dies war wirklich der Fall während der Eisenbahnmanie in England in den 40er Jahren. Der Zinsfuss stieg nicht. Und es ist augen- scheinlich, dass, soweit wirkliches Kapital, d. h. hier Waaren, in Betracht kommt, die Wirkung auf den Geldmarkt ganz dieselbe ist, ob diese Waaren für's Ausland bestimmt sind oder für innern Verbrauch. Es könnte nur dann einen Unterschied machen, wenn Englands Kapitalanlagen im Ausland beschränkend auf seinen kommerciellen Export wirkten -- den Export, der bezahlt werden muss, also einen Rückfluss bringt -- oder soweit diese Kapital- anlagen überhaupt schon Symptom von Ueberanspannung des Kredits und beginnender Schwindeloperationen wären.
Im Folgenden fragt Wilson und antwortet Newmarch.
"1786. Sie sagten früher, mit Bezug auf die Silbernachfrage für Ostasien, dass nach Ihrer Ansicht die Wechselkurse mit Indien zu Gunsten Englands seien, trotz der fortwährend nach Ostasien gesandten bedeutenden Metallschätze; haben Sie Gründe hierfür? -- Allerdings ... Ich finde, dass der wirkliche Werth der Aus- fuhren des Vereinigten Königreichs nach Indien 1851 sich auf 7,420,000 £ belief; hierzu ist zu addiren der Betrag der Wechsel des India House, d. h. der Fonds, die die Ostindische Kompagnie von Indien zieht zur Bestreitung ihrer eignen Ausgaben. Diese Tratten betrugen in jenem Jahr 3,200,000 £; sodass die Gesammt- ausfuhr des Vereinigten Königreichs nach Indien 10,620,000 £ betrug. 1855 ... war der wirkliche Werth des Waarenexports gestiegen auf 10,350,000 £; die Tratten des India House waren 3,700,000 £; die Totalausfuhr also 14,050,000 £. Für 1851, glaube ich, haben wir kein Mittel den wirklichen Werth der Waareneinfuhr von Indien nach England festzustellen; wohl aber für 1854 und 55. 1855 war der gesammte wirkliche Werth der Waareneinfuhr von Indien nach England 12,670,000 £, und diese Summe, verglichen mit den 14,050,000 £, lässt eine Bilanz zu Gunsten Englands, im direkten Handel zwischen beiden Ländern, von 1,380,000 £."
werden, ob auf englischem Boden oder indischem, sie stellen nichts vor, als eine bestimmte Ausdehnung englischer Produktion in einer bestimmten Sphäre. Zu behaupten, dass eine Ausdehnung der Produktion, selbst innerhalb sehr weiter Grenzen, nicht statt- finden könne, ohne Herauftreibung des Zinsfusses, ist Thorheit. Die Geldakkomodation mag wachsen, d. h. die Summe der Ge- schäfte, worin Kreditoperationen eingehn; aber diese Operationen können zunehmen bei gleichbleibendem gegebnem Zinsfuss. Dies war wirklich der Fall während der Eisenbahnmanie in England in den 40er Jahren. Der Zinsfuss stieg nicht. Und es ist augen- scheinlich, dass, soweit wirkliches Kapital, d. h. hier Waaren, in Betracht kommt, die Wirkung auf den Geldmarkt ganz dieselbe ist, ob diese Waaren für’s Ausland bestimmt sind oder für innern Verbrauch. Es könnte nur dann einen Unterschied machen, wenn Englands Kapitalanlagen im Ausland beschränkend auf seinen kommerciellen Export wirkten — den Export, der bezahlt werden muss, also einen Rückfluss bringt — oder soweit diese Kapital- anlagen überhaupt schon Symptom von Ueberanspannung des Kredits und beginnender Schwindeloperationen wären.
Im Folgenden fragt Wilson und antwortet Newmarch.
„1786. Sie sagten früher, mit Bezug auf die Silbernachfrage für Ostasien, dass nach Ihrer Ansicht die Wechselkurse mit Indien zu Gunsten Englands seien, trotz der fortwährend nach Ostasien gesandten bedeutenden Metallschätze; haben Sie Gründe hierfür? — Allerdings … Ich finde, dass der wirkliche Werth der Aus- fuhren des Vereinigten Königreichs nach Indien 1851 sich auf 7,420,000 £ belief; hierzu ist zu addiren der Betrag der Wechsel des India House, d. h. der Fonds, die die Ostindische Kompagnie von Indien zieht zur Bestreitung ihrer eignen Ausgaben. Diese Tratten betrugen in jenem Jahr 3,200,000 £; sodass die Gesammt- ausfuhr des Vereinigten Königreichs nach Indien 10,620,000 £ betrug. 1855 … war der wirkliche Werth des Waarenexports gestiegen auf 10,350,000 £; die Tratten des India House waren 3,700,000 £; die Totalausfuhr also 14,050,000 £. Für 1851, glaube ich, haben wir kein Mittel den wirklichen Werth der Waareneinfuhr von Indien nach England festzustellen; wohl aber für 1854 und 55. 1855 war der gesammte wirkliche Werth der Waareneinfuhr von Indien nach England 12,670,000 £, und diese Summe, verglichen mit den 14,050,000 £, lässt eine Bilanz zu Gunsten Englands, im direkten Handel zwischen beiden Ländern, von 1,380,000 £.“
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vor, als eine bestimmte Ausdehnung englischer Produktion in
einer bestimmten Sphäre. Zu behaupten, dass eine Ausdehnung
der Produktion, selbst innerhalb sehr weiter Grenzen, nicht statt-
finden könne, ohne Herauftreibung des Zinsfusses, ist Thorheit.
Die Geldakkomodation mag wachsen, d. h. die Summe der Ge-
schäfte, worin Kreditoperationen eingehn; aber diese Operationen
können zunehmen bei gleichbleibendem gegebnem Zinsfuss. Dies
war wirklich der Fall während der Eisenbahnmanie in England
in den 40er Jahren. Der Zinsfuss stieg nicht. Und es ist augen-
scheinlich, dass, soweit wirkliches Kapital, d. h. hier Waaren, in
Betracht kommt, die Wirkung auf den Geldmarkt ganz dieselbe
ist, ob diese Waaren für’s Ausland bestimmt sind oder für innern
Verbrauch. Es könnte nur dann einen Unterschied machen, wenn
Englands Kapitalanlagen im Ausland beschränkend auf seinen
kommerciellen Export wirkten — den Export, der bezahlt werden
muss, also einen Rückfluss bringt — oder soweit diese Kapital-
anlagen überhaupt schon Symptom von Ueberanspannung des
Kredits und beginnender Schwindeloperationen wären.
Im Folgenden fragt Wilson und antwortet Newmarch.
„1786. Sie sagten früher, mit Bezug auf die Silbernachfrage
für Ostasien, dass nach Ihrer Ansicht die Wechselkurse mit Indien
zu Gunsten Englands seien, trotz der fortwährend nach Ostasien
gesandten bedeutenden Metallschätze; haben Sie Gründe hierfür?
— Allerdings … Ich finde, dass der wirkliche Werth der Aus-
fuhren des Vereinigten Königreichs nach Indien 1851 sich auf
7,420,000 £ belief; hierzu ist zu addiren der Betrag der Wechsel
des India House, d. h. der Fonds, die die Ostindische Kompagnie
von Indien zieht zur Bestreitung ihrer eignen Ausgaben. Diese
Tratten betrugen in jenem Jahr 3,200,000 £; sodass die Gesammt-
ausfuhr des Vereinigten Königreichs nach Indien 10,620,000 £
betrug. 1855 … war der wirkliche Werth des Waarenexports
gestiegen auf 10,350,000 £; die Tratten des India House waren
3,700,000 £; die Totalausfuhr also 14,050,000 £. Für 1851,
glaube ich, haben wir kein Mittel den wirklichen Werth der
Waareneinfuhr von Indien nach England festzustellen; wohl aber
für 1854 und 55. 1855 war der gesammte wirkliche Werth der
Waareneinfuhr von Indien nach England 12,670,000 £, und diese
Summe, verglichen mit den 14,050,000 £, lässt eine Bilanz zu
Gunsten Englands, im direkten Handel zwischen beiden Ländern,
von 1,380,000 £.“
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/126>, abgerufen am 24.11.2024.
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